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Tag: Frankfurt

03
Nov

Am Boden

VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt

Die Botschaft war kurz, aber sie war eindeutig. In einem ohrenbetäubenden Lärm schallte es ihnen entgegen: “Kämpfen oder gehen”. Danach kehrten sie uns den Rücken, nur um dafür noch lautere Pfiffe zu bekommen. Betrachtet man die aktuelle Situation genauer, könnten einem glatt die Tränen kommen. Der VfB liegt in Trümmern und wir müssen dabei zusehen. Aus der anfänglichen Attitüde, der VfB würde ohnehin immer die ersten Spiele versemmeln, bevor er einigermaßen in die Spur kommt, wurde allmählich die finstere Gewissheit, dass es vielleicht nicht zu mehr reichen könnte, als das, was gerade vor uns liegt. Frustration. Ratlosigkeit. Verzweiflung.

26
Feb

Kann Spuren von 2016 enthalten

VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt

Eigentlich ist das mit dem Fußball gar nicht so schwer. Weniger quatschen, mehr Leidenschaft zeigen. Weniger schwadronieren, mehr Tore machen. Weniger heiße Luft, mehr Punkte. Klingt eigentlich gar nicht so kompliziert, nicht wahr? Doch das eigentlich Schwierige ist es, das Zutrauen in diese Mannschaft, in diesen Verein wiederzufinden. So viel ist kaputt gegangen, der Weg nach unten unaufhaltsam. Ich hatte mich bereits damit abgefunden, mit so etwas ähnlichem wie einer neu gewonnenen Gelassenheit eine emotionale Distanz aufzubauen, weil sich diese Mannschaft offenbar nicht bemühen will. Nun sitze ich wieder hier, am Tag danach, und der VfB hat in den letzten vier Spielen zehn Punkte geholt. Eigentlich ein Grund zur Freude. Wenn da nur nicht diese finsteren Erinnerungen wären. Feels like 2016.

01
Okt

Ein Mann mehr, aber kein Stück klüger

Eintracht Frankfurt – VfB Stuttgart

Am Tag darauf fühlt es sich noch genauso irreal an wie gestern. Die Füße sind wieder trocken, die Schmerzen in den Beinen sind gewichen, weit mehr als 24 Stunden wird das Spiel her sein, wenn ich die letzten Zeilen dieses Spielberichts zu Papier gebracht habe. Doch der Schock sitzt tief, es wird noch einige Tage dauern, bis nicht mehr alle Gedanken um den einen Moment kreisen, der dem VfB wenige Sekunden vor Schluss einen weiteren Tiefschlag versetzte. Nichts ist schlimmer als das grausame Geräusch kollektiven Jubels, wenn der Gegner den späten Siegtreffer macht und alle Mitspieler, Auswechselspieler, Trainer und Betreuer auf den Platz stürmen. Der VfB ist angekommen in der Bundesliga – und macht genau da weiter, wo er 2016 aufgehört hat.

07
Feb

Die Woge der Begeisterung

Eintracht Frankfurt – VfB Stuttgart

Vier Jahre, acht Monate, vier Wochen und zwei Tage. Die Statistik hatte ich mir genau angesehen, bevor wir uns auf den Weg nach Frankfurt machten. Viel Zeit ist vergangen, seit der VfB zuletzt vier Spiele in Folge gewinnen konnte, und ungeachtet meines sonst so trüben Pessimismusses war ich mir sicher. Was auch immer Jürgen Kramny in dieser Mannschaft bewegt hat, an welchen Stellschrauben er gedreht hat und welche Worte er gefunden hat, die Früchte seiner Arbeit zeigten sich schnell: aus einer Ansammlung einzelner Fußballer wurde ein Team. Leidenschaftlich. Kompromisslos. Effizient.

30
Aug

Glaubensfragen

VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt

Es tut weh. Nicht, dass man gegen Frankfurt zuhause verloren hat. Auch nicht, dass man nach drei Spieltagen mit zehn Gegentoren nicht einen einzigen Punkt geholt hat. Erst recht nicht, weil noch so viele Spiele zu spielen und so viele Punkte zu vergeben sind. Es tut weh, mit anzusehen, wie das, wo man so viele Hoffnungen hinein investierte, vielleicht gar nicht funktioniert. Das Konzept des Trainers mag durchaus das richtige sein – aber passt es zu genau dieser Zeit zu genau dieser Mannschaft? Erste Zweifel werden wach, ob das wirklich gut gehen kann.

22
Mrz

Land in Sicht

VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt

Was ist das da in meinem Gesicht, und warum fühlt es sich so gut an? Tiefe Grübchen in meinen Wangen zeugen von jenen Moment, auf den ich so lange hatte warten müssen. Welch ungewohntes Gefühl, am Sonntag Vormittag am Rechner zu sitzen und nicht erneut um Worte ringen zu müssen, die wie der Abgesang eines Vereines klingen, dem der bittere Gang in die zweite Liga bevor steht. Vermag sich zwar am Tabellenplatz zunächst nichts geändert haben, doch diesmal ist alles anders. Etwas, was wir schon lange verloren geglaubt haben, ist an den Neckar zurückgekehrt: die Hoffnung der Gescholtenen.

26
Okt

Der pure Wahnsinn

Eintracht Frankfurt – VfB Stuttgart

Ungläubig stand ich da und schüttelte den Kopf. Gut 3.999 taten es mir gleich. Wieviele unzählige Male wir in den letzten Jahren am Ende dastanden wie die begossenen Pudel, wir wollten nicht glauben, dass ein weiteres Spiel ohne Not verloren wurde. Erneute Fassungslosigkeit – aber dieses Mal doch so anders. 90 Minuten für die Geschichtsbücher, ein wirres Spektakel hatte gegen 17:25 Uhr ein glückliches Ende. Die allermeisten Brustringträger, die sich auf den Weg in die Europastadt gemacht hatten, zückten am Ende das Smartphone und machten ein Foto. Das Motiv war stets das gleiche. Hoch über unseren Köpfen war das Ergebnis zu lesen. Vier zu Fünf.

06
Mrz

Zehn Minuten zwischen Himmel und Hölle

Dabei sollte es etwas ganz Besonderes werden. 200 Spiele auf dem Buckel, in sechs einhalb Jahren. Unzählige Heimspiele, zahlreiche Auswärtsfahrten, spannende Derbys, legendäre Europapokalausflüge und spannende Länderspiele. Das Jubiläumsspiel warf lange seine Schatten voraus. In jenen schweren Zeiten kam die Euphorie und die Hoffnung aus dem Nichts, fast so, als wolle ich erzwingen, dass es besonders wird. Zehn Spiele aus diesen 200 habe ich mir bereits zurecht gelegt \” wie gerne ich doch am Sonntag Abend noch eines heraus gestrichen hätte. Stattdessen landet es auf der ungeliebten Liste der bittersten Niederlagen. Wie soll man da die richtigen Worte finden? Wochen ist es her, das letzte Erfolgserlebnis, immer wieder das gleiche Spiel: gut spielen, kämpfen, und ganz am Schluss noch die Niederlage kassieren. Bitter. So bitter, dass es jeglicher Beschreibung spottet und uns mit der Frage zurück lässt, womit wir Fans das verdient haben. Der Abgrund rückt immer näher. Gegen Mainz…

28
Sep

Den Sieg vom Punkt verschenkt

Nicht zu fassen. Es war einfach nicht zu fassen. Entsetzt schlugen wir die Hände über unseren Köpfen zusammen. Unglaublich. Ein einziger Schuss ins Glück hätte das Jubiläumsspiel perfekt gemacht. Was zurück bleibt, ist Ernüchterung, ein wenig Entsetzen und trotz allem das Gefühl, dass dieses Unentschieden in Ordnung geht \” vor gar nicht allzu langer Zeit in genau gleicher Situation, am gleichen Ort, vor dem gleichen Tor, mit dem selben Elfmeterschützen hatte es uns noch bitterer erwischt. Die postwendende Niederlage blieb uns erspart \” verhagelte dennoch die Feierlaune. “Zusammen gewinnen wir das Spiel” hatte Alexandru Maxim noch wenige Tage zuvor im Exklusiv-Interview auf neu erlerntem Deutsch gesagt. Ich glaubte ihm, ist die Aufbruchsstimmung unter dem neuen Coach Thomas Schneider tagtäglich greifbar. Die Partie in Berlin war kein Augenschmaus, aber enorm wichtig, denn zu wissen, dass man auch solche Spiele gewinnen kann, ist teilweise mehr wert als ein phänomenaler Kantersieg gegen die…

29
Mrz

Mit dem Kopf durch die Wand

Dabei hatte ich meine Stadionjacke gerade erst gewaschen. Hinter mir flogen die Bierbecher, gut festhalten, in Deckung gehen und die Kamera in Sicherheit bringen, für den Fall, dass ich im tosenden Jubel zu Boden geh. Mittendrin zwischen 3.000 Schlachtenbummlern, die dem VfB bei etwas beiwohnen durften, was sie schon seit exakt 4 Monaten nicht mehr geschafft hatten: ein Spiel zu drehen. Ein immens wichtiger Sieg, der nicht alles wieder heil gemacht hat, aber uns zumindest ein paar Steine vom Herzen hat fallen lassen. Frankfurt. Main-Metropole. Mit 700.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Deutschlands. Hier ist die Heimat der Eintracht mit ihrer respektablen Fankurve. Ein nicht ungefährliches Pflaster für die anreisenden Gästefans. Beinahe wäre unser beider Vorhaben “34er-Saison” an dieser Tatsache gescheitert. Felix und ich sprachen lange über das Pro und Contra einer kompletten Saison. Es brauchte 2 große Kompromisse: ich fahre entgegen eigener Aussagen dennoch ein weiteres Mal nach Wolfsburg. Und…