Wenn es etwas gibt, das mir den letzten Nerv raubt, dann ist es jenes Gefühl der Unruhe, das mich ergreift, wenn ich an das Saisonfinale unseres VfB Stuttgart denke. Geben sich die meisten noch erstaunlich gelassen, werden doch Stimmen lauter und lauter, die Mannschaft müsse sich wieder auf das besinnen, was sie noch bis vor einigen Wochen ausgezeichnet hat. Ich will mich nicht darauf warten müssen, dass es am Ende irgendwie reicht. Ich will nicht nach Wolfsburg fahren müssen mit dem Gedanken, es ginge doch noch einmal um Alles. Ich will mich nicht fragen müssen, welcher der liegen gelassenen Punkte nun wirklich unser Schicksal besiegelt hat.
Mit weit ausgebreiteten Armen drehte er ab und hinterließ in der Cannstatter Kurve das Bildnis der Verwüstung. Küsschen, Küsschen! Küsschen für das leidgeprüfte Publikum, Küsschen für die Teamkameraden, die alles andere als eine souveräne Leistung darboten, Küsschen für alle, vielleicht sogar auch für Alexander Zorniger. Küsschen, Küsschen, lieber Timo Werner! Beinahe nichts ist schöner als der Moment der endgültigen Erlösung, zwischen nervöser Panik, in den letzten entscheidenden Konter zu laufen und jenem herrlichen Glücksgefühl, wenn du weißt: „Das Ding ist durch!“, ein Schuss ins Glück, mitten ins Herz.
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