Baujahr 1986, somit 32 Jahre alt.
Gebürtig aus dem wunderschönen Leipzig.
Dem Brustring verfallen im Jahre 2007.
Seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt.
Mitglied und Dauerkartenbesitzerin seit 2009.
Leitende Fanfotografin für vfb-bilder.de.
Als (Fast-)Allesfahrerin in der ganzen Republik unterwegs.
Alles klar?
“Aha, ein Erfolgsfan…?”
“Wie wird man als Leipzigerin überhaupt VfB-Fan?”
“Bist du echt überall mit dabei?”
“Was hat es mit den Fotos auf sich?”
Viele Fragen. Und ein paar Antworten.
Wie alles begann
Glaubt mir, keine Frage habe ich wohl in den letzten zehn Jahren häufiger gehört als diese: “Wie wird man als Leipzigerin VfB-Fan?”. Dass der VfB Stuttgart im Jahre 2007 Deutscher Meister wurde, kam dabei nicht von ungefähr. Meine Geschichte beginnt aber schon ein Jahr zuvor mit der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Vorher habe ich mich nicht für Fußball interessiert und dachte nie, dass es jemals solche Auswirkungen haben würde. Das Sommermärchen hat vieles verändert, nicht zuletzt mich selbst.
Danach verfolgte ich die Spiele der Nationalmannschaft, besuchte diese ab 2007 auch im Stadion und schaute, was die Nationalspieler in ihren Bundesligamannschaften machten. Und da war er auf einmal, der VfB Stuttgart, spielte sich Woche für Woche näher heran, gelegentlich von mir beobachtet in meiner einstigen Stammkneipe in der Leipziger Altstadt. Dass es ausgerechnet Mario Gomez mir besonders angetan hatte, will und kann ich nicht einmal verheimlichen.
Mir gefiel, was der VfB da zeigte, in den letzten sagenumwobenen Spielen der Saison 2006/2007, die schließlich in der Deutschen Meisterschaft endete. Während die meisten meiner Leser seit Jahren oder gar Jahrzehnten schon ins Stadion gingen, erwachte die Leidenschaft bei mir erst in jenem Sommer. Und als der Spielplan für die Saison nach der Meisterschaft veröffentlicht wurde, wusste ich, dass der VfB nach Berlin musste. Da stand ich nun, im Gästeblock, mittendrin als Thomas Hitzlsperger nach 16 Minuten das Führungstor schoss. Die Euphorie war geboren – daran konnte auch die 1:3-Niederlage nichts mehr ändern.
Entscheidungen aus Leidenschaft
Das erste Auswärtsspiel war besucht, das Blut war geleckt. Doch wie sollte es weitergehen bei stolzen 500 Kilometern Entfernung? Für das Jahr 2008 wurde das erste Heimspiel geplant, ohne Führerschein allerdings schwerer als gedacht. Im April sollte es soweit sein, eine Mitfahrgelegenheit hatte ich allerdings nicht und war bereits drauf und dran, mir ein teures Bahnticket zu kaufen. Als just in jenem Moment das Telefon klingelte und mir eine Mitfahrgelegenheit nach Stuttgart angeboten wurde, wusste ich nicht, dass sich mein Leben ein weiteres Mal entscheidend verändern sollte.
Mit Reinhart fuhr ich nicht nur im April 2008 nach Stuttgart, ich fuhr mit ihm fortan alle zwei Wochen zu den Heimspielen. Ohne seine Tochter, die vier Wochen zuvor das Licht der Welt erblickte; ohne seine Frau, die normalerweise neben ihm auf dem Beifahrer sitz gesessen war; und ohne seinen Bekannten, der ihn darauf aufmerksam machte, dass eine verzweifelte Leipzigerin eine Mitfahrgelegenheit nach Stuttgart gesucht hatte – ohne die würde ich vermutlich nicht hier sitzen. Da fiel mir auch die Entscheidung leicht, mir im Sommer 2009 sogar eine Dauerkarte zu holen, da konnte ich mich die Entfernung nicht abschrecken. Bis heute habe ich lediglich ein einziges Heimspiel verpasst.
Bei einem einschneidenden Erlebnis sollte es in den ersten Jahres meines Fan-Daseins nicht bleiben. Beim Rückspiel des Champions League Achtelfinals in Barcelona lernte ich unter 5.000 Stuttgartern den einen kennen, der bis heute an meiner Seite ist: mein Felix, mein Fels in der Brandung, mein Fotografen-Kollege und immerwährende Unterstützung. Und als ich im Juni 2010 erfuhr, dass es nach fünf Jahren bei meinem Arbeitgeber zu Ende gehen würde, fasste ich mir ein Herz und krempelte innerhalb von drei Wochen mein gesamtes Leben um. Ich zog nach Stuttgart und habe diese Entscheidung niemals bereut.
Kein ganz normaler Fan
Seit meinem Umzug nach Stuttgart war ich viel unterwegs in Deutschland, nicht beruflich, aber im Namen des Brustrings. Mit Felix zusammen wurde ich allmählich zum Allesfahrer, besuchte (fast) jedes einzelne VfB-Spiel, fotografiere und schreibe darüber hier auf diesem Blog. Ohne jeden Zweifel, ein Großteil der Freizeit geht für den VfB “drauf”, das ist mal mehr, mal weniger schön.
Und wenn ich nicht gerade beim VfB unterwegs bin, verdiene ich mein Geld als Art Director Digital bei einer renommierten Stuttgarter Werbeagentur, wunderbar gelegen nahe der Staatsgalerie zwischen protzigen Villen und den Halbhöhenlagen des Kessels.