Bin ich die Einzige, die sich fragt, wo nur die ganze Zeit hin ist? Viel ist passiert in diesem Jahr und ehe wir uns versahen, ist es nun schon wieder vorbei. Heute Abend verabschieden wir uns vom Jahr 2016, das für die meisten meiner Stammleserschaft nur unter einem Stichwort zu verbuchen ist: vorbei ist jenes Jahr, in dem der VfB abgestiegen war. Uns alle hat das viel Kraft und Nerven gekostet, doch haben wir nun auch an Zuversicht und neuer Hoffnung gewonnen. Für mich persönlich gab es allerdings noch mehr: ich bin Tante geworden und habe im Alter von 30 Jahren noch meinen Führerschein gemacht.
Machen wir uns nichts vor: Für uns VfB-Fans war es kein gutes Jahr. Im Gegenteil. 365 Tage, in denen uns der Verein unsere Zeit, viel Geld und nicht zuletzt den letzten Nerv gekostet hat. Viel Gutes ist wahrlich nicht geschehen, abgesehen von der VfB-Dokumentation „Fußballfieber“ und ein paar wenigen weiteren Highlights erwies sich das Jahr als anstrengend, frustrierend und traurig. Auf all das und noch viel mehr möchte ich nun zurückblicken.
“Was ist denn hier passiert?” wird sich vielleicht der eine oder andere fragen. Nach etlichen Jahren im gleichen Blog-Design hat mich nun die Notwendigkeit einer umfangreichen Bearbeitung eingeholt. Seit nunmehr sieben Jahren trägt der Blog nun das gleiche Gewand, seither kamen nicht nur Smartphones und Tablets dazu, die das Konsumieren der Inhalte schwierig gemacht haben – auch den Weg ins Stadion hatte ich seit April 2007 gefunden. Über 200 Spielberichte sind hier mittlerweile nachzulesen. Ab sofort um einiges komfortabler.
Lange hatte ich darauf hingefiebert, in Frankfurt war es schließlich so weit: Zweihundert Fußballspiele lagen hinter mir. Zwei Spiele bin ich bereits schon drüber, zwischenzeitlich sah ich noch das Länderspiel gegen Chile sowie das Heimspiel gegen Braunschweig. Vieles ist hängen geblieben aus den letzten sieben Jahren, seit ich das erste Mal ein Stadion betrat. Keines hat mich so in den Bann gezogen wie mein heimisches Neckarstadion. Ein Blick zurück auf tolle Heimsiege, denkwürdige Auswärtsspiele, Länderspiele, Champions League und Europa League. Ute33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen – im Stadion und Abseits davon. Mehr über mich
Fußball ist Leidenschaft, Emotion und Hingabe. 90 Minuten alles geben, für seinen Verein schreien, singen und klatschen. Er kann grausam sein, aber eben auch wunderschön. Du gehst ins Stadion mit einer positiven Anspannung und willst deine Mannschaft zum Sieg schreien. Und es gibt da noch so Tage, wo dir alles fast völlig egal ist, du einen entspannten Abend mit Freunden genießt und du trotz Heimstadion nicht wirklich heimisch bist. Das Länderspiel gegen Chile war so ein Tag. Nach Brasilien 2011 war es nun mein zweites Länderspiel, dass ich im Neckarstadion gesehen hatte. Die Nationalmannschaft hatte zum Test gegen Chile eingeladen, vergangenen Mittwochabend trafen beide in Stuttgart aufeinander. Wie grundentspannt es sein kann, wenn es mal nicht der VfB ist, der spielt \” der verzückt uns ja derzeit nun auch nicht gerade mit fußballerischer Feinkost. Sieben Niederlagen in Folge, Abstiegskampf, doch wenigstens an einem Abend konnte man im Stadion sein, ohne…
Pünktlich kurz vor Jahreswechsel liefere ich euch hier noch die fällige Jahresstatistik zu den zurück gelegten Kilometern im Namen des Fußballs. Dabei macht sich zum ersten Mal seit meinen Stadion-Anfängen 2007 deutlich bemerkbar, was für Auswirkungen ein Wohnsitz in der Stadion des eigenen Vereins zur Folge hat: es waren zahlreiche Heimspiele, die ohne Bewertung in meine Statistik eingehen. Aber: auch viele Auswärtsspiele waren dabei. Ich blicke zurück auf 35 spannende, erleichternde, traurige, frustrierende, demütigende aber auch begeisternde Spiele. Ute33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen – im Stadion und Abseits davon. Mehr über mich
Und das war der 8. Streich. Es war mein 8. Länderspiel innerhalb der letzten 4 Jahre. Einst hat die Deutsche Nationalmannschaft für ein schnelles (Wieder)Aufleben meiner Begeisterung für den Fußball gesorgt, nachdem sie 10 Jahre still und friedlich schlummerte. Es folgten einige gute und einige schlechte Länderspiele, die bei der Frage um die Gunst meiner Begeisterung gegenüber dem VfB Stuttgart schnell den Kürzeren zogen. Dennoch habe ich einige gute Erinnerungen an Spiele in schwarz-rot-gold. Mein bis dato letztes Länderspiel war mein “Heimspiel” gegen Liechtenstein im Februar 2009 in Leipzig, ein Spiel was für mich seinerzeit eher mit Frust denn mit Freude verbunden war, obwohl es gewonnen wurde. Danach folgte lange Zeit nichts \” dafür die Dauerkarte beim VfB und etliche Auswärtsspiele. Die Nationalmannschaft stand hinten an, 2010 wurde trotz geplantem Länderspiel in Berlin zum ersten spielfreien Jahr \” der Umzug nach Stuttgart funkte dazwischen. Und nun war es wieder soweit,…
Der Kater des Siegesrauschs war ausgeschlafen – ich rede nicht von meinem eigenen, sonderm vom allgemeine Kater, hervorgerufen durch die “Ja, wir fahren definitiv zur WM 2010!”-Euphorie, die am Wochenende zuvor nach dem Spiel gegen Russland die Bundesrepublik Deutschland fest im Griff hatte. Ein Fußballfest war angekündigt gegen Finnland, um den Zuschauern, die einiges in den verpatzten Testspielen verkraften mussten, etwas zurückzugeben. Und natürlich ist die Vorstellung eines Fußballfestes eine ganz andere als diese traurigen 90 Minuten. Die hier gewählte Überschrift trügt nicht: es war wirklich wieder der selbe Augenkrebs wie schon viel zu oft in den letzten Monaten. Als unbeteiligter Außenstehender kann man das kam glauben, schließlich sind wir souverän in der Qualifikationsgruppe durchmarschiert mit einem Start-Ziel-Sieg und sind nun definitiv im Sommer 2010 in Südafrika dabei. Es sind die Testspiele und die Qualifikationsspiele im Schongang, die die Hoffnungen für 2010 trüben. An sich bin ich froh, dass dieses…
Das Länderspieljahr 2008/2009 hatte nicht viel erfreuliches zu bieten, das erörterte ich bereits in meinem Beitrag zum Spiel gegen Aserbaidschan. Meist mit Dusel oder eben einfach nur im Weichspülgang quälten wir uns durch die Qualifikationsspiele zur WM 2010, das Unentschieden gegen Finnland im Oktober 2008 sollte das eine Unentschieden zu viel sein: wenn wir das Spiel gewonnen hätten, wäre dieses Spiel hier gegen Russland nicht so entscheidend. Somit wurde es die Entscheidungsschlacht von Moskau, deren Sieger direkt für die WM 2010 qualifiziert is. Grund genug also für die wiederentdeckte Aufregung und Emotion. Das Länderspiel verfolgte ich in meiner Bundesliga-Stammkneipe im Leipziger Petersbogen, in der Gesellschaft eines netten jungen Mannes, der mich zu diesem Spiel begleitete. Der Nervositätsspiegel war selbstredend hoch, mussten wir dieses Spiel doch unbedingt gewinnen um alle Sorgenfältchen mit einmal zu glätten. Und es wurde das Spiel, was man erwartet hat: ein Hauen und Stechen, zu jeder Minute…
Wie beinahe schon üblich kamen die Länderspiele wieder im Doppelpack – gerade 4 Tage nach dem 2:0-Erfolg gegen Südafrika stand das Spiel in der WM-Qualifikation gegen Aserbaidschan an, das Hinspiel gewannen wir neulich zwar effizient aber wenig attraktiv mit 2:0, und nach dem Freundschaftsspiel am Samstag zuvor war auch die Hoffnung zurück, es würde sich wieder in Richtung “attraktiver Fußball” entwickeln. Das Ergebnis von 4:0, was nun seit Abpfiff des Qualifikationsspiels zu Buche steht, sieht zwar schön und effizient aus, das traf aber allenfalls auf die zweite Halbzeit zu, die erste war erneut ein Rückfall zum Rumpelfußball, den ich nicht wieder sehen wollte. Viel Zeit ist es nicht mehr hin, bis die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika beendet ist – und da Russland mit uns im Gleichschritt durch die Qualifikation marschiert, findet in einem Monat das Rückspiel in Russland statt, gegen das wir so (be)zaubern sollten wie im Hinspiel….
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