Wieder einer dieser Artikel, die man nicht schreiben will, weil man schon ganz genau weiß, welche Gedanken und Emotionen dann wieder hochkommen. Es kommt nicht von ungefähr, dass ich seit einigen Jahren den Saisonrückblick erst kurz vor Beginn der neuen Saison – oder gar erst wenige Tage nach Saisonbeginn – ins Netz stelle. Dieses Gefühl des „Endlich geschafft“, und zwar ohne größeren Schaden, und die Freude über die Sommerpause, die man nun auch für andere Aktivitäten nutzen kann, sind so verführerisch, dass ich nach den letzten Saisons mir nie sofort die Zeit genommen habe, um auf das zurück zu blicken, was hinter einem liegt.

2014_07_05_Trikotpraesentation_09

Mehr als jede andere Saison wollte ich diese Spielzeit 2013/2014 schnell hinter mir lassen und sie so schnell wie möglich vergessen. Wäre es nicht hier umso angebrachter gewesen, schnell damit abzuschließen, ganz entspannt die Weltmeisterschaft zu genießen und dann mit frischer Kraft in die neue Saison zu starten, die mit Sicherheit kaum einfacher werden wird als die letzte? Stattdessen schob ich es mir auf, bis es nicht mehr ging.

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Spiel für Spiel noch einmal kapituliert, geflucht, gezittert und geweint, es hat Überwindung gekostet. Kein Wunder, dass ich es so lange aufgeschoben hatte. Trotz allem schaue ich zurück, mit Sorge, dass so etwas wieder passiert. Ein Rückblick über steile Felswände, verpasste Anschlüsse und unzählige schicksalhafte Schlussminuten.

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Testspiel
VfB Stuttgart – Valencia CF
20.07.2013

2013_07_20_VfB-Valencia

Meine Haut klebte, oder, wie es bei den Schwaben heißt: sie bäbbde. Alle 30 Minuten schmierte ich mich gründlich mit Sonnencreme ein, es war heiß gewesen an diesem Samstag Nachmittag. Es war der erste Teil eines Drei-Tage-Rennens, bestehend aus jenem Testspiel, welches im Ludwigsburger Ludwig-Jahn-Stadion stattfand, dem Opening am Sonntag und der mit Spannung erwarteten Mitgliederversammlung am Montag Abend. Heutiger Gegner: Valencia. Ein Hauch von International, fernab des Neckarstadions bei 35 Grad im Schatten. Neuzugang Daniel Schwaab traf nach drei Minuten zum 1:0, es blieb das einzige Tor des Tages.
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Europa League, Qualifikation
VfB Stuttgart – Botev Plovdiv (0:0)
01.08.2013

2013_08_08_VfB-Plovdiv_Grossaspach

Ein wenig befremdlich, so ein Heimspiel, das man nicht daheim austrägt, nicht wahr? Da im Neckarstadion die Vorbereitungen für das Robbie Williams Konzert auf Hochtouren liefen, musste der VfB sich nach einer alternativen Spielstätte für das Qualifikationsspiel gegen Botev Plovdiv umsehen. Die Wahl fiel auf Großaspach, nordwestlich von Backnang. Das Hinspiel endete 1:1, ein einziges Tor hätte das Aus bedeuten können. Am Ende stand es 0:0, da Sven Ulreich einen Hochkaräter gerade noch so abwehren konnte. Die ersten Pfiffe der Saison, sie sollten so schnell nicht verstummen. Auf dem Rückweg knickte ich mit dem Fuß um, machte mir keine großen Gedanken – ich ahnte noch nicht, was auf mich zukommen würde.
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2. Spieltag
VfB Stuttgart – Bayer 04 Leverkusen (0:1)
17.08.2013

2013_08_17_VfB-Leverkusen

In Mainz zu verlieren war ja für den VfB durchaus nichts Neues gewesen, in den letzten Jahren sah man das häufig. Kann passieren, die Hoffnung auf eine geile Saison war aber definitiv da, umso größer die Vorfreude aufs erste Heimspiel gegen Leverkusen. Als VfB-Fan weiß man, was das heißt: Karawane! In weißen Trikots, laut, lärmend und leidenschaftlich zogen wir gemeinsam zum Stadion. Ein echtes Highlight. Die Vorahnungen verdichteten sich, dass es mit der geilen Saison schwierig wird. Daniel Schwaab, Ex-Leverkusener, traf unglücklich ins eigene Tor. Wie schon in Ludwigsburg blieb es das einzige Tor des Spiels.
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Europa League, Play-Off
HNK Rijeka – VfB Stuttgart (2:1)
22.08.2013

2013_08_22_Rijeka-VfB

Das hinderte mich jedoch nicht, die Reise nach Rijeka auf mich zu nehmen. Mit Ach und Krach erreichten wir gegen Plovdiv die Play-Offs zur Europa League, das Hinspiel führte uns nach Kroatien an die Adriaküste. Gemeinsam mit Reinhart und Torsten, mit denen ich zu meinen Leipziger Zeiten fast ausschließlich zusammen nach Stuttgart gefahren war, brachen wir auf. Eine tolle Reise mit vielen Eindrücken, sei das Spiel auch nicht so erfolgreich gewesen, die Hoffnungen für das Rückspiel hatten wir auf jeden Fall noch. Und die Gewissheit, eines der schönsten Stadien gesehen zu haben.
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3. Spieltag
FC Augsburg – VfB Stuttgart (2:1)
25.08.2013

2013_08_25_Augsburg-VfB

Nach zwei erfolglosen Spielen führte uns der VfB nach Augsburg. Einige Monate zuvor hatte man hier auf die Mütze bekommen, was nachträglich glücklicherweise ohne Konsequenzen blieb. Auch diesmal scheiterte die Mannschaft an euphorisch aufspielenden bayrischen Schwaben und musste ohne Punkte die Heimreise antreten. Die Konsequenz: die Erfolglosigkeit kostete Bruno Labbadia schließlich seinen Job, am nächsten Morgen wurde er entlassen und Thomas Schneider, der bisher die U17 betreute, als Nachfolger vorgestellt.
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Europa League, Play-Off
VfB Stuttgart – HNK Rijeka (2:2)
29.08.2013

2013_08_29_VfB-Rijeka

Fast seine ganze Fußballkarriere verbrachte er beim VfB, bekannt als einer, der auf die Jugend setzt. Ist es der, den der VfB all die Jahre schon gebraucht hat? Die meisten hatten ein richtig gutes Gefühl, wir auch. Die Feuertaufe kam zugleich: Die 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel im Rückspiel gegen Rijeka ausmerzen und in die Gruppenphase der Europa League einziehen. Niemand hatte einen Zweifel, dass das gelingen würde, man hat oft erlebt, wie mit einem neuen Trainer ein Ruck durch die Mannschaft geht. Es waren doch nur noch vier Minuten zu spielen. Zurück blieben lange Gesichter und hängende Köpfe. Rausgeflogen, noch bevor es richtig begonnen hatte.
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4. Spieltag
VfB Stuttgart – TSG 1899 Hoffenheim (6:2)
01.09.2013

2013_09_01_VfB-Hoffenheim

So groß mein Optimismus vor dem Rückspiel gegen Rijeka auch war – woher er auch gekommen sein mag – vor dem Spiel gegen Hoffenheim bekam ich es mit der gleichen Furcht und Nervosität zu tun, wie so oft. Nur das Pokalspiel gegen den BFC hatte man gewinnen können, aber sonst? Aus Nervosität wurde bald schon Entspannung, ein wahres Schützenfest und ein perfekter Bundesliga-Einstand für unseren neuen Coach. Spiele wie diese machen einfach nur Spaß, wann hatte der VfB denn zuletzt mal sechs Tore in einem Pflichtspiel erzielt?
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5. Spieltag
Hertha BSC – VfB Stuttgart (0:1)
13.09.2013

2013_09_13_Berlin-VfB

Weiter ging es in die Hauptstadt zur Hertha, mit einem Zwischenstopp in meinem Elternhause. Früh morgens brachen wir auf, da reichte die Zeit sogar noch für ein kleines Nickerchen. Unter Flutlicht gewann der VfB mit 1:0, da es die Berliner glücklicherweise einfach nicht fertig brachten, aus ihren vielen Chancen ein Tor zu erzielen. Zusehendst erfreute man sich an Alexandru Maxim, der unter Bruno Labbadia ins Abseits geriet und nun unverzichtbarer Bestandteil der Stammelf geworden war.
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3. Liga, 9. Spieltag
RB Leipzig – VfB Stuttgart II (3:1)
14.09.2013

2013_09_14_RBL-VfBII

Endlich mal ein Wochenende, wo terminlich alles, aber auch wirklich alles passt. Am Freitag Abend mit den Profis noch in Berlin, am nächsten Nachmittag mit den Amateuren in der Heimatstadt. Glück gehabt beim Spielplan, oft liegen Spiele unserer Zweiten so ungünstig, dass man sich diese nicht ansehen kann. Besonders lohnenswert war der Ausflug ins Zentralstadion nicht, man verlor deutlich und kassierte das schnellste Drittligator aller Zeiten. Uns gegenüber die “Bullenkurve”, viele ehemalige Mitschüler stehen dort. Ich kann darüber nur den Kopf schütteln.
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6. Spieltag
VfB Stuttgart – Eintracht Frankfurt (1:1)
22.09.2013

2013_09_22_VfB-Frankfurt

Seit Wochen hing das Ticket im Flur unserer Wohnung an der trikotförmigen roten Pinnwand. Eine Eintrittskarte zum Oberrang für das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Felix hatte sie sich frühzeitig organisiert, als der 120. Geburtstag und die von den Fans geplanten Feierlichkeiten ihren Schatten vorauswarfen. Eine beeindruckende Choreographie, und die Mannschaft spielte zum ersten und einzigen Mal in extra angefertigten Traditionstrikots. Am Ende reichte es aufgrund eines verschossenen Elfmeters nur zum 1:1, der Tag wird dennoch in positiver Erinnerung bleiben.
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DFB-Pokal, 2. Runde
SC Freiburg – VfB Sutttgart (2:1)
25.09.2013

2013_09_25_Freiburg-VfB

Es war einfach zu viel. In den letzten Momenten des Pokalspiels in Freiburg war der Frust und die Enttäuschung einfach zu groß, als das ich es hätte zurückhalten können. Rausgeflogen gegen Rijeka, rausgeflogen gegen Freiburg. Ein Tag im Breisgau, der mehr als schmerzhaft gewesen war. Letzte Saison spielten sie über ihre Verhältnisse, ganz so souverän war unser Sieg gegen sie im Halbfinale nun auch nicht, nach zahlreichen Abgängen lief es bei den Badensern ganz und gar nicht rund. Für uns reichte es dennoch.
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7. Spieltag
Eintracht Braunschweig – VfB Stuttgart (0:4)
29.09.2013

2013_09_29_Braunschweig-VfB

24 Stunden. So viel lag zwischen Abfahrt und Ankunft. Die Auswärtsfahrt nach Braunschweig wurde zum Horrortrip, zehn Stunden Hinfahrt, zwölf Stunden Rückfahrt, inklusive allem, was man auf einer langen Reise nicht gebrauchen kann: Hitze, kaputte Klimaanlagen, geplatzte Keilriemen, Stau, Störung im Kühlwasserkreislauf und so weiter und so fort. Man stelle sich nur vor, wie bedient ich gewesen wäre, wenn es sich aus sportlicher Sicht nicht einmal gelohnt hätte. Es hatte sich gelohnt, vierfach sogar.
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8. Spieltag
VfB Stuttgart – SV Werder Bremen (1:1)
05.10.2013

2013_10_05_VfB-Bremen

Gegen Frankfurt konnte ich mit dem einen Punkt noch gut leben. Aber gegen Bremen? Eine Wiedergutmachung für die Pleite von letzter Saison musste her. Es ist ja nicht so, als hätte man nicht die richtige Weichen gestellt, Martin Harnik erzielte das frühe 1:0. Noch vor der Halbzeit kassierte man auf dämlichste Art und Weise den Ausgleich und ging mit dem 1:1 in die Pause. Unverständlich, wie das verzweifelte Anrennen im zweiten Durchgang nur ohne jegliche Fortune gewesen war. 15 Ecken, tausend Chancen, keine Tore. Ein Unentschieden, was wirklich genervt hat.
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9. Spieltag
Hamburger SV – VfB Stuttgart (3:3)
20.10.2013

2013_10_20_Hamburg-VfB

Maaaaan! Wie kann man nur so dämlich sein! Drei Mal geführt, drei Mal den Ausgleich kassiert. Am Ende stand es 3:3 in einer unterhaltsamen Partie. Drei Tore in Hamburg zu erzielen, sollte doch eigentlich für einen Auswärtssieg reichen, möchte man meinen. Mit dem einen Punkt musste man sich begnügen, die Diskussionen um die Instabilität der Abwehr wurden lauter und lauter. Wenigstens war die Busfahrt einigermaßen amüsant.
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10. Spieltag
VfB Stuttgart – 1. FC Nürnberg (1:1)
25.10.2013

2013_10_25_VfB-Nuernberg

Spätestens jetzt kann man keine Unentschieden mehr sehen. Es nervt so langsam richtig, immer wieder nur Remis spielen, wo man stets die Möglichkeit hatte, als Sieger hervorzugehen, wenn man nur die ganzen Chancen genutzt hätte. Da bildete auch das Heimspiel gegen Nürnberg keine Ausnahme. Diese Chancenverwertung wird echt zum Ärgernis. Dabei kommen die richtig schweren Spiele erst noch. Dortmund, Gladbach und Schalke warteten noch auf uns, keine leichte Aufgabe. Umso trauriger, unnötig Punkte zu lassen.
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11. Spieltag
Borussia Dortmund – VfB Stuttgart (6:1)
01.11.2013

2013_11_01_Dortmund-VfB

Allerheiligen. Feiertag in Baden-Württemberg. Perfekt, um daheim zu bleiben und ein wenig zu entspannen. Pfft, nicht bei uns! Ab in den Bus, auf gehts nach Dortmund! Bei meinem ersten und bisher letzten Besuch lief es gar nicht so schlecht, Ulle rettete in letzter Not das 0:0. Da standen wir nun, mit 8.000 VfB-Fans und feierten sechs Minuten lang – bis Dortmund die frühe Führung durch Karim Haggui ausglich. Was folgte, war eine Lehrstunde der Schwarz-Gelben. Am Ende half nur noch Galgenhumor: “Always look on the bright side of life”.
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12. Spieltag
SC Freiburg – VfB Stuttgart (1:3)
10.11.2013

2013_11_10_Freiburg-VfB

Die Erinnerungen an das letzte Spiel im Freiburger Gästekäfig sind noch nicht erloschen. Ich wünsche, sie wären es. Mit dem Auto ging es in Richtung Südwesten, ununterbrochen hatte es geregnet und wollte einfach nicht mehr aufhören. War das letzte Spiel so schmerzhaft und frustrierend gewesen, umso schöner wurde es jetzt. Mann des Spiels war unser 17-jähriger Timo Werner, der zwei Tore beisteuerte und zurecht gefeiert wurde. Noch heute lache ich herzlich über den Kommentar bei vfbtv: “Timo… hey… geil!”.
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13. Spieltag
VfB Stuttgart – Borussia Mönchengladbach (0:2)
22.11.2013

2013_11_22_VfB-Gladbach

Fast ein ganzer Monat ist vergangen, seit der VfB zuletzt ein Heimspiel hatte. Das Länderspielwochenende und die aufeinander folgenden Auswärtsspiele in Dortmund und Freiburg. Die Sehnsucht aufs Neckarstadion war groß. Heutiger Gast: Gladbach, schon seit letzter Saison überragend gut aufgelegt, auch dank ihrem Trainer Lucien Favre. Für Freiburg hatte es gereicht, nicht jedoch für die Europa League Aspiraten. Eigenartig: es störte mich noch nicht einmal besonders. Das Spiel war einfach zu dämlich, um sich darüber aufzuregen. Einmalige Gelassenheit?
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14. Spieltag
FC Schalke 04 – VfB Stuttgart (3:0)
30.11.2013

2013_11_30_Schalke-VfB

Am Ende war es nicht einmal das Spiel welches in Erinnung blieb. Mit dem Zug ging es diesmal zum vorletzten Auswärtsspiel der Hinrunde, mit Gerd und Ingrid, unseren Stamm-Auswärtsfahrern. Morgens um Neun, gleich mal das Veltins im ICE ausgepackt. Die Partie war nicht der Rede wert, gegen kriselnde Schalker kassierte man ein 0:3. Weitaus größeres Problem: die Rückfahrt. Der Anschluss-ICE, der laut Durchsage definitiv in Köln warten würde, war weg. Mit dem City Night Liner ging es weiter, zwei Stunden später als geplant waren wir zurück im Ländle.
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15. Spieltag
VfB Stuttgart – Hannover 96 (4:2)
07.12.2013

2013_12_07_VfB-Hannover

Das letzte Heimspiel des Kalenderjahres 2013 begann mit einem Protestmarsch gegen die verschärften Stadionverbotsrichtlinien des DFB, vom Cannstatter Bahnhof marschierte man gemeinsam bis zum Stadion. Ob wir etwas bewirken können, wird sich zeigen, doch wichtig ist, alle Fans dafür zu sensibilisieren. Ein versöhnlicher Heimabschluss war erstrebenswert, nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich sah es nicht so gut aus. Am Ende ging alles gut, mit 4:2 setzte man sich durch und durfte endlich mal wieder zahlreiche Tore vor heimischer Kulisse bejubeln. Warum nicht immer so?
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16. Spieltag
VfL Wolfsburg – VfB Stuttgart (3:1)
14.12.2013

2013_12_14_Wolfsburg-VfB

Wirklich überrascht war ich vom Ausgang des Spiels ja nicht. Welche Ironie, dass das erste Spiel des Kalenderjahres 2013 auch gleichzeitig das letzte Spiel sein würde. Punktausbeute: die gleiche wie letztes Mal, die gleiche wie seit fünf einhalb Jahren in der Autostadt. Dabei hätte es anders laufen können. Vom Konjunktiv können wir uns nichts kaufen. Vielleicht gelingt es ja eines Tages, dass ich miterlebe, wie der VfB wenigstens mal einen Punkt in Wolfsburg holt.
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18. Spieltag
VfB Stuttgart – 1. FSV Mainz 05 (1:2)
25.01.2014

2014_01_25_VfB-Mainz

Nach einer kurzen Winterpause meldete der VfB sich zurück. Was uns wohl dieses Jahr erwarten würde? Mit viel Ruhm bekleckerte sich die Mannschaft in den vorangegangenen Spielen nicht und setzte ihren anhaltenden Abwärtstrend jahresübergreifend fort. Lange sah es so aus, als würde man einen knappen Sieg über die Zeit retten. Am Ende kam es anders. Der Frust wog schwer, doch hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung, dass dies nur der Anfang eines einzigen Alptraums über die nächsten Monate war: der VfB und die vermaledeiten letzten Minuten.
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17. Spieltag (Nachholspiel)
VfB Stuttgart – FC Bayern München (1:2)
29.01.2014

2014_01_29_VfB-Bayern

Es traf mich mitten ins Herz. Dunkelheit um mich herum, die Kräfte versagten. Unfassbar. Gibt es einen Begriff für all das Grausame, was einem als Fußballfan widerfahren kann, so war er hier mehr als nur angebracht. Um einen völligen Fehlstart in die Rückrunde zu verhindern, wuchsen sie über sich hinaus und schlugen sich lange sehr tapfer gegen müde Bayern. Der Lohn war zum Greifen nah, ein Unentschieden hätte der Rückrunde einen positiven Schub geben können. Doch diese Rechnung machten wir ohne Thiago – dessen Schuss bei 99 von 100 Versuchen auf der Tribüne landet.
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19. Spieltag
Bayer 04 Leverkusen – VfB Stuttgart (2:1)
01.02.2014

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Nach zwölf Minuten erlebte ich im Leverkusener Gästeblock etwas, was ich nach all den Jahren nicht für möglich gehalten hatte: der VfB führt. Der bange Blick auf die Uhr ließ mich nicht mehr los. Die Gastgeber glichen aus, doch kein Grund zur Panik. Dass der Knock-Out ein weiteres Mal in den Schlussminuten kam, ließ nicht nur die Alarmglocken eines jeden VfB-Fans läuten sondern machte uns darüber hinaus auch zum Gespött der Bundesliga: wer innerhalb einer Woche drei Spiele in den letzten Minuten mit 1:2 verliert, der verdient in den Augen Vieler nicht mehr als Spott und Häme.
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20. Spieltag
VfB Stuttgart – FC Augsburg (1:4)
09.02.2014

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Die Angst kroch so langsam durch jede einzelne Ritze des Neckarstadions. Was dem Winter im frühen Jahre 2014 an Kälte fehlte, gab uns der VfB unfreiwillig zurück. Furcht und Panik ergriffen weite Teile der Fanszene, quer durch jedes Alter war man sich sicher: sollte der VfB nicht die Kurve bekommen, könnte es am Ende ganz schön übel aussehen. Noch einige Wochen zuvor träumte man noch von der Europa League Qualifikation, doch sah man sich nach einer völlig indiskutablen Leistung gegen aufstrebende Augsburger eines Besseren belehrt.
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21. Spieltag
TSG 1899 Hoffenheim – VfB Stuttgart (4:1)
15.02.2014

2014_02_15_Hoffenheim-VfB

Immer weiter ging es nach unten, im freien Fall sackte der VfB in der Bundesliga-Tabelle immer weiter ab. Ratlosigkeit, Ahnungslosigkeit, Hoffnungslosigkeit – Verzweiflung in allen Facetten, wer jetzt noch glaubte, es würde am Ende noch locker reichen, fing schon bald an zu zweifeln. Eine heftige Niederlage bei den ungeliebten Kommerzkunden aus Hoffenheim traf uns mitten ins Mark und ließ jeden daran mehr oder weniger daran zweifeln, dass man es aus eigener Kraft wieder heraus schafft.
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22. Spieltag
VfB Stuttgart – Hertha BSC (1:2)
22.02.2014

2014_02_22_VfB-Berlin

„Zusammenhalten – Gemeinsam für unseren VfB“ hatte der Verein als Motto ausgegeben und eine Spar-Aktion ins Leben gerufen, für vier Euro ins Stadion, das in den letzten Wochen immer mehr an Zulauf verloren hatte. Viel brachte es nicht, auch dieses Spiel verlor man erneut kurz vor Schluss. Innerlich schrieb ich den Klassenerhalt ab. Ich war mir sicher, ich würde es leichter ertragen, mich jetzt, über zwei Monate vor Saisonende, damit zu arrangieren, dass es am Ende vielleicht nicht reicht – in der blinden Hoffnung, dann schlichtweg weniger betroffen zu sein.
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23. Spieltag
Eintracht Frankfurt – VfB Stuttgart (2:1)
02.03.2014

2014_03_02_Frankfurt-VfB

Soviel zum Plan, es innerlich abzuschreiben. Die Gnadenfrist, die Trainer Thomas Schneider erhalten hatte, wurde abhängig gemacht vom Auswärtsspiel in Frankfurt. Denke ich zurück, blitzen immer wieder die selben Szenen vor meinem inneren Auge auf: wie Alexandru Maxim das leere Tor nicht zum 2:0 nutzt, der Ausgleich der Frankfurter, der Siegtreffer der Frankfurter und die vielen bitteren Tränen, die ich an jenem Abend im Gästeblock vergoss. Ich vergaß alle Manieren, meinen Stolz, mein Schamgefühl, das war der Punkt, in dem ich all meine Enttäuschung nicht mehr zurückhalten konnte.
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24. Spieltag
VfB Stuttgart – Eintracht Braunschweig (2:2)
08.03.2014

2014_03_08_VfB-Braunschweig

Vermutlich haben wohl alle Beteiligten gewusst, dass es irgendwann einen Knall geben wird, wenn der Tag X gekommen ist. Wann der ist, war unklar, die Geduld der Fans war schon mehr als überstrapaziert, doch noch war das Maß nicht voll. Eine weitere Woche Galgenfrist schien sich der VfB gegen das Schlusslicht als Braunschweig zu erspielen, bis auch dieser Sieg dahin war. Das war zu viel des Guten, ein Gespräch mit dem Vorstand noch vor der Cannstatter Kurve stand an – bis in die späten Abendstunden mussten Fredi Bobic und Bernd Wahler Rede und Antwort stehen. Es war der letzte Arbeitstag von Thomas Schneider, Huub Stevens übernahm das sinkende Schiff und sollte retten, was wohl nur noch schwer zu retten war.
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25. Spieltag
SV Werder Bremen – VfB Stuttgart (1:1)
15.03.2014

2014_03_15_Bremen-VfB

Ein (kleines) Erfolgserlebnis unter einem neuen Trainer musste unbedingt her, um den sportlichen und wirtschaftlichen Totalschaden mit einem blauen Auge gerade noch abwenden zu können. Die Fahrt nach Bremen zog sich lang, den Tag genossen wir in der schönen Altstadt, nahezu fernab von allen Sorgen und allem Kummer. Er holte uns ein, als einzig Aaron Hunt den Weg durch die Mauer fand und aus drei Punkten wieder nur einen machte. Besser als nichts, „Zumindest nicht verloren!“ war die einzige brauchbare Erkenntnis eines durchwachsenen Tages.
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26. Spieltag
VfB Stuttgart – Hamburger SV (1:0)
22.03.2014

2014_03_22_VfB-Hamburg

Beinahe hatten wir es schon vergessen. Dieses Gefühl, im Jubeltaumel in der Kurve zu stehen, nicht zu wissen, wo oben und wo unten ist, wildfremden Menschen um den Hals fallen und eine Bierdusche nach der anderen zu bekommen. Dieses Lachen im Gesicht, dieses freudige Strahlen, viele Wochen ist es her, dass ich es gesehen und selbst gespürt habe. Extase, Begeisterung und Erleichterung, das alles bündelte sich in den letzten nervenaufreibenen Minuten unseres Heimspiels gegen die Hamburger. Zu wissen, dass sie es doch noch können, war das einzige, was mir Kraft geben konnte für die nächsten Wochen.
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27. Spieltag
1. FC Nürnberg – VfB Stuttgart (2:0)
26.03.2014

2014_03_26_Nuernberg-VfB

„Jetzt nachlegen!“ waren wir uns alle einig, nur so könne man das Ruder noch rechtzeitig rumreißen, bevor es gegen die Großen der Bundesliga geht und kostbare Punkte nur noch mehr zur Mangelware werden würden. Wenige Tage später war der Zauber schon wieder verflogen. Alles, was wir gehofft hatten nach dem Spiel gegen die Hanseaten: verpufft. Das war der halbe Abstieg. Wer noch die Kraft hatte, richtete all seine Wut gegen die Mannschaft und den Vorstand. Der Rest fuhr schweigend nach Hause, stieß einen Seufzer aus und erinnert sich zurück an jene Tage, an denen so Etwas nur der Fantasie entspringen konnte.
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28. Spieltag
VfB Stuttgart – Borussia Dortmund (2:3)
29.03.2014

2014_03_29_VfB-Dortmund

Wieviel Schmerz kann ein Mensch alleine nur ertragen? Das Auswärtsspiel in Nürnberg einige Tage zuvor musste noch verdaut werden, doch keine Zeit, der nächste Gegner wartete bereits. „Oh Gott, das wird ein Schlachtfest“ dachte ich noch vor dem Spiel. Minuten später fand ich mich wieder in einem entfesselten Pulk, getränkt vom Bier und mit Freudentränen in den Augen. War das tatsächlich Realität? Führte der VfB tatsächlich gerade 2:0 gegen den Tabellenzweiten? Doch auch der schönste Traum entpuppt sich irgendwann dann doch als das, was er eigentlich ist, eben nur ein Traum. Und mutierte am Ende sogar noch zum Alptraum.
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29. Spieltag
VfB Stuttgart – SC Freiburg (2:0)
05.04.2014

2014_04_05_VfB-Freiburg

Das erste der letzten fünf Endspiele. Es geht nur noch ums nackte Überleben, völlig egal wie, völlig egal wer, nur eines war nicht mehr egal: das Wann. Der letzte noch einigermaßen machbare Gegner. Das vorletzte Spiel, in denen man noch optimistisch mit zumindest einem Punkt rechnen durfte. Ausgerechnet gegen die ungeliebten Badenser aus Freiburg, die zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht ganz gerettet waren. Zum ersten Mal seit einigen Wochen verließen wir das Stadion lächelnd.
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30. Spieltag
Borussia Mönchengladbach – VfB Stuttgart (1:1)
12.04.2014

2014_04_12_Gladbach-VfB

Wenn es am Ende nicht gereicht hätte, so wäre nicht dieses eine Spiel kriegsentscheidend gewesen. Umso bitterer, dass es der VfB einfach nicht schaffte, sich von der Unsicherheit der letzten Viertelstunde frei zu machen. Wie bezeichnend, dass das Gegentor zum Punktverlust wieder am Ende fiel, als viele von uns schon vergebliche Hoffnungen gehegt hatten. Wir wären wohl durch gewesen oder hätten zumindest das Allergröbste überstanden. Du verfluchte Saison, wann hast du endlich ein Ende? „Kampf bis zum Schluss!“ lautete nicht nur Spruch der in Gladbach getragenen Mottoshirts.
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31. Spieltag
VfB Stuttgart – FC Schalke 04 (3:1)
20.04.2014

2014_04_20_VfB-Schalke

Wir wussten es zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber es war Cacaus letztes Tor für den VfB, und was für ein wichtiges. 3:0 stand zwischenzeitlich auf der Anzeigetafel geschrieben, doch war es erst wenige Wochen her, dass selbst ein 2:0-Zwischenstand noch lange nichts bedeuten muss und es nur umso schmerzhafter wird, wenn du am Ende trotzdem ohne Punkte dastehst. Erst mit dem Abpfiff fiel aller Ballast ab, es war der vermeintlich wichtigste Schritt, den man aus eigener Kraft hätte schaffen können. Die Konkurrenz spielte mit – würde sie das auch im nächsten Spiel tun, wäre man mit einem Sieg in Hannover durch gewesen.
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32. Spieltag
Hannover 96 – VfB Stuttgart (0:0)
25.04.2014

2014_04_25_Hannover-VfB

Freitagabend im hunderte Kilometer weit entfernten Hannover, es gibt wahrlich dankbarere Spielansetzungen. Ein Sieg und wir hätten es geschafft. Wenn es nur immer so leicht wäre?! Aber es ist manchmal wie beim Klamotten kaufen gehen, geht man mit einer bestimmten Absicht, kommt man mit allem möglichen wieder nach Hause, nur nicht mit dem, was man eigentlich holen wollte. Der Frust und die Enttäuschung über das torlose Unentschieden waren entsprechend groß, denn am Tag darauf spielten uns erneut alle Konkurrenten in die Karten und man hätte den Klassenerhalt schon vom Sofa aus feiern können.
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33. Spieltag
VfB Stuttgart – VfL Wolfsburg (1:2)
03.05.2014

2014_05_03_VfB-Wolfsburg

Viele Monate war es her, als ich mich zu der Aussage hinreißen ließ, der VfB müsse spätestens am vorletzten Spieltag gerettet sein, ohne das Risiko, noch Relegation spielen zu müssen. Unbedingt am 33. Spieltag, um dem Worst-Case-Szenario zu entgehen, man müsse am letzten Spieltag bei den Bajuwaren noch punkten, um die Klasse zu erhalten. Ein Punkt gegen Wolfsburg, irgendwie. Ebenso wichtig wurde das Geschehen auf fremden Plätzen: was macht die Konkurrenz? Hamburg spielte gegen München, Erleichterung machte sich breit mit jedem Gegentor im hohen Norden. Dass wir am Ende erneut in der Schlussphase das Gegentor zur Niederlage kassierten und so nicht aus eigener Kraft gerettet waren, war dann auch egal. Feierlaune kam nicht auf, vielmehr war es die Erleichterung.
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34. Spieltag
FC Bayern München – VfB Stuttgart (1:0)
10.05.2014

2014_05_10_Bayern-VfB

Gerade noch so ins Ziel gerettet. Der Supergau war gerade noch abgewendet worden, bis zum letzten Moment ließ sich der VfB Zeit, um seine Anhänger zu beruhigen. Entspannt fuhren wir somit nach München, frei von jeglichem mentalen Chaos und der erdrückenden Sorge, was wäre, wenn es am Ende doch nicht reichen sollte. Wir ließen es uns gut gehen im Münchner Hirschgarten und genossen lange Zeit das 0:0 vom Oberrang, frei von jeglichem Support. Doch es wäre ja nicht der VfB gewesen, wäre am Ende nicht doch wieder das passiert, was zu oft passierte. Das Gegentor in der 94. Minute. Wie schon im nachgeholten Hinrundenspiel Ende Januar, von dem wir uns in der gesamten Rückrunde nie wirklich erholen konnten. Der Kreis hatte sich geschlossen.
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Freundschaftsspiel
VfB Stuttgart – OFC Fanauswahl (8:1)
17.05.2014

2014_05_17_VfB-Fanauswahl

Viel wurde gelacht und sich gefreut, es war fast so, als hätte es diese Katastrophensaison niemals gegegeben. Ein amüsantes und munteres Freundschaftsspiel gegen eine Auswahl von kickenden Fans zog einen Schlussstrich unter eine Spielzeit, wie sie keiner von uns je wieder erleben will. Es war Huub Stevens’ letztes Spiel auf der Trainerbank, artig sagte man „Danke“, bejubelte den einen Treffer auf Seiten der Fanauswahl sehr viel mehr als die acht Tore der Profis und trank beim gemeinsamen Hocketse noch ein Bierchen zusammen.
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Weitere Saisonrückblicke:

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