Es gibt so Tage, da soll es einfach nicht sein. Ein bisschen Wehmut ist dabei, wenn meine Gedanken noch immer um das 3:3 gegen Leverkusen und das 5:4 gegen Frankfurt kreisen. Für solche Spiele lebt man, dafür gibt man sein Herzblut, hält die Flagge weit nach oben und sagt voller Stolz, wie froh man ist, Fan dieses Vereins zu sein. Zu was der VfB im Stande ist, haben wir zuletzt eindrucksvoll gesehen. Umso ernüchternder die Tatsache, dass man nun auf dem Boden der Tatsachen angekommen ist.

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Einst hatte ich mir geschworen, mit diesem Verein durch dick und ganz ganz dünn zu gehen. Unter unseren Füßen knackt es. Immer wieder mal. Was bleibt einem anderes übrig, als schnell einen Haken dahinter zu setzen und sich auf das zu konzentrieren, was vor einem liegt? Nun ist nicht nur der Charakter der Mannschaft gefragt, sondern auch der von uns Fans. Als nach Spielende die Jungs nur langsam und zaghaft mit gesenkten Köpfen Richtung Kurve schlichen, wusste ich nicht, wie ich es einordnen sollte.

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Wohlwollender Applaus wurde ihnen zuteil, war dies hier etwa eine grausame und vor Ironie triefende Aktion der Enttäuschung? Oder etwa ernst gemeint? Das musste am Ende wohl jeder für sich selbst entscheiden. Dabei hätte das nicht sein müssen. Vor der Partie traf ich noch Freunde und Bekannte, jeder von ihnen sah es ähnlich wie ich: Der VfB ist derzeit eine Wundertüte. Meine Prognose: Zwischen 0:4 und 4:0 kann alles passieren. Das andere Extrem wäre mir weitaus lieber gewesen.

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Schlechtes Omen, gutes Wetter

Fußball an Allerheiligen. Na wenn das mal kein schlechtes Omen ist. Anfang November schickte uns Petrus noch einmal die Sonne vorbei mit wärmeren Temperaturen als teilweise im September und Oktober, es gab schon Spielzeiten, in denen zu dieser Zeit des Jahres bereits Thermo-Strumpfhose und der dicke Wollschal zu unverzichtbaren Begleitern wurden. Dankend nahmen wir es an und machten uns frühzeitig auf den Weg, ein paar Termine standen bis zum Anpfiff auf dem Plan.

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Viele hatte ich gefragt, was sie denn für ein Bauchgefühl hätten. Von gleichgültigem Achselzucken über „Knapper Sieg“ bis hin zu „6:5!“ war einiges dabei. Zu oft hat mir mein eigenes Bauchgefühl nichts gutes gesagt. Vielleicht sollte ich nicht immer darauf hören und es einfach abwarten, was passiert. Wer hatte die Partie in Frankfurt denn schon in der Form voraussagen können? Ein solches Spiel kannst du nicht erfinden.

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Knapp eine Stunde vor Anpfiff wollte ich schließlich wie üblich meinen Stammplatz einnehmen. Wer seit einigen Jahren in der Kurve steht, kennt das Gefühl sicherlich, dass es trotz freier Platzwahl nie schön ist, wenn jemand Fremdes sich dort breitmacht. Stück für Stück drängte ich ihn schließlich zurück, ganz ohne ein Wort zu sagen. Immer mehr drückten sich hinein in den Block, es würde wohl voller werden als angenommen. Kamen gegen Leverkusen nur 40.900 Zuschauer, waren es nun gut 10.000 mehr, das machte sich bemerkbar.

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Vorsicht vor dem Optimismus

Auf der anderen Seite des Stadions hatten es sich ein paar Wolfsburger im Gästeblock gemütlich gemacht. Im Laufe der Jahre sind es ein paar mehr geworden, ich erinnere mich noch an das Heimspiel vor fast fünf Jahren, als sich gefühlte 50 Fans auf den Weg gemacht hatten. Und das ein halbes Jahr, nachdem sie Deutscher Meister geworden waren. Doch an dieser Stelle steht es mir nicht zu, über den Sinn und Unsinn zu sprechen, genau dann Fan eines Vereins zu werden, wenn der Erfolg da ist. Ich bin ja schon ruhig.

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Es konnte losgehen. Wieviel mehr wert der Sieg in Frankfurt werden würde, wenn man hier die nächsten Zähler einfährt. Man wäre fast geneigt, zu sagen, dass der VfB dann wieder da wäre – seit 2010/2011 ist man mit derartig optimistischen Aussagen doch eher vorsichtig geworden. Jahre ist es her, dass man ohne jede Angst zu den Spielen gegangen ist, stets das Beste gehofft hatte und das, was am Ende rausgekommen war, schnell wieder abgehakt hat.

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Eine Saison um die andere verstrich, zunehmend erwartete man das Schlimmste, phasenweise ohne jede Hoffnung, dass es jemals wieder aufwärts geht. Früher oder später geht es an die Substanz, nichts Positives mehr an seiner größten Leidenschaft zu finden. Umso dankbarer bin ich für Spiele wie vor einer Woche, in denen ich mich erinnere, warum ich mich vor Jahren auf eine abenteuerliche Reise gemacht hatte. So ist es halt eben im Ländle: der VfB bietet so ziemlich alles, nur eben keine Konstanz.

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Zwischen Hoffnung und Befürchtung

Der Ball rollte und das Gefühl der Unruhe machte sich innerlich breit. Aus rein sportlicher Sicht gab es hier womöglich nichts zu holen. Wie begegnet man einem Team, das in dieser Bundesliga-Saison erst neun Tore hinten zugelassen hatte? Das ist eines weniger, als der VfB in den letzten drei Spielen kassierte. Mein Bauch jammert „Mir schwant Böses“, mein Herz kreischt „Ich will den Sieg“ – und mein Kopf? Der schlägt mit der Faust auf den Tisch und mault „Schnauze jetzt!“.

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(An)gespannt wanderte mein Blick durch die Kurve, sofern es meine Nackenmuskulatur mir zugestand, seit gut zwei Wochen plage ich mich mit phasenweiser Unbeweglichkeit und teilweise starken Schmerzen. Nur nicht drüber nachdenken und sich hineinsteigern, dann geht es einigermaßen. Die Sonne fiel von hinten in die Cannstatter Kurve hinein und sorgte für interessante Lichteffekte zwischen all den Fahnen und Doppelhaltern. Es war mitunter interessanter zu beobachten als der zähen ersten Minuten der Partie.

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Den Jubelschrei hatten wir schon auf den Lippen. Martin Harnik hatte sich unwiderstehlich davon gestohlen, zwischen ihm und der frühen Führung stand jedoch Diego Benaglio – es sollte nicht das letzte Mal in dieser Partie sein. Bisher machten das unsere Jungs schon ziemlich gut mit attraktiven Ansätzen nach vorne. Nur blöd, wenn du vorne aus deinen Möglichkeiten nichts machst.

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Früh im Rückstand

Wir wissen alle, wie schnell sich das rächen kann. Gesagt, getan. Fünfzehn Minuten waren rum. Der Versuch, den Ball nach vorne zu schlagen, leitete das Unheil ein, Daniel Schwaabs Pressschlag gegen Ivan Perisic gab die ideale Vorlage, gefolgt von leider einem weiteren Torwartfehler von Thorsten Kirschbaum, da war es wieder, das gefürchtete „Tor für die Gäste“. Das geht ja schonmal gut los hier. Nicht.

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Am Tag danach war nun im Sportschau-Ticker nachzulesen, der VfB solle vor allem in der ersten Viertelstunde wahnsinnig aufpassen. Oh, diese Ironie. Warum wissen so etwas komischerweise immer alle Medien und Sportgazetten, worauf geachtet werden sollte, nur nicht die Mannschaft selber? Was nun? Schnell schütteln und weiter unterstützen, es kann der Beginn einer weiteren Aufholjagd-Saison sein, wie einst in der Rückrunde 2012.

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Es wirkt schon fast ironisch, dass es erst das Gegentor gebraucht hatte, um ein schallendes „Wenn die ganze Kurve tobt“ hinaus zu schreien, es wurde etwas lauter in der Kurve, bloß keine Lethargie, bloß nicht dem frühen Frust geschlagen geben. Das wäre so ziemlich das Letzte, was wir nun gebraucht hätten. Chapeau vor diesem anhaltenden Support.

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Sie waren stets bemüht

Sie hatten es versucht, das musste man anerkennen. Dass das Bemühen alleine keine Punkte bringt, wissen wir zwar, doch haben wir es auch schon anders erlebt in der einen oder anderen blutleeren Darbietung, die optisch nur darum bettelte, verloren zu werden. Mit Glück lagen wir nach 20 Minuten nicht schon 0:2 zurück, Ivica Olics Schuss knallte „nur“ ans Gebälk. Der dritte offene Schlagabtausch nach zwei ohnehin schon irren Spielen hintereinander? Warum eigentlich nicht? Hauptsache, die Mannschaft „lebt“.

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Es kommt nicht von irgendwoher, dass die Wolfsburger derzeit von Platz drei der Tabelle grüßen, während wir seit Wochen unten drin hängen und sogar die stark schwächelnden Dortmunder hinter uns gelassen haben. Wer hätte das von der Saison nicht allzu gerne unterschrieben? Eine der ältesten Weisheiten im Mannschaftssport lautet: „Mal verlierst du… Und mal gewinnen die anderen!“, so auch in diesem verhexten Samstag Nachmittag.

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Offenbar hatte der VfB sein Glück in der Offensive fürs Erste aufgebraucht. An einigen Tagen hast du eben kein Glück und statt im Netz landet der Ball eben an den Pfosten. Es hätte Sercan Sararer, der ein tolles Spiel in Frankfurt abgeliefert hatte, wirklich gut getan. Das hätte der Ausgleich sein müssen. Das hätte der Auftakt eines weiteren Spektakels sein können. Das hätte so viel mehr bedeuten können. Aber wie immer: „Hätte, hätte, Fahrradkette“.

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Gnadenlose Effektivität

Wer weiß schon, wie dieses Spiel gelaufen wäre. Im Nachhinein darüber zu sinnieren, macht nur bedingt Sinn, doch bleiben trotzdem meine Gedanken daran hängen. Mit dem Wissen, welches Ergebnis nach 90 Minuten auf der Anzeigetafel zu lesen war, ist die Enttäuschung groß. Was wir in dem Moment noch nicht wussten: es wäre der perfekte Zeitpunkt für den zu diesem Augenblick verdienten Ausgleich gewesen.

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Doch wie schon beim ersten Tor der Gäste folgte einer Stuttgarter Chance alsbald eine der Wolfsburger. Eines muss man ihnen lassen, so sehr ich Wolfsburg auch verachte und gerade die Auswärtsspiele zum langjährigen Trauma geworden sind: sie sind gnadenlos effektiv, wenn sie wollen. Es gab Freistoß an der Strafraumgrenze, Robin Knoche nickte ein – da konnte Thorsten Kirschbaum nichts dafür. Schockierte Gesichter.

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Armin, mach was! Unmittelbar darauf folgte die Halbzeitpause, da würde er Gelegenheit dazu haben. Jetzt noch eine Aufholjagd zu starten, war nicht so unwahrscheinlich, wie sie es vielleicht noch vor vier Wochen gewesen wäre. Sie können kicken, das wissen wir. Sie können auch wieder Tore schießen, wenn der Knoten einmal geplatzt ist, das wissen wir. Doch sie sich auch anfällig in der Abwehr, das wissen wir auch.

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Überrollt

Hoffnung für die zweite Halbzeit schöpfte ich in der Vergangenheit. Eines der emotionalsten Heimspiele der letzten Jahre ließ uns einst auch mit langen Gesichtern in der Pause zurück. Binnen sechs Minuten drehte der VfB das Spiel und machte aus einem 0:2-Rückstand zur Pause einen 3:2-Sieg und zog in die Europa League ein, während es wasserfallartig ins Stadion hinein regnete. Es sind solche Spiele, die mir in so manchen finsteren Zeiten ein Licht in der Dunkelheit sind. Der Gegner damals hieß übrigens: Wolfsburg.

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Der VfB spielte nun auf das Tor vor der Cannstatter Kurve. Gegen Leverkusen waren hier noch drei völlig unerwartete Treffer gefallen, es ist ja nicht so, als würde kein Wiederholungsbedarf bestehen. Vielleicht hätte Armin Veh einfach nur die Halbzeitansprache von vor zwei Wochen wiederholen sollen. Stattdessen liefen sie wieder in einen Konter, ein katastrophaler Fehlpass von Georg Niedermeier schickte Vieirinha, Kevin De Bruyne brauchte anschließend nur noch seinen Schlappen hinzuhalten.

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Willkommen in unserem ganz persönlichen Alptraum. Trotzdem wollte man nicht aufgeben, dazu ist in den letzten Wochen einfach zu viel Verrücktes passiert. Getrieben vom Willen, hier noch das Unmögliche möglich zu machen, die Jungs nach vorne peitschen und am Ende gemeinsam zu feiern. Zwar hatte die Cannstatter Kurve auch schon bessere Tage, den doch herben Zwischenstand konnte man an ihr jedoch nicht wirklich ablesen.

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Sportliche Perspektive

Pfiffe gab es keine, lediglich für den eingewechselten Ex-VfBler Christian Träsch, nett wurde er begrüßt mit „Träsch, du Arschloch“. Vor drei Jahren wechselte er wegen der sportlichen Perspektive nach Wolfsburg. Lange belächelte ich diesen doch schmerzlichen Verlust, doch mittlerweile wird ihm der sportliche Erfolg Recht gegeben haben. Kaum jemand ist aus der Mannschaft, die er verließ, übrig geblieben, nur drei alte Bekannte standen auf dem Feld: Christian Gentner, Georg Niedermeier und Martin Harnik.

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„Kämpfen und siegen, niemals aufgeben!“, das Credo der letzten Wochen machte lautstark die Runde. Wirklich verstehen musste man diese Partie nicht. Da spielst du eine Halbzeit lang gut mit, hast richtig gute Möglichkeiten und hängst dich richtig rein, und dann schaust du auf die Anzeigetafel und verstehst die Welt nicht mehr. Das passiert, wenn Pech im Abschluss und eine wacklige Abwehr auf gnadenlose Effektivität treffen. Traurig, aber wahr.

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Gut 20 Minuten vor Schluss schwanden dann aber doch so allmählich die Hoffnungen auf eine späte Aufholjagd. Je näher man dem Abpfiff kam, desto mehr Plätze lichteten sich auf Haupt- und Gegentribüne. Nur die Kurve glaubte noch. Und der (viel zu) spät eingewechselte Timo Werner, der gegen Leverkusen die Aufholjagd einleitete und gegen Frankfurt den zweiten Ausgleich machte. Einer der neuen jungen Wilden.

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Wolfsburgs individuelle Klasse

Amüsante Szene in der Schlussphase: der Linienrichter musste ausgewechselt werden, er hatte offensichtlich Oberschenkelprobleme und wurde von VfB-Mannschaftsarzt Dr. Raymond Best vom Feld geleitet. Für ihn kam der vierte Offizielle ins Spiel. Eine der seltenen Szenen im Fußball, vor gar nicht allzu langer Zeit verletzte sich auf dem gleichen Spielfeld Michael Weiner, seine Achillessehne war gerissen. Als Achillessehnengeplagte schüttelt es mich sogleich.

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Geht da noch was? Langsam neigte sich die Partie dem Ende und damit auch der Glaube an ein weiteres Wunder. Es würde schon eine ähnlich schnelle Aufholjagd wie vor über zwei einhalb Jahren brauchen, um hier noch etwas Zählbares mitzunehmen. Große Lücken klafften bereits auf den Rängen der Haupttribüne, während es in den letzten Minuten auch in der Kurve zunehmend stiller wurde. Nicht einmal der Ehrentreffer wollte ihnen noch gelingen, es passte ins Bild eines gebrauchten Tages.

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Wie gerne ich doch das 0:4 in der 88. Minute unterschlagen würde. Ein weiterer individueller Fehler, ein weiterer Konter, eine weitere miserable Abwehr – vier Gegentore in einem Spiel, das so nicht unbedingt hätte verloren werden müssen. Das Pech im Abschluss und ein glänzender Diego Benaglio machten am Ende den Unterschied, gut möglich, dass so eine Partie auch 4:4 ausgeht. Nicht, dass uns das groß überrascht hätte.

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Opfer der eigenen Fehler

Die Massenbewegung auf den Rängen setzte ein, noch bevor das Spiel beendet war. Viele hatten genug gesehen. Es ist einfach nur so unheimlich schade um die neu gewonnene Moral aus den letzten Partien, man kann nicht einschätzen, ob das hier nur ein Ausrutscher war und sie nächste Woche in Bremen wieder Vollgas geben. Jetzt ist Moral gefragt.

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Suchend schaute ich mich auf dem Boden um, ich hatte die Augenmuschel meines Kamerasuchers verloren. Auch das noch. Finden konnte ich sie nicht mehr, sie muss in eine der Hohlräume zwischen den Stufen gerutscht sein. Das Spiel war vorbei. Ein paar wenige Pfiffe, weitaus mehr hatte ich erwartet nach diesem doch überaus deutlichen Ergebnis, das auf dem Spielfeld jedoch keinesfalls so deutlich war, wie man anzunehmen vermochte.

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Ob ihnen der Applaus am Ende tatsächlich Mut und Hoffnung für die weiteren Aufgaben gibt, bleibt abzuwarten. Leicht wird das Auswärtsspiel in Bremen ganz sicherlich nicht. Mit einem Achselzucken verabschiedeten wir uns schnell und liefen nach Hause. Manchmal gibt es eben solche Tage, da ist der Gegner einfach besser. Auch, wenn einem das vielleicht gar nicht passt. Es liegt an uns, es besser zu machen. Und wir wissen, dass sie es können. Wenn sie wollen.

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