Der Kater des Siegesrauschs war ausgeschlafen – ich rede nicht von meinem eigenen, sonderm vom allgemeine Kater, hervorgerufen durch die “Ja, wir fahren definitiv zur WM 2010!”-Euphorie, die am Wochenende zuvor nach dem Spiel gegen Russland die Bundesrepublik Deutschland fest im Griff hatte. Ein Fußballfest war angekündigt gegen Finnland, um den Zuschauern, die einiges in den verpatzten Testspielen verkraften mussten, etwas zurückzugeben. Und natürlich ist die Vorstellung eines Fußballfestes eine ganz andere als diese traurigen 90 Minuten. Die hier gewählte Überschrift trügt nicht: es war wirklich wieder der selbe Augenkrebs wie schon viel zu oft in den letzten Monaten. Als unbeteiligter Außenstehender kann man das kam glauben, schließlich sind wir souverän in der Qualifikationsgruppe durchmarschiert mit einem Start-Ziel-Sieg und sind nun definitiv im Sommer 2010 in Südafrika dabei. Es sind die Testspiele und die Qualifikationsspiele im Schongang, die die Hoffnungen für 2010 trüben. An sich bin ich froh, dass dieses…
Das Länderspieljahr 2008/2009 hatte nicht viel erfreuliches zu bieten, das erörterte ich bereits in meinem Beitrag zum Spiel gegen Aserbaidschan. Meist mit Dusel oder eben einfach nur im Weichspülgang quälten wir uns durch die Qualifikationsspiele zur WM 2010, das Unentschieden gegen Finnland im Oktober 2008 sollte das eine Unentschieden zu viel sein: wenn wir das Spiel gewonnen hätten, wäre dieses Spiel hier gegen Russland nicht so entscheidend. Somit wurde es die Entscheidungsschlacht von Moskau, deren Sieger direkt für die WM 2010 qualifiziert is. Grund genug also für die wiederentdeckte Aufregung und Emotion. Das Länderspiel verfolgte ich in meiner Bundesliga-Stammkneipe im Leipziger Petersbogen, in der Gesellschaft eines netten jungen Mannes, der mich zu diesem Spiel begleitete. Der Nervositätsspiegel war selbstredend hoch, mussten wir dieses Spiel doch unbedingt gewinnen um alle Sorgenfältchen mit einmal zu glätten. Und es wurde das Spiel, was man erwartet hat: ein Hauen und Stechen, zu jeder Minute…
Wie beinahe schon üblich kamen die Länderspiele wieder im Doppelpack – gerade 4 Tage nach dem 2:0-Erfolg gegen Südafrika stand das Spiel in der WM-Qualifikation gegen Aserbaidschan an, das Hinspiel gewannen wir neulich zwar effizient aber wenig attraktiv mit 2:0, und nach dem Freundschaftsspiel am Samstag zuvor war auch die Hoffnung zurück, es würde sich wieder in Richtung “attraktiver Fußball” entwickeln. Das Ergebnis von 4:0, was nun seit Abpfiff des Qualifikationsspiels zu Buche steht, sieht zwar schön und effizient aus, das traf aber allenfalls auf die zweite Halbzeit zu, die erste war erneut ein Rückfall zum Rumpelfußball, den ich nicht wieder sehen wollte. Viel Zeit ist es nicht mehr hin, bis die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika beendet ist – und da Russland mit uns im Gleichschritt durch die Qualifikation marschiert, findet in einem Monat das Rückspiel in Russland statt, gegen das wir so (be)zaubern sollten wie im Hinspiel….
Es waren schöne Zeiten, zwischen der WM 2006 und den letzten paar EM-Qualifikationsspielen, tolle Spiele erlebten wir von und mit der Deutschen Fußballnationalmannschaft. Grandiose Momente, an die ich mich immer wieder gern zurückerinnere. Durch die 2006 (wieder)erweckte Liebe zum Fußball wuchs ich quasi hinein in dieses homogene Gebilde genannt Nationalmannschaft. Ich fieberte mit, fuhr zu den Länderspielen ins Stadion und war mit so viel Leidenschaft und Begeisterung dabei, ob Torparty gegen San Marino, kämpfen bis an die körperlichen Grenzen gegen Tschechien oder geschlossene Weltklasseleistungen in England und gegen Russland. Doch was sich schon bei manchen Spielen der Europameisterschaft 2008 zeigte, die ich mit den Spielen gegen Österreich und Portugal live erleben durfe, deutete es sich bereits an. Und seit Herbst 2008 wurde es der triste Alltag: die Langeweile. Lahme Test-Kicks, peinliche Niederlagen, schlechte Leistungen. Lange haben wir darauf gewartet, dass es endlich wieder bergauf gehen würde. Viele schlimme Dinge mussten…
Die Nationalmannschaft bereitet einem zusehendst keine Freude in der letzten Zeit. Seit einem müden 3:3 gegen Finnland im letzten Herbst, ging es bergab, es folgten unnötige Niederlagen, langweilige Quälereien und enttäuschende Leistungen, so dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Phase beginnt, in der die Nationalmannschaft an Attraktivität verliert, wie wir sie von der WM 2006 bis zur EM 2008 kannten. Was ist nur los mit den Jungs, ein Grottenkick nach dem anderen. Neulich gab es ein WM-Qualifikationsspiel in Baku gegen die Auswahl von Aserbaidschan – und da ich zu dieser Zeit lange arbeiten musste und das Spiel schon um 18 Uhr am frühen Abend begann, konnte ich es mir nicht ansehen. Etwas ungewohnt war es jedoch, dass ich mir nicht einmal die Mühe machte, das Spiel aufzeichnen zu lassen, um es mir später anzusehen. Somit ist es das erste Länderspiel seit dem 09.06.2006 (Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft…
Dass mein Herz dem VfB Stuttgart gehört, ist hinlänglich bekannt. Meine Verbindung zur Nationalmannschaft, mit der eigentlich alles erst richtig angefangen hat, ist ebenso klar. Und auch wenn sie noch recht jung ist, so ist sie nicht von der Hand zu weisen: meine Sympathie zum Ostverein Energie Cottbus. Im Dezember 2008 wurde das Auswärtsspiel des VfB in Cottbus besucht. Damals noch im Gästeblock, schaute ich mir das Relegationsspiel des FC Energie Cottbus im heimischen Stadion gegen den 1. FC Nürnberg an. Ganz recht, es spielte weder der VfB, noch die Nationalmannschaft, und dennoch war ich dabei. Grund: der VfB pflegt seit vielen Jahren eine Fanfreundschaft zu Cottbus und wir sind selber Ossis, halten also zur einzigen bis dato verbliebenen Mannschaft im Oberhaus der Bundesliga. Außerdem die Nähe, in gut 2 Stunden ist man vor Ort. “Was wäre, wenn…” ist eine jederzeit gern gestellte Frage, sei sie manchmal auch noch so…
Puh, wieder einer dieser Artikel, die man sich selbst auferlegt hat. Seit fast 3 Jahren schreibe ich über jedes Länderspiel, warum also auch hier eine Ausnahme machen? Jetzt also noch schnell, bevor es weiter geht, die Erinnerung an dieses Spiel wird ohnehin nicht als die schönste im Gedächtnis verbleiben. [youtube 54oa989uHuI] Nur wenige Tage nach dem unrühmlichen 1:1 in China stand Wiedergutmachung auf dem Plan. Leichter gesagt als getan, bei Temperaturen von 30 Grad trotz des späten Anpfiffs. Natürlich wünschte ich mir, dass es nach über 6 Monaten der großen Nationalmannschafts-Tristesse, die unschöne Zeit der Länderspiele wieder schön werden würde. So lief das Spiel: 1:0 – 29. Minute: Heiko Westermann 2:0 – 35. Minute: Mario Gomez 3:0 – 39. Minute: PiotrTrochowski 4:0 – 45. Minute: Mario Gomez 5:0 – 48. Minute: Mario Gomez 6:0 – 52. Minute: Bastian Schweinsteiger 6:1 – 53. Minute: Ismail Salem 6:2 – 73. Minute: Nawaf…
Ich hasse es, Länderspiele zu verpassen. Auch dann, wenn es sich um mehr oder weniger bedeutungslose Freundschaftsspiele handelt. Die Situation, wochenlang mit dem Blogschreiben nicht richtig hinterherzukommen und feststellen zu müssen, dass man sich kaum noch an die zu beschreibende Situation erinnern kann – nun, ob das wesentlich besser ist, wage ich zu bezweifeln. Heute ist der 15.06.2009 – das Spiel gegen China ist damit schon über 2 Wochen her – das Datum habe ich absichtlich zurückgesetzt. Irrtümlicherweise ging ich an jenem Länderspieltag davon aus, es wäre Abends gegen dreiviertel Neun, wie jedes Länderspiel. Den Zeitunterschied hatte ich hierbei nicht eingerechnet, so startete das Spiel bereits um 18 Uhr deutscher Zeit, und ich musste lange arbeiten. Somit verpasste ich den größten Teil des Spiels und kam erst ca. in der 60. Minute zu Hause an. Gerade einmal 2 Tage war es her, da gab Mario Gomez seinen bevorstehenden Wechsel zu…
Nur 3 Tage nach dem Spiel gegen Liechtenstein, in dem die 3 Punkte in der WM-Qualifikation bereits fest eingeplant waren, sollte gegen Wales der nächste Sieg eingefahren, was selbstredend kein Spaziergang wie gegen Liechtenstein werden würde. Und es wurde wie erwartet ein hartes Stück Arbeit. Da das Spiel schon wieder gut anderthalb Wochen zurückliegt, fasse ich mich kurz. Die Enttäuschung vom Samstag zuvor steckte mir noch spürbar in den Knochen, doch war ich voller Hoffnung, Mario Gomez würde sein Tor hier und heute schon machen, wenn es darauf ankommt – und ich sollte, jedenfalls zur Hälfte, nicht enttäuscht werden. An für sich mag ich es nicht, Spiele alleine zu Hause zu sehen, diesmal blieb mir jedoch keine andere Wahl. Ich wurde zwar von meinem bekannten Fotografen Uwe in eine Kneipe in der Nähe meines Büros zum Länderspiel anschauen eingeladen, doch hatte ich zu Hause noch zu viel Hausarbeit zu erledigen….
Schon zwei Wochen ist es her, das Länderspiel, auf dass ich so lange gewartet habe, bei dem 3 Punkte Pflicht waren und ich keinen Zweifel daran hatte, das ich meinen Spaß daran haben würde – so wäre der entsprechende Blogartikel keine 24 Stunden später samt Bildern und Videos hier zu sehen gewesen. Ich habe lange warten müssen auf diesen Tag, was ich bekam, war der traurigste 4:0-Sieg den ich mir hätte vorstellen können. Wie das gehen kann, davon handelt diese Geschichte. Als im Sommer 2007 bekannt wurde, der Deutsche Fußballbund würde im Jahr 2008 ein Länderspiel nach Leipzig mit einem attraktiven Gegner vergeben, war die Freude selbstredend riesig bei mir – als ich das erfuhr, hatte ich gerade einmal mein erstes Länderspiel gegen die Slowakei hinter mir und schwebte nun im siebten Himmel. Seit Sommer 2005 hat meine Heimatstadt kein Länderspiel der deutschen Mannschaft gesehen, es wurde also höchste Zeit….
Neueste Kommentare