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Tag: Dortmund

22
Okt

Abgewatscht und liegen gelassen

VfB Stuttgart – Borussia Dortmund

Jadon Sancho in der 3. Minute. Marco Reus in der 23. Minute. Francisco Alcácer in der 25. Minute. Und Maximilian Philipp in der 85. Minute. Mein wenig motiviertes Ich will mir damit an diesem kühlen Montagabend sagen, dass ich es damit auch gut sein lassen könnte. Wer braucht hier einen umfangreichen Spielbericht, der die Bandbreite meiner Emotionen wiedergibt und in einem Archiv aufgenommen wird, bei dem es Freude bereitet, es auch fünf Jahre später noch zu lesen? Warum sollte ich weit ausholen über etwas, das in – verhältnismäßig – wenigen Worten ebenso Platz findet? Ich tue mich schwer, Dinge auf einmal anders zu machen, als ich es all die Jahre gewohnt war. Aber ist es nicht wirklich an der Zeit, den Dingen den Raum zu geben, den sie verdienen? Auch, wenn das nur ein kleiner Raum ist? Ein Selbstversuch in lediglich anderthalb Seiten.

19
Nov

Unverhofft kommt nicht so oft

VfB Stuttgart – Borussia Dortmund

Von allen Dingen, die ich mir an diesem Tag ausgemalt hatte, war dies so ziemlich das Unwahrscheinlichste. Lachend und schreiend lagen wir uns in den Armen, ohne es vermutlich richtig begreifen zu können. Ein Heimsieg gegen Borussia Dortmund. Sieben Jahre, neun Monate, zwei Wochen und drei Tage. Seit man zum letzten Mal die Dortmunder vor heimischer Kulisse bezwingen konnte, ist viel Wasser den Neckar hinuntergeflossen. Spieler und Trainer sind gekommen und gegangen, die Liebe zum Verein ist geblieben, genau wie die sture Überzeugung, dass der VfB nur selten zu wahrhaft großen Heldentaten imstande ist.

24
Apr

Tief im Schlamassel

VfB Stuttgart – Borussia Dortmund

“Wie ich noch hoffen soll, ist mir schleierhaft. Wie der VfB es noch schaffen soll, ist mir schleierhaft. Wie die Fans wohl mit den nächsten Wochen umgehen, ist mir schleierhaft. Es sind noch drei Spiele und damit die rechnerische Möglichkeit von neun Punkten und dem direkten Klassenerhalt. Die Köpfe hängen schwer, während alle anderen mentalen und sportlichen Erfolg verbuchen, hadern wir mit uns selbst.” – Jene Worte stammen vom Auswärtsspiel auf Schalke, an genau diesem Spieltag vor genau einem Jahr. An dem Tag, als man genau am gleichen Punkt war, gefühlt bereits abgestiegen war und es viel schlimmer nicht mehr kommen konnte.

11
Feb

Stolz und Vorurteil

VfB Stuttgart – Borussia Dortmund

Eine halbe Ewigkeit lang starre ich das weiße Blatt vor mir an und versuche, mich zu überwinden. Was hatte ich mir nicht dieser Tage alles anhören müssen, ich sei verrückt geworden, zu glauben, dass nun alles schlecht sei. Ein bisschen erinnert es mich an den Saisonbeginn, als ich am zweiten Spieltag den Zeigefinger erhob und ahnte, die Niederlage in Hamburg würde ihre Spuren in den Köpfen der Spieler hinterlassen, und ich behielt Recht – was an dem heißen Augustwochenende ein Jeder als Hirngespinst abtat.

01
Dez

Advent, Advent, der Strafraum brennt

Borussia Dortmund – VfB Stuttgart

“Was mache ich hier eigentlich? Ist es das hier wirklich wert? Ich könnte jetzt daheim sein, unter einer kuscheligen Decke auf der Couch sitzen und ein Buch lesen oder ein bisschen fernsehen. Ich könnte einen leckeren Tee trinken und mich entspannen.” Das könnte ich. Aber ich entschied mich anders. Meine Waden krampften schon, als mir unablässig der Regen ins Gesicht prasselte, der kalte Wind meinen durchnässten Körper auskühlte, meine Brille beschlug und ich für einen Moment überall sein wollte, nur nicht hier.

22
Feb

Das Licht in der dunkelsten Stunde

VfB Stuttgart – Borussia Dortmund

Ein Schauer jagt mir über den Rücken. Meine Nackenhaare stellen sich auf. Der Kloß in meinem Hals wird größer. Jedes Mal, wenn ich das Bild sehe, wie der große junge Blonde in den Armen eines Fans versinkt, vermögen auch mir die Tränen zu kommen. Es war die eine Szene, die von der Partie gegen Dortmund die emotionalste war. Eine spontane Geste des liebevollen Trosts, in einer Zeit, in der Frust und Verzweiflung unsere Emotionen beherrschen.

27
Sep

Wie gewonnen, so zerronnen

Borussia Dortmund – VfB Stuttgart

Es wäre ja auch zu schön gewesen. Gerade eben noch schaute ich ungläubig auf die große Anzeigetafel links neben mir und konnte nicht fassen, was ich da sah. 0:2 stand da in riesigen Lettern geschrieben, um mich herum eine ausgelassene Stimmung, wie sie es schon seit ewigen Zeiten nicht mehr gegeben hat. Und doch kam es am Ende anders. Dankbarkeit, zumindest einen Punkt mitzunehmen, sieht anders aus. Den Sieg verschenkt, den man gerade noch auf dem Serviertablett hatte. Das ganz üble Spiel blieb uns erspart, ein weiteres Mal am Ende den Dreier zu verschenken, ist am Ende aber fast noch übler.

31
Mrz

Toll gekämpft und doch verloren

Perfektes Wetter, der erste kleine Sonnenbrand im Gesicht, unterwegs in T-Shirt und kurzen Hosen. Borussia Dortmund war zu Gast, das Stadion so gut wie ausverkauft. Es hätte ein richtig schöner Tag werden können. Wenn da nicht die äußerst präkere Situation in der Bundesligatabelle wäre. Wie egal einem das Ergebnis hätte sein können, würde es bei uns um nichts mehr gehen. Wir wären vielleicht Zehnter oder Elfter, ohne jegliche Relevanz nach oben oder nach unten. So wäre es wohl gewesen, wenn man sich nicht selbst so oft um den Lohn gebracht hätte. Am Ende standen wir wieder da mit leeren Händen. Nach der blutleeren Vorstellung vor einigen Tagen in Nürnberg führte der VfB gegen den Tabellendritten auf einmal mit 2:0. Und verlor dennoch. Worte dafür zu finden, gestaltet sich auch am Tag danach sehr schwer. Alleine die Tatsache, dass selbst der größte Kampf ein weiteres Mal nicht das Geringste gebracht hat,…

03
Nov

Zwei Nummern zu groß

“Wo sind diese Tage, an denen wir glaubten, wir hätten nichts zu verlieren” \” wir müssen verrückt gewesen sein, zu glauben, dass wir in Dortmund etwas Zählbares hätten mitbringen können. Ich kann nicht warten, bis mein Frust verflogen ist \” es würde vermutlich über eine Woche dauern, bis das Flutlichtspiels im Ruhrpott aufgearbeitet gewesen wäre. Es tut weh, diese Zeilen zu schreiben, auch, weil ich mir nun das Spiel nochmal komplett ansehen muss. Jede Minute, jedes Tor, jeder Stich ins Herz, der meine Hoffnung auf eine akzeptable Restsaison blutend zurück gelassen hat. Diese Hoffnung hatten wir tatsächlich, zumindest bis etwa 21:26 Uhr am Freitagabend. Die Schwarz-Gelben fürchteten die Heimspiele gegen uns nicht ohne Grund, fünf Jahre ist es her, dass sie zuletzt im Westfalenstadion gegen uns gewinnen konnten. Jeder erinnert sich noch an das sensationelle 4:4 im März 2012, mein erstes Spiel in Dortmund erlebte ich einige Monate später, ein…

01
Apr

Kämpferischer Einsatz ohne Belohnung

Alle erhoben sich, wandten sich den Jungs mit freundlichem Gesicht zu, als sie in die Kurve gelaufen kamen. Jeder klatschte in die Hände, zeigte “Daumen hoch!”. Als hätten wir das Spiel gewonnen. Haben wir aber nicht. Auch, wenn wir am Ende ohne Punkte dastehen, so hat uns dieses Spiel etwas gegeben, was so manche knappen Siege in dieser Saison nicht konnten: uns die Hoffnung zurückgeben, dass man mit Kampf, Leidenschaft und Einsatz so manches erreichen kann. Relativ schnell nach dem Spiel setzte bereits die Medienhetze ein. Jürgen Klopp, den ich immer sympathisch fand, sagte im Interview, dass seine Spieler Prellungen, Brüche, Risswunden und Beulen haben, er hätte Angst um seine Spieler gehabt. Auch die Bild-Zeitung beteiligte sich daran, BVB-Fans, die nichts besseres zu tun haben, nehmen sich die Zeit und fluten sämtliche VfB-Seiten auf Facebook, um nur einige Beispiele zu nennen. Das war mit Sicherheit kein Kindergeburtstag. Lieber BVB, vielleicht…