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Tag: Bremen

30
Sep

Anders als der Rest

VfB Stuttgart – SV Werder Bremen

Bunt. Schrill. Dramatisch. Emotional. Dieses Spiel war alles außer langweilig. Dass wir am Tag danach darüber schmunzeln können, haben wir einer gehörigen Portion Glück zu verdanken. Schon in der vergangenen Rückrunde hatten wir bisweilen erstaunt feststellen müssen, dass Siege manchmal dreckig und unverdient geholt werden müssen, am Ende fragt niemand danach, wie die Punkte zustande gekommen sind. Auch heute fragen wir uns, wie das eigentlich gehen konnte – unterlegen gegen eine Mannschaft, die mit einem Mann weniger spielte. Es ist so viel Absurdes passiert, man sollte meinen, diese Zeilen schreiben sich einfacher als die letzten Male. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht.

22
Apr

Der Deckel ist drauf

VfB Stuttgart – SV Werder Bremen

Ich bin nicht leicht zufriedenzustellen. Ein höchstwahrscheinlicher, 99-prozentiger und fast perfekter Klassenerhalt reicht mir einfach nicht – bei so etwas nehme ich es genau. Solange noch eine rechnerische Restwahrscheinlichkeit bleibt, noch zum Relegationsplatz durchgereicht zu werden, bleibt der Zeigefinger oben und die Anspannung groß. Was habe ich mir nicht wieder alles anhören dürfen, aber sind meine begründeten Zweifel wirklich so abwegig? In den letzten Wochen hat die Mannschaft vieles vermissen lassen, vor allem den Willen, wirklich alles für den rechnerischen Klassenerhalt zu geben. Erst als Berkay Özcan zum 2:0 traf, war der Spuk für mich vorbei, der für so viele andere in den letzten Wochen überhaupt kein Thema mehr war.

04
Dez

Am Ende werden die Dummen gezählt

SV Werder Bremen – VfB Stuttgart

“Wer nicht in der Lage ist, aus seinen Fehlern zu lernen, wird sich eines Tages umschauen und feststellen, dass es dieses Mal keine drei Dümmere geben wird – dann ist man nämlich selbst der Dumme”. Etwas ähnliches sagte ich vor gut anderthalb Jahren, als der VfB, mal wieder in allergrößter Abstiegsnot, auf bestem Wege war, endgültig den Faden zu verlieren. Ein paar wenige Wochen später war der VfB der Dumme und stieg zum ersten Mal seit den Siebzigern ab. Noch steht der VfB besser da, als ich es vor der Saison vermutet hatte, und natürlich würde ich viel lieber davon schreiben als neuerliche Abstiegsszenarien in pechschwarzer Farbe an die Wand zu malen, aber ist es nicht so, dass sich unser Herzensverein abermals ziemlich dumm angestellt hat?

08
Dez

Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel

VfB Stuttgart – SV Werder Bremen

Wo ist sie hin, diese Unbeschwertheit aus vergangenen Tagen? Wo ist es hin, dieses Vertrauen bei jedem einzelnen Spiel, dass die Mannschaft das allerbeste geben würde, wozu sie fähig ist? Wo ist sie hin, dieser unbeirrbare Glaube daran, dass alles am Ende gut wird? Ich kann nicht genau sagen, wann genau ich den Glauben verloren hatte – die Jahre des Abstiegskampfs ließen mich schon längst verbittert zurück, inmitten einer Cannstatter Kurve, die nach wie vor immer alles für den Verein gibt, auch wenn die Spieler auf dem Feld, die unsere Trikots tragen, schon längst nicht mehr deren würdig sind.

13
Apr

Das Glück des Tüchtigen

VfB Stuttgart – SV Werder Bremen

Mit Tränen in den Augen lagen wir uns in den Armen, laut schreiend und mit zitternden Knien. Noch besser kann man ein Spiel nicht erfinden. Führung, Ausgleich, Führung, Platzverweis, Ausgleich kurz vor Schluss und das Siegtor in der Nachspielzeit. Es ist der Stoff, aus dem die verrücktesten Geschichten entstehen. Eine solche hat der VfB am Sonntag Nachmittag geschrieben. Keine solche, die uns den sicheren Klassenerhalt bescheren wird. Aber ohne jeden Zweifel eine solche, die in Erinnerung bleiben wird. Eine Geschichte über den Wagemut eines Tabellenletzten, die Verzweiflung der Treuesten und einen goldenen Pass ins Glück.

10
Nov

Außer Spesen nichts gewesen

SV Werder Bremen – VfB Stuttgart

Seit vielen Jahren das gleiche Spiel. Einige Male ist im Moment des größten Frusts schnell gesagt, man könne es nicht mehr ertragen, und man habe keine Kraft mehr dazu. Nur um dann doch jede Woche aufs Neue hinaus zu ziehen und ein Glück zu suchen, das man eine Woche zuvor noch für immer und alle Zeiten abgehakt hat. Woche für Woche hofft man zumindest ein kleines bisschen auf ein kleines Wunder, furchtlos ins Stadion zu gehen, das gibt es schon sehr lange nicht mehr.

18
Mrz

Punktverlust mit bitteren Folgen

So wirklich weiß wohl niemand etwas mit diesem Punkt anzufangen. Auf der einen Seite: zumindest nicht verloren! Auf der anderen? Es hätten drei Punkte sein müssen. Mal wieder. Weder so richtig glücklich noch so unglücklich wie in den letzten Wochen traten wir die Heimreise an. Und dennoch blieb der Hauch eines Lächelns auf unseren Lippen. Bevor wir den Gästeblock des Bremer Weserstadions verlassen hatten, riefen wir den Jungs zu: “Weitermachen!”. Und zwar genau so. Dann wirds auch bald mal was mit den so lang ersehnten drei Punkten. Wieder war man knapp dran, das Spiel zu gewinnen, dass die Wende hätte einläuten können. Wieder scheiterte man an den Möglichkeiten, die man auf dem Silbertablett serviert bekommen hatte. Wieder kassierte man Gegentore durch Möglichkeiten des Gegners, die eigentlich gar keine waren. Für Werder war hier viel Glück dabei, den Ausgleich zu erzielen. Dass man es zuvor wieder versäumte, den Deckel drauf zu…

06
Okt

Fünfzehn Ecken und ein Punkt

So richtig glücklich machte es einen nicht. Ein wenig bedröpppelt blieb man zurück, doch schnell kehrte das Lächeln wieder in die Gesichter zurück, wohlwissend, dass es am Ende auch ganz schnell ganz dumm hätte ausgehen können. Fühlte sich das Unentschieden gegen Frankfurt noch wie eine Niederlage an, kann man mit diesem Punkt durchaus zufrieden sein. Lediglich die Chancenverwertung, ich sag es immer wieder. Und werde einfach nicht müde, mich zu wiederholen. Das einzige Spiel zur besten Uhrzeit: Samstag, 15:30 Uhr. Die DFL meinte es mal wieder nicht gut mit uns und drückte uns trotz des Ausscheidens in der Europa League zahlreiche Sonntagsspiele auf, vorzugsweise solche, die im nördlichen Teil Deutschlands sind. Von so etwas wie Fairness, dass Vereine, deren Fans zu weiten Spielen anreisen wollen und dies am liebsten ohne Urlaub und ohne das Schwänzen der Schule tun möchten, haben die Damen und Herren vom Verband noch nie gehört. Alles…

10
Feb

Vom Lieblingsgegner zur Demütigung

Ich könnte fast sagen: mir fehlen die Worte. So bitter war die Heimniederlage gegen Bremen, die sowohl vom Spielverlauf als auch vom Ergebnis her völlig gerechtfertigt war. Doch Worte finde ich genug, z.B. Arbeitsverweigerung, Schläfrigkeit, Lustlosigkeit. Als wäre Düsseldorf nicht schon schlimm genug gewesen, so schwärmen wir dennoch jedes Wochenende aus, um mit hängenden Köpfen zurück zu kehren. Woche für Woche das selbe Thema, die fünfte Niederlage in Folge veranlasst uns zu deutlichen Worten des Frustes. So schlecht war der VfB zuletzt vor 25 Jahren. Es ist ein Teufelskreis, in dem wir drin stecken: Verein, Mannschaft, Fans, das gesamte Gefüge ist grade unharmonisch, wirklich stolz auf seinen Verein kann man aktuell nicht sein. Wie sagt man noch so schön? “Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden” \” die Spieler sind völlig von der Rolle, Stammspieler, deren Stabilität man sich bisher immer sicher sein konnte, machen katastrophale Fehler, Trainer Bruno Labbadia, der…

24
Sep

Was tut man nicht alles für einen Punkt

Es gibt Tage, da mag ich selber kaum glauben, was ich tu. Ich wage es ja kaum auszusprechen: in dieser Stunde sitze ich im Bus. Auf der Autobahn. Bei der Rückfahrt aus Bremen. Ganz recht, schon jetzt schreibe diese ersten Zeilen, nachdem das Spiel abgepfiffen wurde. Es war in vielerlei Hinsicht nicht unbedingt, was man erwartet und befürchtet hat \” es war besser als das. Die Lüftung funktioniert hier im Bus nicht wirklich, statt kühler Luft kommt nur warme stickige Luft, wir doch eh schon alle schwitzen. “Wir” ist in diesem Fall eine sympathische Truppe von VfBaway, bei denen ich das erste Mal mitgefahren war. Eine weitaus weniger schockierende und verstörende Erfahrung, als ich befürchtet habe. Es ist still geworden, nachdem die Freude über das am Ende dann doch irgendwie unerwartete Ergebnis sich mittlerweile wieder gelegt hat. Es sei uns verziehen, für die meisten von uns begann der Tag sehr…