Ich hätte nicht gedacht, das ich eines Tages nach einem Spiel gar keine Lust habe, darüber zu schreiben: doch dieser Fall ist eingetreten: nach dem peinlichen 0:1 gegen Norwegen am vergangenen Mittwoch. Was war nur mit unseren Jungs los. Wer entweder gegen die deutsche Nationalmannschaft spielen muss oder wer nur einfach keine Sympathie für sie aufbringen kann, beurteilt schmunzelnd jede Niederlage von Jogis Jungs folgendermaßen: “Die sind so hochnäsig!”. Lange wollte ich das nicht glauben, aber langsam wird klar: sie überschätzen sich manchmal selbst. Zum Spiel selbst vermag ich kaum etwas zu sagen: Norwegen stand fast das ganze Spiel über mit Mann und Maus hinten drin in der Defensive, schlug aber durch blitzschnelle Konter, die die Deutschen überforderten eiskalt zu. Es war zu befürchten, das es nicht bis zum Ende des Spiels so weitergeht, das entweder mein zuletzt eher unsicherer Landsmann Rene Adler den Ball hat oder irgendein Bein einer…
Schon einige Tage ist es her, der Schock ist schon längst verdaut, die Enttäuschung ist dennoch geblieben: eine herbe Niederlage gegen den ewigen Feind, die Engländer. Ob ich mir die Reise nach Berlin hätte sparen können? Würde ich so nicht unbedingt sagen: trotz schlechten Wetters und noch schlechterem Spiel hatte ich einen – mit Abstand betrachtet – guten Tag mit alten und neuen Gesichtern beim Fantreffen unseres Forums, was wir immer Spaß gemacht hat. Mein Tag begann halb 6 morgens, welch unmenschliche Uhrzeit! Raus aus den Federn, voller Vorfreude auf meine Leute und das Spiel, mein Optimismus kannte keine Grenzen. Ab halb 8 befand ich mich im schicken Auto per Mitfahrgelegenheit in Richtung Berlin, unterwegs überholten wir einen “England Fan Bus”, zu dem ich mich neugierig umdrehte und dann selbstgefällig in mich hinein grinste: “Die werden sich umschauen – das wird mein perfekter Länderspiel-Abschluss!”. Kurz nach 9 Uhr kamen wir…
Scheiss Fußball, oder was? Was so brachial klingt, ist in Wahrheit für mich eine der schönsten Nebenerscheinungen des Wochenendes: jeden Samstag werden auf der Webseite www.scheissfussball.de neue, lustige Fußball-Comics veröffentlicht. Mal wird ein Verein auf die Schippe genommen, mal ein Schiedsrichter und ab und zu auch die Nationalmannschaft, wie der neueste Strip vom letzten Wochenende zeigt. Zu verdanken hat man das ganze dem Zeichner und Autoren Guido Schröter, der seit seinem 10. Lebensjahr Fußball-Comics zeichnet und illustriert, und er macht es verdammt gut! Neustes Baby in seiner Bücherreihe ist ein Handbuch für die deutsche Fußballnationalmannschaft. Warum? Weil sich 20 Millionen Deutsche als Bundestrainer berufen fühlen, dann möge man sie auch artgerecht behandeln. Das ganze gibts für 12 Euro, inklusive Wunsch-Spielerzeichnung, Widmung und Versandkosten, ein Super-Preis für so ein richtig nettes, lustiges, einfach tolles Büchlein, auf dessen Besitz ich nun sehr stolz bin. Natürlich mit Widmung….und NATÜRLICH mit meinem Wunschspieler –…
Ich würde sagen: vielleicht ein bisschen was von beidem. Das WM-Qualifikationsspiel gegen Wales, welches gestern Abend in Mönchengladbach ausgetragen wurde, ist eines dieser Spiele, wo du als Fan nicht weißt, was passiert. Wirst du nach deinem Tipp gefragt, antwortest du “Sieg!”, aber was ist von defensiv stehenden Walisern zu erwarten, die wir bereits in der EM-Qualfikation hatten? Im Gedächtnis sind das 2:0 aus dem Hinspiel und das unrühmliche 0:0 zum Abschluss der erfolgreichen Qualifikation in Richtung EM 2008. Gerade so noch erholt vom Russlandspiel am letzten Samstag, was 2:1 und mit ganz viel Herzklopfen zu Ende ging, ging es im fast schon gewohnten Samstag-Mittwoch-Rhythmus weiter. Im Vornherein war klar, dass Wales nur hinten drin schießen wird und das eigene Tor verteidigen würde, als ginge es um Leben und Tod, auf Kosten des Offensivspiels. Anders als die Finnen, von denen wir dies ebenfalls erwarteten und die uns überraschten, bestätigten die Waliser…
Um ehrlich zu sein, sind es für meinen Geschmack zu viele Zitterspiele der Nationalmannschaft und des VfB Stuttgart, die ich erdulden muss. Siege und Erfolgserlebnisse sind toll, aber wenn man bei den Spielen so aufgeregt und nervös ist und am Ende so erleichtert ist, das einem die Knöchel unter den Beinen fast ihren Geist aufgeben, dann frage ich mich ernsthaft: Was ist im Moment meinen Jungs los? So oder so, der 2:1-Sieg gegen Russland gestern Abend war richtungsweisend in der WM-Qualifikation und war letztenendes nicht souverän genug, aber auch nicht unverdient, kurz: etwas glücklich. Dabei fing alles so gut an. Nach dem schweren und schleppenden Spiel in Finnland, wo wir 3 Mal einen Rückstand aufholen mussten, folgte im Russland-Spiel während der ersten Halbzeit wieder der tolle Fußball, den wir lieben und am liebsten bei jedem Spiel sehen wollen. Auf der Couch meiner Eltern sah ich einem Spiel zu, was schnell…
Offiziell bin ich 22 Jahre, 3 Monate, 1 Tag und ein paar Stunden alt – zumindest theoretisch. Nach dem Länderspiel am vergangenen Mittwoch gegen Finnland sind es gefühlt ein paar mehr geworden. Wie man an einem derart nervenaufreibenden Spiel fast kaputt gehen kann, habe ich grenzwertig schon beinahe in Basel beim Viertelfinale Deutschland gegen Portugal erleben müssen, die letzten 10 Minuten werde ich so schnell nicht wieder vergessen. Und so wurde auch dieses WM-Qualifikationsspiel zur Geduldsprobe für Jogi Löw und die Nerven von 82 Millionen Deutschen. Dass Finnland nicht zu unterschätzen ist, wussten wir. Schon bei der Auslosung hieß es, Finnland sei ein unbequemer Gegner, gegen den man in der Vergangenheit nur schwierige Spiele hatte. Zusammen mit Russland bildet das frostige Land im Norden einen der schwierigsten Gruppengegner in der Qualifikation, nur der Erste kommt weiter – aber mal ehrlich, was ist denn eine WM ohne Deutschland? Ich denke, das…
Jedes Ergebnis unterhalb der 5-Tore-Führung wäre auch peinlich gewesen – am Samstag gewann die deutsche Nationalmannschaft souverän, aber glanzlos, gegen den Underdog Liechtenstein. Sechs Tore zum WM-Qualifikationsauftakt können sich durchaus sehen lassen. Der Samstag schien mir diesmal ewig lang zu sein. Frühs die üblichen Wochenendbesorgungen und nachmittags ausnahmsweise mal nicht ins Sportcafe, welch komisches Gefühl. Dafür gings abends wie so üblich zu den Eltern zum Länderspielschauen. Welcher Fußballfan ist der Tatsache abgeneigt, das sein eignes Team mit dem Gegner macht, was es wolle und das Spiel nach Belieben gestaltet – nicht nur mich erfüllt das mit großer Zufriedenheit. Den Gegner zu unterschätzen, wirkt er auch noch so schwach, sollte man ja ohnehin nie tun, was unsere Jungs ja auch nicht getan haben. Dennoch war ein Sieg Pflicht und die Torausbeute des Sixpacks noch lange nicht so viel, wie es offensichtlich und verdient gewesen wäre. Scheisswetter. Anders vermochte man es wohl…
Es hat auch seine Vorteile, zumindest ab und zu Stadion in der eigenen Stadt zu besuchen – Nach der Liveübertragung des WM-Halbfinales 2006 und dem Ligapokalfinale 2007 war es nun wieder soweit. Groß und breit wurde es angekündigt, das Testspiel von Lok Leipzig gegen Werder Bremen. Natürlich ist es weder Nationalmannschaft, der VfB Stuttgart oder ein anderes Spiel mit Finalcharakter, aber ich wollte unbedingt dabei sein. Mit meiner guten Freundin Isabelle holten wir uns Tickets für den neutralen Bereich mit freier Platzwahl. Direkt nach der Arbeit gings letzten Mittwoch zum Stadion, unterwegs noch schnell die Izzy eingesackt und wir waren gut in der Zeit. Der erste Schock direkt am Eingang: jeder, der einen Rucksack dabei hatte, musste diesen beim Sicherheitspersonal abgeben. In dem Moment freute ich mich über meine Entscheidung, doch lieber Handtasche statt Rucksack mitzunehmen. Isabelle musste ihren Rucksack abgeben – was im Nachgang noch für ordentlich Aufregung sorgen…
Es sah lange nicht danach aus, als würden unsere Jungs in Halbzeit 2 etwas besseres zustande bekommen als ein müdes 0:0 gegen Belgien zum Testspiel in Nürnberg. Und ich bin froh, das es dann doch ein wenig anders kam. Nach der EM ist ja bekanntlich vor der WM und so fand gestern das erste und einzige Testspiel vor Beginn der WM-Qualifikation statt. Des weiteren scheint es in den letzten Jahren im Trend gewesen zu sein, zu Eröffnungsspielen nach der langen Sommerpause dem Gegner mindestens 2 Tore einzuschenken: 2006 ein 3:0 gegen Schweden, 2007 ein 2:1 gegen England, beides super Spiele mit guter Stimmung (um nicht zu sagen, das England sensationell war, auch wenn ich leider nicht dabei war). Ganz so berauschend war dieser Test gegen Belgien zwar nicht, aber es reichte zum verdienten Sieg. Der Kommenatator hatte recht: es wurde mehr Fußball gearbeitet als Fußball gespielt. Das erste Highlight des…
Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Sonntag Nacht saß die Enttäuschung so derart tief, das es weh tat. Man hatte sich so lange auf diesen Moment gefreut, man hatte eine Hand schon am Pokal (oder vielmehr unsere Jungs hatten sie dran) – und dann scheitert man kurz vorm Ziel. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Dabei hatte ich meine Entscheidung schon längst getroffen. Berlin, 30.06.2008, geplante Meisterfeier am Brandenburger Tor mit den Fans auf der Fanmeile. Mit dem Titel wurde es nichts – aber gefeiert wurde trotzdem. Ich war live dabei, nahm mir am Montag extra frei und arbeitete dafür am Samstag, alles kein Problem. Etwas geknickt ging es in aller Herrgottsfrühe in die Stadt, wo die bereits organisierte Mitfahrgelegenheit erschien und mich zusammen mit 3 weiteren Mitfahrern nach Berlin zum Alexanderplatz brachte. Kurz nach 10 Uhr frühs war ich vor Ort, hatte sogar noch Zeit, auf den…
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