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In: Heimspiele

15
Apr

Wer schläft wird angemalt

VfB Stuttgart – Hannover 96

Als Tayfun Korkut vor 74 Tagen als neuer Trainer des VfB vorgestellt wurde, fiel ich vom Glauben ab. Nichts, aber auch gar nichts wollte ich diesem Verein in dieser Spielzeit noch zutrauen, zu enttäuscht war ich von den Geschehnissen des späten Januars 2018. Hätte man mir zu diesem Zeitpunkt gesagt, der VfB würde vier Spieltage vor Schluss 39 Zähler auf dem Konto halten, ich hätte nach einem Stift gefragt und mich erkundigt, wo ich denn bitte unterschreiben darf. Nichts hatte ich erwartet, nur dass sie sich so lange zusammenreißen, bis rechnerisch nichts mehr schief gehen kann. Nun sitze ich hier, bei frühsommerlichen Außentemperaturen und mit einem Gesicht wie drei Tage Regenwetter.

02
Apr

Auf Eiersuche

VfB Stuttgart – Hamburger SV

Gebruddelt wird immer. Ganz egal, ob der VfB nun gut gespielt hat oder nicht, ob er nur einfach oder dreifach (oder auch gar nicht) gepunktet hat, ob er nun glücklich oder souverän agierte – etwas zu meckern gibt es immer. Entgegen anderslautender Meinungen, geht es mir aber nicht alleine ums Ergebnis, oder anders gesagt, es geht mir gar nicht ums Ergebnis. Sehr wohl geht es mir aber um die Art und Weise, wie dieses erzielt wurde. Was am Ende übrig bleibt ist Unzufriedenheit und Frustration. Nicht nur verpasste man das Erreichen der 40-Punkte-Marke, vielmehr schaffte man es als gefühlt einziger Club in den jüngsten Wochen nicht, gegen die Hamburger zu gewinnen.

13
Mrz

Weniger ist mehr

VfB Stuttgart – RB Leipzig

Es hätte auch anders laufen können. Die Gäste aus meiner alten Heimat hätten in der Nachspielzeit noch das Siegtor machen können. Mario Gomez hätte per Kopf zum womöglich entscheidenden 1:0 treffen können. Wir hätten auf den achten Platz vorrutschen können. Es hätte Elfmeter für den VfB geben können. Ich hätte aber auch stattdessen ein langeweiliges Leben in Leipzig führen können. Wären da nicht die Momente und Entscheidungen gewesen, die mich genau an diesen Punkt gebracht haben. Viel ist passiert seit ich vor fast zwölf Jahren begann, mich für Fußball zu interessieren. So viele Leute, die seitdem mein Leben begleitet haben und noch begleiten. Und dann gibt es noch die Freundschaften, die während schon viel länger als all das.

26
Feb

Kann Spuren von 2016 enthalten

VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt

Eigentlich ist das mit dem Fußball gar nicht so schwer. Weniger quatschen, mehr Leidenschaft zeigen. Weniger schwadronieren, mehr Tore machen. Weniger heiße Luft, mehr Punkte. Klingt eigentlich gar nicht so kompliziert, nicht wahr? Doch das eigentlich Schwierige ist es, das Zutrauen in diese Mannschaft, in diesen Verein wiederzufinden. So viel ist kaputt gegangen, der Weg nach unten unaufhaltsam. Ich hatte mich bereits damit abgefunden, mit so etwas ähnlichem wie einer neu gewonnenen Gelassenheit eine emotionale Distanz aufzubauen, weil sich diese Mannschaft offenbar nicht bemühen will. Nun sitze ich wieder hier, am Tag danach, und der VfB hat in den letzten vier Spielen zehn Punkte geholt. Eigentlich ein Grund zur Freude. Wenn da nur nicht diese finsteren Erinnerungen wären. Feels like 2016.

15
Feb

Nur eine Momentaufnahme

VfB Stuttgart – Borussia Mönchengladbach

Es gibt Tage, da will ich in den Dingen mehr sehen, als sie eigentlich sind. Dann sehe ich in einem einzigen Spiel den Moment des Umbruchs, den Funken der Hoffnung, das verheißungsvolle Zeichen einer besseren Zukunft – oder auch das bittere Ende einer erfolgreichen Phase, das Vorüberziehen von Möglichkeiten, das Versagen im wichtigsten Augenblick. Es gibt aber auch Tage, da will ich nicht mehr sehen als das, was es eigentlich ist: eine Momentaufnahme. Drei Punkte. Nicht mehr, nicht weniger.

31
Jan

Von Hundert auf Null

VfB Stuttgart – FC Schalke 04

Ich sitze hier, um meinen Spielbericht zur Niederlage gegen Schalke zu schreiben. Wir alle wissen aber, dass es um weitaus mehr geht als der erwartbare Punktverlust eines inviduell bestens besetztem Team der Top 3 der Bundesliga. Die richtigen Worte für die zurückliegenden drei Tage zu finden, fällt dabei alles andere als leicht. Gerade eben bist du noch Tabellenzwölfter mit der Hoffnung, sich weiter zu stabilisieren und dem Abstiegskampf zu entfleuchen, und dann geht auf einmal alles schief. Tage später sitzt der Schock noch in den Knochen, der bei der Verarbeitung der Geschehnisse nicht sehr förderlich ist. Das Protokoll eines lähmenden Chaos-Wochenende.

14
Jan

Mitten ins Herz

VfB Stuttgart – Hertha BSC

Ein gemütlicher, fauler Sonntag im Januar, der Heizkörper hinter mir blubbert vor sich hin, vor mir steht eine längst kalt gewordene Tasse Kaffee. Mein Kopf ist schwer von all den Gedanken darin. Der VfB hat gewonnen, es sollte einfach sein, diese Zeilen zu schreiben. Aber das ist es nicht. Hier und jetzt ist es gar sehr viel schwerer, die richtigen Worte zu finden. Es geht nicht um 90 Minuten, die es zu beschreiben gilt, um ein zähes Spiel mit einem glücklichen Sieg. Es geht um die Verarbeitung unverarbeiteter Emotionen, die so viele Jahre schon als vergessen gegolten hatten.

31
Dez

Fußballkilometer 2017

Das Jahr in Zahlen

Wenn es eines gibt, wofür unser Fußballjahr 2017 steht, dann ist es ohne jeden Zweifel der Aufstieg an jenem wunderbaren Tag im Mai. Die Zweitligasaison wurde zu meiner dritten 34er-Saison (d.h. alle Bundesligaspiele), es war das reinste Abenteuer und von allen Auswärtsspielen in diesem Kalenderjahr ist jenes in Nürnberg wohl das unvergesslichste Erlebnis. Nach dem Aufstieg ist wieder Routine eingekehrt, die gleichen Stadien, die gleichen Gegner, dafür eine eine lange nicht dagewesene Häufung an weiten Auswärtsspielen innerhalb von einer Halbserie. Ich blicke zurück.

30
Dez

Das war mein Jahr 2017

Ein Blick zurück

Was. Für. Ein. Jahr. Die emotionalen zwölf Monate des Jahres 2017 sind nun vorüber und bieten mir zwischen Weihnachtsvöllerei und Silvesterfeierei die Gelgenheit, zurückzublicken, auf dass was war, auf das was ist und auf das, was sein wird. Ohne jeden Zweifel war der emotionale Höhepunkt der 21. Mai, als sich der VfB nach einem denkwürdigen Aufstiegsfinale in die Bundesliga zurückkehrte. Für mich persönlich jedoch stand eine der wichtigsten und größten Entscheidungen der letzten Jahre an: nach sieben einhalb Jahren werde ich den Arbeitgeber wechseln und ab Januar direkt in Stuttgart arbeiten. Es war durchaus einiges los in diesem Jahr – aber nicht immer nur Gutes.

18
Dez

Die Launen des Schicksals

VfB Stuttgart – FC Bayern München

Als vor 47 Tagen der Rückfallzieher von Sebastian Haller im Tor landete, war ich mir sicher, uns könne in dieser Spielzeit unmöglich etwas passieren, das schlimmer sein konnte. In der 93. Minute hätte man mit einem Punkt nach Hause fahren können, bis man binnen von Sekunden ohne einen Punkt dastand und sich fragen musste, warum so etwas einem immer selbst passieren muss. Nichts würde schlimmer kommen können als jener Nachmittag in Frankfurt. Doch ich hatte mich geirrt.