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Tag: München

14
Sep

Gedemütigt, vorgeführt und abgeschlachtet

Ein Tag, der mich eigentlich wütender und verbitterter als je zuvor hätte machen sollen, hat mich stattdessen ruhiger gemacht. Die Momente wie die, die wir alle in München erleben mussten, gehören glücklicherweise nur selten zum Liga-Alltag. Es war die reinste Demontage. Trotz allem nehme ich so einiges Positive mit: die Tatsache, selbst beim Stand von 1:6 noch immer lauter zu supporten als die Bayernfans, dass ein 1:6 besser ist als 6 mal 0:1 und dass ich alles, was noch in dieser Saison kommen mag, gelassen sehen kann: denn schlimmer als das kann es kaum werden. Für mich haben Ausflüge zur Allianz Arena nur selten mit Erfolgserlebnisssen zu tun. Krame ich in meiner Erinnerung, muss ich mich rasch korrigieren: es gibt schlichtweg keine Erfolgserlebnisse in München, zumindest nicht für mich. Mit der Nationalmannschaft verlor ich 2007 gegen Tschechien genauso wie die anderen frustrierenden Spiele mit dem VfB, 2010/2011, 2011/2012 und nun…

29
Apr

Der Stachel sitzt tief

Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt. Noch einige Stunden zuvor hatte ich das Gefühl, es läge ein Hauch von Auswärtssieg in der Luft \” und in der Tat, selten waren die Chancen darauf so groß wie an diesem Wochenende des vorletzten Spieltags. Im Gegensatz zum heutigen Gastgeber ging es bei uns noch um die direkte Teilnahme an der Champions League, durch das Remis letztes Wochenende in Köln sollten wir nun hier in München gewinnen, um die Konkurrenz nicht aufholen zu lassen. Es gibt leichtere Aufgaben. Für die Bayern ging es um nichts mehr, diese sind wenige Tage zuvor in einem Elfmeterkrimi gegen Real Madrid in ihr Heimfinale der Champions League eingezogen, die Meisterschaft war zu diesem Zeitpunkt schon vertan, Borussia Dortmund heißt der erneute Deutsche Meister. Grund genug also, mit einer B-Elf aufzulaufen, und Vorfreude darauf, nicht wieder zusehen zu müssen, wie der Verräter auf dem Platz steht und…

26
Feb

Kurzer Prozess

Es gibt Spiele, von denen ich gehofft hatte, sie nie wieder ins Gedächtnis zurückrufen zu müssen. Jene Spiele, die lange her sind und fast schon Opfer der Verdrängung wurden. Weniger, weil ich nicht darüber schreiben wollte, vielmehr durch die zwischenzeitliche Knie-Operation. Es war das letzte Heimspiel vor meinem großen Tag auf dem Operationstisch, als mir die Ärzte der Sportklinik Stuttgart das Knie aufschnitten und mir schmerzlich bewusst wurde, dass dies das Ende einer fast 3-jährigen Serie bedeutet. Ich hatte gehofft, diese Serie endet mit einem schöneren Erlebnis. Auf der anderen Seite: was hatte ich denn erwartet? Wenige Tage nach dem kleinen Erfolgserlebnisses in Leverkusen war der Mittwoch Abend sowohl mein letzter Arbeitstag sowie auch das letzte Heimspiel. Es war ziemlich knapp und die Zeit reichte gerade so zum heimkommen, umziehen, Bauchtäschle umschnallen und wieder losrennen, solange es meine Beine noch erlaubten. Auf dem Weg zum Stadion überholten wir viele, zwischen…

16
Dez

Knapp gescheitert im Zehn gegen Zwölf

Ich weiß, ich weiß. Ich bin spät dran. Und ich wiederhole mich: Schiedsrichter-Schelte sollte das letzte Mittel zum Zweck sein. Et Cetera Pe Pe. Lasst es mich doch einfach so ausdrücken: zu Weihnachten wünsche ich mir fähige deutsche Schiedsrichter, die man tatsächlich als das bezeichnen darf, was sie eigentlich sein sollten: Unparteiische. Ob mir der Wunsch erfüllt wird? Wohl kaum. Stattdessen: wieder jede Menge Frust über eine unnötige Niederlage und die Tatsache, dass so mancher Spielführer macht, was er will. Ein weiteres Mal kann man sich dem Gefühl nicht verwehren, mit fadenscheinigen und kleinlichen Entscheidungen habe man erneut das Spiel so beeinflusst, wie man es bezaht bekommen hatteoder es selbst eben offenbar wollte. Aber eines muss ich ebenfalls anmerken: es hätte schlimmer kommen können. Noch einige Tage vor dem Spiel waren meine Hoffnungen, dieses Spiel zu gewinnen, recht gering. Vermutlich zurecht. Doch warum nicht gegen Bayern München gewinnen, wenn man…

26
Mai

Scheiss Bayern, scheiss Verräter, scheiss egal!

Zu wissen, dass nichts einem etwas anhaben kann, ist ein tolles Gefühl. Zu wissen, es am letzten Spieltag ausgerechnet gegen Bayern München um nichts mehr geht und mein einfach den Tag genießen kann, allerdings auch. Man hätte die Strapazen einer überaus anstrengenden und enttäuschenden Saison wieder gut machen können indem man den mitgereisten VfB-Fans einen Sieg geschenkt hätte \” dem war leider nicht so, aber wie gesagt: es war ohnehin scheiss egal. Das letzte Mal, dass ich so entspannt einem Spiel entgegen blickte, war… wenn ich recht überlege, war es das erste Mal, dass es mir fast schon egal war. Soviel zumindest zu meinen Erwartungen VOR dem Anpfiff. Mit Felix, Katrin, Ingrid und Gerd machten wir uns früh morgens auf den Weg ins etwa 200 km entfernte München. Erste Station: Königlicher Hirschgarten, angeblich der größte Biergarten der Welt mit 8000 Plätzen inmitten eines 150 Jahre alten Baumbestandes. Nach einem leckeren…

28
Dez

Raus mit Applaus

Wenige Tage nach dem desaströsen 3:5 in der Liga folgte nun die nächste Klatsche gegen den selben Gegner: 3:6 zeigte am Ende die Anzeigetafel. Und dennoch, verwende ich als Oberbegriffe für dieses Spiel folgede Wörter: Moral, Leidenschaft, Kampf, Vergebung, aber nicht Vergessen. Ein Ergebnis, was den Spielverlauf nicht wiederspiegelt, uns aber am Ende erneut nicht das Geringste nützt. Wer hätte gedacht, dass ein 3:6 auf eine gewisse Art und Weise doch noch versöhnlich war, wer diese Worte nicht nachvollziehen kann, hat das Spiel nicht gesehen. Es war nicht gerade ein Sahnestückchen der Fußballkunst, doch die Stimmung im Stadion, insbesondere zwischen dem 1:2 und dem 3:5 war unbeschreiblich. Als hätte ich es vorher schon gewusst, beendete ich die Hinrunde in den Reihen des Stimmungskerns, beim CC. Das Dumme war nur: als viele erst an ihren Plätzen angekommen waren, sprangen auch die immer wieder zwischendrin verteilten Bayern-Fans auf den Tribünen auf. Der…

28
Dez

Nightmare on Mercedes Street

Ein Alptraum. Schon nach dem 0:1 war der Tag für mich gelaufen, denn mein größter Alptraum war bereits wahr geworden. Eine halbe Stunde lang kämpften sie, rackerten sie und taten alles, um das 0:1 nicht zustande kommen zu lassen. Es nützte nichts. Die Niederlage nahm dennoch ihren Lauf und wurde dabei mit jedem Gegentor mehr zu einem Stich ins Herz. Wieder eines dieser Spiele, von denen ich hoffe, sie werden sehr schnell Opfer meiner Verdrängung. Nachdem die Jungs 31 Minuten Paroli bieten konnten, war es dann geschehen: das Führungstor der Gäste, das bei bisher jedem Spiel in dieser Saison bedeutete, dass der VfB dieses Spiel nicht mehr gewinnen konnte. Eine beunruhigende Tatsache, erst recht, wenn man einen gewissen Grad an Aberglaube sein Eigen nennt. Direkt vor meiner Nase, mitten ins Herz. Das 0:1, und ausgerechnet von ihm. Mario Gomez, der im Mai 2009 den VfB verließ um sich den Status…

01
Nov

Üben wir uns in Bescheidenheit

So mancher Gang fällt einem besonders schwer – dass ich mich auf dieses Bundesliga-Spiel gegen den FC Bayern München nicht richtig freuen konnte, hatte mehrere Gründe, wobei die Pechsträhne das VfB Stuttgart in den letzten Wochen das weitaus geringere mentale Problem darstellte, denn vielmehr war es die Rückkehr des Mario Gomez nach Stuttgart, die mir Bauchschmerzen bereitete. Wochenlang hing es unbeachtet im Schrank, seit Ende Mai abgeklebt mit Paketband, im Rausche des Frustes. Nun kam es wieder zum Vorschein: das Trikot, dass ich mir einst 2 Stunden vor dem Sensationsspiel gegen Wolfsburg gekauft hatte. Beflockung: 33, Gomez. Jener schoss an diesem 09. Mai die 4 Tore zum 4:1-Sieg gegen den späteren Meister – um 3 Wochen später seinen Wechsel zu den ungeliebten Bayern zu bestätigen. Tooor.de-Fantreffen Beide Sachen kombiniert ergeben ein sehr flaues Gefühl im Magen, mit dem ich am Samstag Morgen mit meinem Stammfahrer Reinhart nach Stuttgart aufbrach. Seinen…

12
Feb

Demütigende Heimklatsche

Es ist schwer, passende Worte dafür zu finden: es war einfach nur demütigend, peinlich, unfassbar und eine einzige Enttäuschung: Das DFB-Pokal-Achtelfinale und meine Premiere im B-Block der Cannstatter Kurve im Stuttgarter Stadion wurde zu einem Desaster. Eine Katastrophe wie sie keiner der VfB-Fans nach dem tollen Ligaspiel hätte vorausahnen können. Mein 3-Tages-Kurzurlaub in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart begann schon am späten Montag Nachmittag mit einem Alptraum. Der Fahrer, den ich mir über die Mitfahrzentrale organisiert hatte, bewegte sich geschwindigkeitstechnisch jenseits des Erlaubten und sorgte dafür, das ich bereits 20 Minuten nach Aufbruch eine SMS an meine mich in Stuttgart abholende Freundin Julia schreiben musste, das mir jetzt schon ziemlich übel ist. Ich versuchte, klaglos die waghalsigen Überholmanöver, die wilden Lichthupen und die bösartigen Stinkefinger über mich ergehen zu lassen, was hatte ich auch für eine Wahl? Ich hatte ein Ticket fürs DFB-Pokal-Achtelfinale im B-Block in der Cannstatter Kurve – es…

26
Dez

Jahresabschluss mit Herzschlag-Garantie

Mein Fußballjahr 2008 hatte alles, begeisternde Wahnsinnsspiele und bittere Niederlagen, aber es war keine einzige langweilige Vorstellung dabei. Auch das letzte Spiel für mich im alten Jahr peilte ich zielgerichtet an: mein persönlicher Jahresabschluss in Stuttgart – und das gegen die Bayern, die sich mit allem bekleckern können – außer Bescheidenheit. Die Karte für dieses Spiel, was am vergangenen Samstag stattfand, hatte ich schon, da war die Bundesliga-Saison 2008/2009 noch nicht einmal offiziell eröffnet, seit August 2008 halte ich das Ticket in Ehren, wartete so lange auf den großen Tag. Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Mitten in der Vorweihnachtszeit um 6 aufstehen müssen, wie immer bezeichnet als höchst unchristliche Zeit, ist hart, gerade wenn man nur 5 Stunden geschlafen hat. Nützt ja nix, alles eine Frage der Motivation, und nach einem leckeren Cappuchino aus der Glück bringenden VfB-Tasse gehts einem dann auch schon viel besser. Wie vereinbart wurde ich…