Wann immer ich gefragt werde, was denn die positiven Dinge im Jahr 2015 waren, fallen mir stets ein paar Dinge ein. Viele amüsante Treffen mit Freunden, ein wunderbarer Sommerurlaub in Südtirol und am Gardasee und ein paar wichtige Entscheidungen. Was den VfB angeht, so geizte er nicht mit Frustration, es war ein Jahr zum vergessen. Und dennoch sorgte der VfB für den emotionalsten Augenblick des Jahres, als Daniel Ginczek in Paderborn das 2:1 schoss. Mein Blick zurück aufs Jahr 2015.
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JANUAR
Ganz entspannt begrüßten wir auch dieses Mal das neue Jahr im Kreise meiner Schwiegereltern. Im Alter von 28 einhalb Jahren genoss ich das erste Fleischfondue meines Lebens, wenige Jahre nach meinem allerersten Raclette. Mit ein wenig Feuerwerk und tollen Fotos begann ein Jahr, in dem ich so viele Fotos wie noch nie machen würde. Das wusste ich allerdings alles noch nicht.
Es begann mit einem wahren Highlight: unsere erste Teilnahme am mittlerweile 25. Mercedes-Benz Junior Cups im Sindelfinger Glaspalast war gleichermaßen eine ganz Besondere. Als Gäste von Mercedes-Benz mit einem VIP-Bändchen am Handgelenk und mit einem Kärtchen um den Hals gehängt, das uns auch zum Fotografieren im Innenraum bevollmächtigte, erlebten wir ein erstklassiges und unheimlich beeindruckendes Turnier aus nächster Nähe.
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Ein Fotoshooting mit Nachwirkungen: in den vier Wänden meiner guten Freundin Katrin kreuzte ich auf, bepackt mit einer vollen Kameratasche, einem neu ausgeliehenen Objektiv und diversen zusätzlichen Materialien fotografierte ich „meinen“ ersten Babybauch. Es ist das erste von insgesamt vier Babybäuchen im Jahre 2015.
Nur drei Wochen, nachdem meine Eltern über Weihnachten bei uns in Stuttgart zu Besuch waren, gab es ein schnelles Wiedersehen zum 65. Geburtstag meines Vaters in Leipzig. Weder davor noch danach sah man sich in so kurzer Zeit wieder. Regulär beträgt der Abstand zwischen den Familientreffen gut vier bis fünf Monate.
Bevor die lange Winterpause ihr Ende fand und es mit der Rückrunde der Bundesliga-Saison 2014/2015 weitergehen sollte, fand das jährliche Fotografen-Treffen des vfb-bilder.de-Teams statt. Wieder wurde gebowlt, wieder hatten alle jede Menge Spaß, wieder wurde viel gelacht, geredet und gerätselt, wie sich der VfB in der Rückrunde denn schlagen würde, nachdem man es zum Hinrundenschluss gerade einmal für einen Nichtabstiegsplatz gereicht hatte. Hätten wir gewusst, was uns erwartet, ich wäre viel früher in Panik verfallen.
Was hatten wir nicht alle für Hoffnungen gehegt für die Rückrunde? Noch beim Mercedes-Benz Junior Cup Anfang des Jahres hatte ich mich mit mehreren Leuten unterschiedlichster Vereinszugehörigkeit unterhalten, man würde dem VfB den großen Wurf zutrauen, das Aufrollen von Hinten sozusagen. Gegen Gladbach präsentierte sich die Kurve mit einer Choreo, die aufruf, alle Kräfte für den Klassenerhalt zu bündeln, sah eine engagierte Mannschaft, die dutzende Male aufs Tor schoss und am Ende einen jubelnden Gast, der mit einem einzigen Torschuss die Punkte für sich entschied. Ein Vorgeschmack auf das, was uns ein halbes Jahr später die Nerven kosten würde.
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FEBRUAR
Am Ende des Jahres 2015 blicken wir zurück auf so manch ernüchterndes Fußballspiel unseres VfB, beinahe ein jedes verlorene Spiel geht einher mit der Frage „Was wäre wohl passiert, wenn…?“ – Hätte Moritz Leitner nicht nur die Latte getroffen, hätte der VfB die Punkte durchaus holen können. So blieb am Ende nur die Enttäuschung über ein torloses Unentschieden, wo wir doch in Köln schon so manches tolle Spiel mit erleben durften. Nicht heute. Nicht in dieser Saison. Nicht in diesem Jahr.
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Es gibt Dinge, die kann man nicht ändern. Dass man den Bayern nur selten gewachsen ist, gehört mit Sicherheit dazu. Dabei stellten sie sich gar nicht so doof an, verteidigten für ihre Verhältnisse doch recht gut und ließen nur wenig zu. Dass man sich ausgerechnet durch zwei zugegebenermaßen grandiose Sonntagsschüsse geschlagen geben musste, war zwar schon enttäuschend, doch längst nicht so frustrierend wie das, was uns später noch erwarten sollte. Das Fußballjahr 2015 hatte ja gerade erst begonnen und wir wussten noch nicht, mit wievielen Entbehrungen es zu Ende gehen würde.
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Spätestens jetzt dürfte jedem klar geworden sein, was nun auf uns zukommen würde. Ein 1:1 in Hoffenheim war zwar nicht das, was der VfB dringend nötig gehabt hätte, doch hätte ich es zu gerne trotzdem mitgenommen. Hin und wieder komme ich mir vor wie in einem schlechten Film, in der die Slapstick alleine unserer Mannschaft vorbehalten ist. Anders kann man es sich nicht erklären, dass man in der letzten Minute der Nachspielzeit noch die Niederlage hinnehmen muss, ausgerechnet von einem Ex-Stuttgarter. Fassungslos mussten wir mit ansehen, wie die komplette Hoffenheimer Bank ihren Torschützen unter sich begrub, während bei uns die eine Erkenntnis durchsickerte, es würde auch in dieser Spielzeit um nicht mehr als den Klassenerhalt gehen. Noch hoffte ich, Unrecht zu haben – ich hatte es nicht.
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Ist es nicht manchmal seltsam, dass ein Pessimist wie ich in der dunkelsten Stunde ein kleines bisschen Licht sehen kann? Wurde ich später gefragt, was meiner Meinung nach den Ausschlag in Richtung Klassenerhalt gegeben hat, so nenne ich dieses Spiel. So war es gegen Dortmund kein Punktgewinn für den VfB, wohl aber für uns, die Cannstatter Kurve. Timo Baumgartls Fehlpass eine Minute vor Ende des Spiels sorgte für die 2:3-Niederlage, die Situation drohte zu eskalieren, und doch tat sie es nicht. Tröstend nahm man ihn in den Arm, klopfte ihm auf den Rücken und sprach all jenen Spielern, die an diesem Tag über die Bande des Neckarstadions gestiegen waren, neuen Mut zu. Eine der emotionalsten Momente des Jahres und die wichtigste und richtigste Reaktion in dieser frustrierenden Zeit. Ohne unsere bedingungslose Unterstützung, wer weiß, ob es der VfB geschafft hätte.
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Noch nie hatte ich in Hannover mehr gesehen als ein Unentschieden. Dass sich das eines Tages einmal ändern würde, daran glaubte ich an jenem tristen Samstag nicht. Wir hatten eine Entscheidung getroffen, dass wir Fans nicht aufgeben würden, solange der Klassenerhalt noch rechnerisch möglich war. Das Spiel gegen Dortmund in der Woche zuvor zeigte allen Beteiligten, wieviel einem an der Rettung gelegen ist, und so standen wir zusammen, niemand wollte sich vorwerfen lassen, es hätte an uns Fans gelegen. Mit einem Remis mussten wir uns begnügen, meine Unzufriedenheit schürte es trotzdem. „Wer weiß, wozu der Punkt am Ende noch gut ist“ hörte ich immer wieder. War es der eine Punkt, mit dem wir uns am letzten Spieltag gerettet haben? Ich weiß es nicht. Ich wusste nur eines, dass es noch ein langer steiniger Weg werden würde, dessen Ausgang so ungewiss war wie nie zuvor.
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MÄRZ
„Wir stehen mit dem Rücken zur Wand. Wir haben den Abstieg direkt vor unseren Augen. Dazu im Gästeblock heute Hunderte scheiß KSCler, die sich nichts mehr wünschen als uns absteigen zu sehen. Heute zählt nur ein verdammter Sieg! Die Mannschaft, der Verein, braucht uns mehr als je zuvor. Jeden Einzelnen in der Cannstatter Kurve. Singt und schreit so laut ihr könnt! Mit Herzblut und Leidenschaft für unsere Liebe. Gebt alles was ihr habt! Cannstatter Kurve für immer.“ Diese Worte waren auf unzähligen Zetteln gedruckt worden, sie klebten überall. An der Treppe zum Block stand in großen Lettern auf einem Banner, man wolle um 20:05 Uhr gemeinsam in die Kurve gehen. Lange blieb der Block mehr, die Medien sprachen bereits von einem Boykott der eigenen Fans. Dem war nicht so. Minutenlang sangen wir uns im Umlauf vor der Kurve ein, um mit frischer Energie alles zu geben. Doch es reichte nicht zu mehr als einem Remis. Unser Allerwertester lag auf Grundeis.
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Ihre Drohung hatten sie wahr gemacht: „Sobald es 3:0 steht, gehen wir!“ – und das taten sie auch. Ein weiterer gebrauchter Tag für den VfB endete mit einer 4:0-Klatsche in Leverkusen. Lustlos, emotionslos, kraftlos und am Ende auch unterstützungslos: zu Beginn der zweiten Halbzeit packte der Gästeblock seine Fahnen und Trommeln ein und lief nahezu geschlossen nach draußen. Eine befremdliche und geradezu verstörende Aktion, sei sie auch noch so nachvollziehbar. Ich blieb, hatte ich doch eine „Verpflichtung“ der Fotos wegen und dokumentierte, wie sich eine sichtlich indisponierte Mannschaft dem letzten Rest Fans im Gästeblock stellte, als der aktive Kern der Stuttgarter Fanszene bereits über alle Berge waren.
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„Siehst du was?“ – „Nein, du?“ Es ist nicht so, dass wir es nicht vorher wussten. Wir waren vorbereitet, doch zahlreiche Supermärkte, Optiker und andere leider nicht. Immer wieder denke ich gern zurück an die totale Sonnenfinsternis in Deutschland im Jahre 1999, die ich in einem Leipziger Krankenhaus gesehen hatte, überall bekam man die Sichtschutzbrillen, um nicht mit bloßem Auge in die Sonne zu schauen. In diesem Jahr gab es keine, als sich der Mond zum Teil über die Sonne legte. Mit einem Schweißerglas und meiner Kamera gelang es uns zwar, einen Hauch von Ahnung zu haben, wie sie wohl ausgesehen haben mag, ich hätte die partielle Sonnenfinsternis aber dann doch gerne mit einer Schutzbrille gesehen.
Es war der vermeintlich allerletzte Strohhalm. Ich will gar nicht zu viel darüber nachdenken, was wohl passiert wäre, wenn der VfB die Partie gegen Frankfurt verloren hätte. Die letzte Möglichkeit, den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu bewahren, sie nahmen sie an und ließen uns zum ersten Mal seit langer Zeit wieder befreit jubeln. Dass sie dabei in der Lage waren, einen Rückstand zu drehen, überraschte zu dieser Zeit doch sehr, schließlich verlor man zu viele Spiele, da man nicht in der Lage war, dem viel entgegen zu setzen. Zwei Tore von Daniel Ginczek ließen uns hoffen und bangen, bis sich Alexandru Maxim zehn Minuten vor Schluss das Trikot vom Leib riss. Dass er dafür Gelb sah interessierte alle Beteiligten herzlich wenig.
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APRIL
Fünf Jahre mussten gefeiert werden. Felix und ich zelebrierten unseren Jahrestag standesgemäß im Clubrestaurant 1893 mit einem herrlichen Mittagessen. Ein Moment, um ein wenig in Gedanken zu schwelgen, was man alles schon miteinander durchlebt hat, neben einigen wenigen Tiefen waren es doch vielmehr viele Höhen, auf die wir nach fünf Jahren zurückblicken können. Fünf Jahre, in denen uns stets die Liebe für den VfB und für einander einte. Ohne den VfB wäre ich nicht hier, Felix wäre nicht hier, und wir wären nicht gemeinsam hier. Viel Zeit blieb uns nicht, wir setzten uns ins Auto und machten uns auf den Weg. Wohin? Natürlich zu einem Auswärtsspiel.
Martin Harnik war der dritte im Bunde. Nach Martin Lanig und Timo Werner war er der dritte, der ein Tor in Wolfsburg geschossen hatte, wohlgemerkt innerhalb von sieben Jahren. Verloren hatte der VfB trotzdem alle miteinander, so auch an diesem Tage. Der Fluch der Autostadt geht weiter, mein ganz eigenes, persönliches Trauma. Es gab schon Partien in Wolfsburg, die sehr viel schneller sehr viel deutlicher für die Gastgeber verlief, lange blieb es hier offen. Doch wer den Luxus hat, einfach mal einen André Schürrle von der Bank zu bringen, der hat schlichtweg die besseren finanziellen und sportlichen Voraussetzungen.
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Immer wieder bekomme ich Gänsehaut, wenn ich nur daran denke. Wie wir uns mit Tränen in den Augen im Arm lagen, werde ich so schnell nicht vergessen können. Eine völlig verrückte Partie mit einem derart glücklichen Ende. Hätte der Fußballgott gewollt, dass der VfB am Ende der Saison absteigt, er hätte Jannik Vestergaard nicht auf dem Rasen wegrutschen lassen, spätestens bei Raphael Wolf wäre Endstation gewesen. Doch er kam durch, der goldene Pass von Serey Dié, in den Lauf von Daniel Ginczek, mitten in unser Herz. Mit Glücksgefühlen wurden wir bisher weitgehend verschont, doch zeugte dieser Sieg von Hoffnung, als wollten sie uns sagen, solange wir sie nicht aufgeben, geben sie auch uns nicht auf.
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Heute frage ich mich, wieviel entspannter der Monat Mai für uns hätte sein können, hätte der VfB die Punkte geholt, zu denen er ohne jeden Zweifel in der Lage gewesen wäre. Daniel Ginczek war schlichtweg nicht aufzuhalten, auch nicht beim zwischenzeitlichen Ausgleich in Augsburg, der den frühen Rückstand wieder wett machte. Zwei Aussetzer von Sven Ulreich reichten aus, um auch dieses Spiel zu verlieren, eines von denen, bei denen man berüchtigterweise sagt, ein solches müsse man gewinnen. Doch seit wann macht der VfB denn stets das, was man von ihm erwartet?
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Das konnte wirklich nicht wahr sein. Gerade führten wir noch mit 2:0 gegen Freiburg, nun drang es aus der gegenüber liegenden Ecke des Neckarstadions in unsere Ohren: „Wir singen Stuttgart, Stuttgart, zweite Liga“ – noch wussten die Freiburger ja nicht, wie sich das Blatt an den letzten Spieltagen noch zu unserem Gunsten drehen würde. Wir blieben drin, während Freiburg, die die beste Ausgangslage hatten, am letzten Spieltag abgestiegen waren – alleine für den Schmähgesang tut es mir auch nicht leid. Ich tat mir an jenem Samstagnachmittag nur selbst leid. Wieder ein spätes Tor, wir wussten alle, das uns ein Unentschieden zu wenig war. Wir waren Vierzehnter, doch trennten uns nur zwei Punkte vom Relegationsplatz.
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MAI
Wir sind frei und wild – es war wieder soweit. Zum ersten Mal seit 2011 besuchten wir wieder in Stuttgart ein Frei.Wild-Konzert, mit genau jenen Freunden, mit denen wir schon damals in der Schleyerhalle waren. Dass diese Band für viele mit Rechtsradikalismus gleichgesetzt wird, habe ich schon oft gehört, doch ist es uns egal. Ich mag Frei.Wild für die melodische Musik, die tiefe kratzige Stimmung von Frontmann Philipp Burger und für die beeindruckenden Bühnenshows – und nicht, weil ich in ihren Texten etwas interpretieren will, was so manchen die Zornesröte ins Gesicht treibt. Es blieb nicht das einzige Highlight an diesem Tage: auf ein gemütliches Geburtstagskaffeekränzchen bei meiner Schwägerin folgte die Bekanntmachung, dass Felix Onkel wird.
„Okay, das wars!“ – nichts auf dieser Welt war in diesem Moment schlimmer als dieser Moment der Ernüchterung. Die Allerwenigsten glaubten jetzt noch, dass den VfB noch irgendetwas retten könnte. Gefühlt waren wir auf Schalke abgestiegen, so bitter, so grausam, so unendlich schmerzhaft. Dabei sah es doch zwischenzeitlich gut aus, 2:1 führten wir, doch auch das reichte nicht. Zwölf Minuten vor Schluss besiegelten die Schalke jene grausame Tortur, zwei Tore nahmen uns den Sieg vom Silbertablett und damit jede Hoffnungen und den Klassenerhalt. Lange stand ich noch regungslos im Gästeblock, mit einer Hand hielt ich mich am Wellenbrecher fest, die andere Hand in die Hüfte gestemmt. „Okay, das wars!“ – es war zu lesen in mindestens 4.300 einzelnen Gesichtern.
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Mit Vollspann ins Glück – was für ein irres Tor von Filip Kostic! Was für ein grandioser Spieler! Was für eine spannende und kräftezehrende Zeit für uns alle. In der Woche zuvor galt der VfB als abgeschrieben, doch sie gaben sich nicht auf, und so auch wir nicht. Für die letzten drei Spiele bündelten wir noch einmal alle Kräfte, das galt nicht nur für die Mannschaft, sondern nicht weniger auch für die Cannstatter Kurve, die so viel hatte durchleiden müssen, und dennoch so laut war wie nie zuvor. Eine Woche später war im Cannstatter Blättle ein Zitat zu lesen: „Das war kein Support. Das war Liebe!“
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Da laust dich der Affe! Es wurde zu einem der amüsantesten Bilder des VfB im Jahre 2015, als sich Daniel Ginczek, Martin Harnik und Daniel Didavi zum Affen machten und wie die Primaten an der Eckfahne das 2:1 bejubelten. Erst auf der Anzeigetafel und im Fernsehen sah ich es, konnte ich doch im tösenden Jubel der Kurve überhaupt nichts mehr mitbekommen. Der vorletzte Schritt war getan, Hamburg zwang man nach einem frühen Rückstand in die Knie und verbesserte die Ausgangslange, um noch einmal in Paderborn alles zu geben. Zum ersten Mal seit langer Zeit gewann der VfB zwei Spiele in Folge, dass er drei Spiele gewann, ist gar noch länger her.
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Lange ist es her, dass es mich zuletzt aufs Trainingsgelände zog. Wurde ich früher zu meinen Pendelzeiten noch regelmäßig zum Trainingskiebitz, bleibe ich die meisten Sonntage nach den Spielen daheim und schreibe meine Spielberichte oder gehe Vormittags ins Fitnessstudio. Für meinen Kumpel Eric machte ich eine Ausnahme, wollte ich ihm zu gerne diesen Gefallen tun, bevor es für ihn zurückgehen sollte in die ostdeutsche Heimat. Viele Unterschriften, viele Fotos, ein tolles Essen im 1893, was gibt es Schöneres an einem nahezu perfekten Wochenende?
Das wurde aber auch langsam Zeit. Erleichtert vernahm ich die Meldung, dass sich die Deutsche Bahn und die Gewerkschaft der Deutschen Lokführer endlich geeinigt und eine Streikodyssee beendet haben. Wie oft und wie lange gestreikt wurde, das habe ich mittlerweile verdrängt. Oft war ich gezwungen, mit den Kollegen mitzufahren, ein deutlicher Einschnitt in den Alltag eines jeden Berufspendlers, der auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen ist. Wirklich pünktlicher kam ich trotzdem nicht zur Arbeit, das gefühlt unpünktlichste Bahnjahr des Verkehrsverbunds setzte sich nach dem Streik nahtlos fort.
Ich konnte die Emotionen nicht mehr zurückhalten. Tränen rollten meine Wangen hinunter, zitternd und mit Gänsehaut stand ich hier, hatte gefühlt keinen Boden mehr unter den Füßen, alles um mich herum schrie herum, alle lagen sich in den Armen. Der emotionalste Augenblick eines ganzen Jahres, als Alexandru Maxim den Pass spielte und Daniel Ginczek den Torwart umkurvte, bevor er zum am Ende entscheidenden 2:1 einnetzte. Monatelang arbeiteten wir auf diesen Moment hin, für uns Fans war es oft eine große Bürde, die Füße still zu halten und trotzdem alles für die Mannschaft zu geben, wenn sie unsere Unterstützung zwischenzeitlich auch nicht mehr verdient gehabt hatte. In Paderborn feierten wir den Klassenerhalt, unter Tränen und mit dem bescheidenen Gedanken, so etwas nicht noch einmal durchleben zu müssen.
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Einem Orkan kam es gleich, als sich Robin Dutt zwei Tage nach dem Klassenerhalt vor die Mikrofone setzte und lautstark, überzeugend und vehement kund tat, es würde nun ein anderer Wind wehen. So lange hatten wir darauf gewartet, dass sich einmal etwas tut im Verein, dass man zurückfindet zur eigenen Identität, mit Konzept, Plan und jeder Menge Mut. Es brauchte Mut, denn was die Spatzen von den Dächern pfiffen, wurde wahr: Alexander Zorniger würde der neue Coach heißen. Für viele mit Skepsis beäugt, wollte man doch erst einmal abwarten, ob und wie dieses Gebilde denn funktionieren sollte.
Es war vorüber. Die Augen waren getrocknet, das Bier war getrunken, die Bilder waren bearbeitet und auch der Spielbericht war geschrieben. Monate der Anspannung, der Angst, der Hoffnung und der Verzweiflung waren vorüber. Der VfB hatte es geschafft und blieb in der ersten Liga, als Tabellenvierzehnter. Alle Anspannung fiel ab, es war so, als hätte man den Stecker gezogen. Ich konnte nicht mehr, alle Kraft war aufgebraucht. Felix und ich flüchteten für ein Wochenende an den Bodensee, wo ich neue Kraft fand, tief Luft holte und mich entspannen konnte, zum ersten Mal seit Monaten.
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JUNI
Wochen und Monate zuvor hatte ich mich akribisch vorbereitet. Alles war bis ins Detail geplant, nach dem Klassenerhalt der nächste spannende Kraftakt: die Hochzeit meines besten Freundes, und das als Hauptfotografin. Alle Sorgen waren unbegründet, alles lief bestens und die Fotos sind erstklassig geworden, genauso so, wie ich sie haben wollte, und wie sie das Brautpaar haben wollte. Gut 6.000 Fotos wurden an jenem Tag von Felix und mir geschossen, da fiel es schwer, sich nach dem straffen Programm zurückzulehnen und das zu genießen, was ab Mitternacht anstand: das wichtigste Fotoshooting des Jahres mündete in meinem 29. Geburtstag.
Viel Zeit zum Ausschlafen hatte ich nach der Hochzeit nicht, auch wenn ich die Kamera bis tief in die Nacht noch in meinen Händen gehalten hatte. Auf ein leckeres Frühstück folgte die rasche Rückkehr nach Hause, die letzten Vorbereitungen und schon kam bereits der Fernbus an, der meine Eltern und meinen Bruder mit an Bord hatte. So ging sie geradezu weiter, die Feierei, mit Grillen, Minigolf und einem ersten Besuch im Porschemuseum war es dennoch sehr viel entspannter als die letzten Tage vor der Hochzeit. Ich musste mich schließlich nicht immerzu fragen, ob alles gut wird, ob ich alles gut mache und ob auch alles so klappt.
Er wird uns allen sehr fehlen: Stefan Raab verkündete seinen Rückzug aus dem Fernsehen zum Ende des Jahres. Was wird nur werden ohne Sendungen wie TV Total, Wok WM, Schlag den Raab, Stock Car Crash Challenge, Turmspringen, Autoball und und und? Noch heute steht in meinem CD-Regal die Doppel-CD aus dem Jahre 2000, aus einer Zeit, als TV Total nur einmal in der Woche lief, ich es noch rege verfolgte und ich im Laufe der Jahre immer größerem Gefallen an seinen Sendungen fand. Alles, was er anrührte, wurde zu Gold. Man konnte ihn mögen oder nicht, aber ein grandioser Entertainer und Showmacher war er definitiv.
Ein halbes Jahr hatten wir uns so sehnlichst darauf gefreut. Im Januar buchten wir bei einem unserer besten Freunde im Reisebüro unseren Sommerurlaub, mit allen Annehmlichkeiten und Vorzügen. Wir mussten schon irgendwie geahnt haben, wie dringend wir diesen Urlaub in diesem Sommer brauchen würden. Für eine Woche ging es nach Südtirol und den Gardasee. Es fällt schwer, in Worte zu fassen, wie viel Freude und Entspannung diese Reise mit sich brachte. Ganze 14 Jahre träumte ich seit einem Tagesausflug bei unserer Klassenfahrt in der neunten Klasse, hierher zurückzukehren und wurde keinesfalls enttäuscht. Braungebrannt (alternativ: rotgefärbt), mit riesigen Mückenstichen und unzähligen Fotos kehrten wir heim. Urlaub ist immer zu kurz.
Auch in diesem Jahr lud der VfB zum traditionellen Trainingsauftakt ein, kombiniert mit einem lange angekündigten Trikotlaunch. Ein durchgängiger Brustring sollte es sein, ohne jeden Zweifel eines der schönsten Heimtrikots, die der VfB in den letzten Jahren hatte. Noch wusste ich nicht, dass ich es keine anderthalb Monate später geschenkt bekommen würde. Mehr als ein einfacher Aufgalopp war es nicht, doch das kümmerte uns nicht. Schließlich waren wir alle ja hoffnungsvoll, dass es eine tolle Saison werden könnte.
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JULI
Mein Gott ist das heiß gerade! Was trifft sich da besser, als… zum Testspiel nach Bern zu fahren. Felix konnte mich zwar nicht begleiten, doch verlebte ich trotzdem einen tollen Tag mit meinem besten Freund und seiner Frau, deren Hochzeit ich gut einen Monat zuvor noch fotodokumentarisch begleitet hatte. Es war beinahe alles wie immer mit touristischem Programm, wenn auch die Leute andere waren. Lediglich das Spiel selbst gab nicht viel Anlass für Jubelstürme, ich war mir sicher, dass es noch einiges zu tun gab für den neuen Coach Alexander Zorniger, der gerade erst sein Amt als Hoffnungsträger einer ganzen Region angetreten hat.
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AUGUST
Rückwirkend betrachtet wissen wir jetzt, dass dieser Moment, der uns so viel Freude und Hoffnung bereitete, das Schlimmste war, was passieren konnte. Wir alle konnten nicht ahnen, dass nach diesem doch schon irgendwie beeindruckenden Testspiel alles schief gehen würde, was man sich nur vorstellen kann. Ohne es wirklich zu wollen, ergriff die Euphorie auch von mir Besitz. Zum ersten Mal seit vielen Jahren freute ich mich tatsächlich auf die neue Spielzeit. Ein Trugschluss, dem zu viele VfB-Fans aufersessen sind. Ein knappes halbes Jahr später ist vieles anders, die Meisten von uns werden sich hüten, jemals wieder irgendwelche Hoffnungen und Ziele vor der neuen Spielzeit auszusprechen.
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Oh Bitte Gott, Nein. Alles, nur nicht an diesem Tag. Meine Gebete wurden nicht erhört, das erste Pokalspiel in Kiel würde parallel zur Hochzeit unserer guten Freunde stattfinden. Was nun? Man kann ja nicht absagen! Doch ohne jeden Zweifel ein Stich ins Herz, ein doppelter gar: Kiel war seit nunmehr fünf Jahren Felix’ absolutes Wunschlos im Pokal, dazu die freiwillige Verpflichtung der Allesfahrerei. Felix und ich gingen zur Hochzeit, hatten jede Menge Spaß und sahen auf einem ca. elf mal sechs Zentimeter großem Display das Pokalspiel via sky go. Ein befremdliches Gefühl, doch noch befremdlicher war die vorherige Ankündigung des Kieler Führungstreffers via Apple Watch, noch bevor es auf dem Smartphone zu sehen war.
Gut vier Monate nach dem fünften Jahrestag mit Felix, warf bereits das nächste Jubiläum seine Schatten voraus: seit fünf Jahren bin ich nun schon tätig für meinen Chef, der mir nicht weniger zu verdanken hat als ich ihm. Was im Vorstellungsgespräch mit ersten Gesprächen über den in Richtung Madrid abwanderungswilligen Sami Khedira begann, setzte sich fünf Jahre später in Gesprächen über den abwanderungswilligen Filip Kostic fort. Ich deckte den Tisch zum Wochenmeeting mit frischen Brezeln und Obst, rechnete mit einem weiß-roten Blumenstrauß und ein paar warmen Worten – und bekam: ein nagelneues Trikot, beflockt mit der Ziffer fünf und meinem Namen. Manche nennen es „Mitarbeiterbindung“, ich fand jedoch keine Worte dafür. Seither begleitet mich das Trikot zu jedem einzelnen Spiel.
Ja, wir hatten große Hoffnungen in einen Neuanfang gesetzt. Ja, wir waren zuversichtlich, dass wir nicht noch einmal eine solche Spielzeit wie die letzte durchleben müssen. Ja, wir kennen aber trotzdem die älteste aller Fußballweisheiten: dass du nämlich hinten die Tore kassierst, wenn du sie vorne nicht machst. Das erste von einer symptomatischen Reihe an unglücklichen Spielen, mit einem gefühlten Dutzend bester Chancen und doch waren es die Kölner, die wie so oft in den letzten Jahrzehnten die Punkte von uns entführten. Dabei waren wir so hoffnungsvoll.
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Für meinen lautstarken Frust in den Abend- und Nachtstunden nach der Auswärtspartie in Hamburg hatte ich viel Unverständnis geerntet. Ich konnte nicht verstehen, wie man es auch im zweiten Spiel der Saison nicht geschafft hat, aus einer derart drückenden Überlegenheit Kapital zu schlagen und ein 2:1 entweder zu erhöhen oder eben über die Zeit zu bringen. Mit Florian Kleins Platzverweis war mir leider schon klar, wie das enden würde, und wurde auch dieses Mal bestätigt. Ich war mir sicher, wir würden das noch verlieren, und wurde auch dieses Mal bestätigt. Lange ärgerte ich mich lautstark, gab kund, meine Hoffnungen begraben zu wollen, dass man aus der vergangenen Saison gelernt hat und dass sich in dem Verein einfach nie irgendetwas ändert – und wurde auch dieses Mal bestätigt, wenn auch noch einige Monate dauern würde.
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Mit einem Kopfschütteln liefen Felix zum Ausgang der Haupttribüne, wo uns geplantermaßen mein Chef und seine Frau in die Arme liefen. Sie waren eingeladen worden von einem Freund und hatten kurzerhand den Auftrag bekommen, ein paar Fotos zu machen. Viel Positives gab es nach dem 1:4 gegen Frankfurt nicht zu vermelden, einig war man sich nur in einer Sache: Wenn Martin Harnik nur die Häfte seiner Chancen verwertet hätte, dann… Ja, dann wäre es nicht so schlimm gekommen. Viel zu deutlich sah das Ergebnis aus, ein denkbar unglücklicher Mix aus eigenen vergebenen Möglichkeiten, dicken Torwartpatzern, einem Elfmeter und einem Platzverweis für den viel gescholtenen Przemyslaw Tyton.
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SEPTEMBER
Viele Jahre ist es her, da äußerte ich auf Twitter den Wunsch, einen VfB-Stammtisch ins Leben zu rufen. Es fehlte die Reichweite, um dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, doch es gab Leute, die es tatsächlich geschafft haben, ihn ins Leben zu rufen: einen Twitter-Stammtisch für Stuttgarter Fußballfans jeglicher Coleur. Den ersten Stammtisch besuchte ich nicht, zu kurzfristig für mich, doch seit dem zweiten Stammtisch in den Trollinger Stuben war ich seither bei jedem mit dabei. Vor einigen Tagen fand der letzte von insgesamt fünf Stammtischen in diesem Jahr statt, und ich freue mich auf viele weitere im neuen Jahr. Und ja, wir unterhalten uns von Angesicht zu Angesicht – wenngleich das Handy immer in Reichweite ist.
Wurde ich in den letzten Wochen des Jahres gefragt, welches Spiel denn das erste richtig schlechte war, so nenne ich stets dieses hier. Der Besuch in der alten Heimat wurde ein weiteres Mal kein fußballerischer Leckerbissen, im Gegenteil. Einmal schlief die Abwehr komplett, einmal war man bei einem Sonntagsschuss nahezu machtlos. Doch warum kämpften sie nicht weiter? Warum ließen sie sich beim Pausenstand von 2:1 für die Hertha nicht mehr einfallen, um doch noch die Wende zum Guten herbeizuführen? Dass ihnen nicht mehr eingefallen war, ernüchterte doch sehr nach all den beeindruckend offensiv geführten Partien seit Saisonbeginn. Hatten sie bereits die Lust verloren, den Glauben?
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Schalkes Coach André Breitenreiter saß danach bei der Pressekonferenz und lachte, er konnte sich selbst nicht erklären, wie das nur funktionieren konnte. Wir VfB-Fans auch nicht. Im Laufe der Hinrunde würde der VfB eine eine groteske Statistik sein eigen nennen: kaum einer schoss häufiger aufs Tor als unsere Mannschaft, doch kaum jemand versiebte soviele Torchancen. Man möchte am liebsten mitlachen, doch war uns vielmehr zum Weinen zumute. 90 Minuten auf ein Tor gespielt, eine ganze Reihe von Großchancen nicht genutzt, am Ende reichte ein einziges Tor von Leroy Sané und auch diese Partie ging verloren. Geht es noch absurder? Vermutlich nicht.
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Was zum…?! Ich saß am Rechner und bearbeitete Bilder, als ich nur nebenher den Live-Ticker laufen ließ. Als ich zuletzt drauf schaute, führten die Wolfsburger zu Beginn der zweiten Halbzeit überraschenderweise in München. Zehn Minuten später schaute ich wieder nach und traute meinen Augen nicht. Was ich für einen Fehler hielt, der mit einem Refresh des Tickers hoffentlich behoben sein würde, entpuppte sich als irre Wahrheit: Robert Lewandowski erzielte binnen von neun Minuten fünf Tore. Das muss man sich erst einmal vorstellen. Ein gefundenes Fressen für die sozialen Medien, während so mancher Fan ins Grübeln kam und sich die Frage stellte, was es wohl kosten würde, sich Robert Lewandowski für 20 Minuten einmal ausleihen zu können.
Ich war mir so sicher, dass der Groschen endlich gefallen war. Laut jubelten wir im Gästeblock, feierten Timo Werner und Alexandru Maxim, die uns nach unendlich langem Warten das erste große Glücksgefühl der Saison schenken konnten. Von nun an könne es nur noch bergauf gehen, der Knoten wäre idealerweise geplatzt. Mit einem seligen Lächeln kehrten wir in das Hotel zurück, dass wir uns wegen der englischen Woche gebucht hatten, ja selbst der nette Mitarbeiter an der Rezeption freute sich für uns, den VfB. Es war nicht mehr als ein Strohfeuer, das nur kurz loderte, um dann so schnell wieder zu erlöschen, wie es entfacht wurde.
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Es gibt Tage, da soll es einfach nicht sein. Dass der VfB diese Tage im Jahre 2015 offensichtlich noch nicht ausgereizt hat, zeigte sich abermals gegen Gladbach. Wochenlang hinkten sie ihren eigenen Ansprüchen und Fähigkeiten hinterher, verloren fünf Spiele in Serie, was Coach Lucien Favre zum Rücktritt bewogen hatte. Auf ihn folgte Interimstrainer André Schubert, dessen frischer Wind doch hoffentlich nur ein Spiel andauern würde, bevor er nach Stuttgart kommt. Fehlanzeige, gegen den Tabellenletzten setzte es eine 1:3-Niederlage, bei der bei ihnen alles und bei uns nichts funktionieren wollte. Wie damals im Jahre 2011, als man lange gemeinsam unten drin stand und seither den Gladbachern der Rotz die Backe hoch läuft. Für manche läufts eben. Nur nicht für uns.
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OKTOBER
Kein Fisch, kein Fleisch. Was sollte man nun damit anfangen? Es hätte schlimmer kommen können: dass die Hoffenheimer in ihrem eigenen Stadion mit 2:0 führten, sie unseren Torhüter düpierten der von der eigenen Anhängerschaft niedergepfiffen wurde und jeder Optimismus zum kompletten Erliegen gekommen war, das alles war schon schlimm genug. Jubeln konnten wir trotzdem noch, als Jan Kliment und Timo Werner für den Ausgleich sorgten. Viel zum Feiern hatten wir trotzdem nicht, denn das 3:2 in der Nachspielzeit wollte nicht mehr fallen. Spätestens jetzt war uns klar, welch schwere Bürde uns in dieser Spielzeit noch auferlegt werden würde: die des Misserfolgs.
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Und so wurde aus der „Schwiegertochter in spe“ die „Schwiegertochter“. Felix’ Bruder und seine Langzeitfreundin gaben sich das Ja-Wort im Wasserschloss in Oppenweiler, gut 25 Kilometer nordöstlich von Stuttgart. Viele Tage davor regnete es, doch Petrus schenkte uns für diesen Tag traumhaften Sonnenschein. Unheimlich viel Spaß hat es gemacht, und von insgesamt 2.066 geschossenen Fotos landeten viele im eigens erstellten Fotobuch. Es ist die wahrlich größte aller Freuden, wenn meine Mitmenschen Gefallen an den Fotos finden und ich sie damit erfreuen kann, auch Jahre später noch.
Hin und wieder braucht man eben jenes unverschämte Glück, das uns in der Partie gegen die enorm auswärtsstarken Ingolstädter zuteil wurde. Oft genug hatten wir es nicht, trafen in so vielen Partien nur den Pfosten, scheiterten am starken Torhüter oder nicht seltener auch an uns selbst. Nach drei Minuten einen Elfmeter gegen sich zu bekommen, zeugt nicht wesentlich vom Glück – dass ihn Przemyslaw Tyton gehalten hatten, was schon viele Jahre keinem VfB-Keeper mehr gelungen war, schon. Heute, mehr als zwei Monate später, bin ich mir sicher: es war dieser gehaltene Elfmeter, der ausWas hatte er nicht einstecken müssen bei der Partie in Hoffenheim, bei der er vom eigenen Publikum verhöhnt und ausgebuht wurde. einem Unsicherheitsfaktor einen starken Keeper machte. Er hielt uns im Spiel und sicherte uns den ersten Heimsieg der Saison.
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Dieser unendliche Schmerz, er wollte einfach nicht aufhören. Die Bilder nach dem Spiel in Leverkusen zu bearbeiten, wurde zur Tortur. Zu sehen, wie der komplette Gästeblock vor Begeisterung eskalierte, zu wissen, wie das Spiel nach 90 Minuten endete. 20 Minuten reichten dem VfB aus, um ein komfortables 3:1 komplett aus der Hand zu geben und dann noch mit 3:4 zu verlieren. Wieso? Wieso immer nur wir? Alles schmerzte, da die Freude beim zwischenzeitlichen vermeintlichen Siegtreffer so wahnsinnig groß war. Doch war es das Herz, das am meisten schmerzte. Wie man sich das hat noch hat nehmen lassen, habe ich bis heute nicht verstanden, und ich bin mir sicher, auch die Mannschaft hat es nicht verstanden.
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Im Pokal gegen Jena – da war doch schonmal was. Ich habe nicht vergessen, was 2008 passiert ist, auch wenn ich damals nicht live im Stadion war. Nachdem man sich mit Ach und Krach gegen Kiel durchgesetzt hatte, hieß der nächste Gegner Jena, und das auswärts im Ernst-Abbe-Sportfeld. Ein entspannter Tag in der Stadt mit touristischem Programm mündete in einer hitzigen Atmosphäre, die nicht ganz ohne war. Die Polizei schien überfordert mit der Situation, soviele Heim- und Gästefans voneinander fernzuhalten, angestachelt durch die Tatsache, dass man beide Ultraszenen in fast aneinandergrenzenden Blöcken unterbrachte und schließlich untermalt von einer stets knappen sportlichen Überlegenheit, die der VfB nicht wie gedacht in viele Tore ummünzen konnte. Was bleibt, ist ein hitziges Spiel und eine mehr als widerliche Begegnung mit einem Dixi-Klo.
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Es passt eigentlich gar nicht zu mir, bei größeren Anschaffungen nicht zuerst alle möglichen Qualitäts- und Preisvergleiche zurate zu ziehen. Doch da hatte ich es in meinen Händen, probierte es aus und fällte nach einer guten halben Stunde eine Entscheidung. Grinsend wie ein Honigkuchenpferd verließ ich den Media Markt im Milaneo, in einer unscheinbaren Plastiktasche trug ich stolz meine Neuanschaffung: ein Makroobjektiv, dass ich so eigentlich gar nicht auf meiner Einkaufsliste hatte. Lediglich ein simples Portraitobjektiv sollte es sein, die wirklich kompetente Beratung des Mitarbeiters überzeugte mich. Zwei Monate später kann ich sagen: zu schaden, dass ich es mir erst jetzt gekauft habe.
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NOVEMBER
Zittern, Bangen, Hoffen. Wir brauchten die Punkte so dringend, doch warum sollte es ausgerechnet gegen die in dieser Spielzeit bisher so starken Darmstädter klappen? Mittlerweile ist die Lust auf Fußball am Nullpunkt angekommen, kaum einer freut sich mehr tatsächlich noch auf die Spiele des VfB. Am Ende gehen wir trotzdem hin, eben weil wir es immer tun. Was hatten wir uns nicht gefreut über die Bogenlampe von Christian Gentner, die gar unter Mithilfe des Gegners im Tor der Darmstädter gelandet war. Doch legten sie nicht nach, nur um ganz sicher zu gehen – bis zur Nachspielzeit, als Timo Werner nur noch ins leere Tor einzuschieben brauchte. Alle Küsschen dieser Welt, heute waren sie erlaubt.
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Was übrig bleiben wird, ist ein ernüchterndes, wenn auch erwartetes Ergebnis. Wer wird sich schon groß daran erinnern, dass das Spiel regulär vielleicht auch hätte „nur“ mit 2:1 für die Bayern enden können? Was wäre wohl los gewesen, wenn zwei Bayerntore aus klarem Abseits nicht anerkannt worden wären? Oder wenn Timo Werners reguläres Tor nicht zu Unrecht wegen angeblichen Abseits aberkannt worden wäre? Wir werden es leider niemals erfahren. Verloren hätten wir diese Partie vielleicht ohnehin, der VfB war über insgesamt 90 Minuten überfordert mit der Herkulesaufgabe, doch stellt sich ein weiteres Mal die Frage nach der Qualität deutscher Schiedsrichter.
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Es sollte ein entspannter Abend sein. Ich genoss die Länderspielpause, kümmerte mich um mich selbst, meinen Haushalt und meine gefühlt nicht kürzer werdende ToDo-Liste. Das Länderspiel am Abend wollte ich mir nebenher anschauen, widmete diesem aber zunächst nur meine halbe Aufmerksamkeit. Amüsiert wandte ich mich bei dem lauten Knall, der zu hören war, an Felix und meinte, man hätte wohl Pyrotechnik ins Stadion bekommen. Was gerade noch lustig war, war es zur zweiten Halbzeit nicht mehr. Immer mehr Details drangen an die Öffentlichkeit, nur langsam konnte Kommentator Tom Bartels die Geschehnisse sortieren. Es war keine Pyrotechnik. Es waren koordinierte Attentäter, die Bomben zündeten, gefolgt von einem Massaker in einem Club, dem eine ehemalige Kollegin nur knapp entging. Fassungslos saß ich bis in die frühen Morgenstunden vor dem Fernseher, mit Tränen in den Augen. Ich will in keiner Welt leben, in der der Kommentator eines Fußballspiels steigende Todeszahlen durchgeben muss.
Eigentlich hatte ich es nur aus einem Spaß heraus beim wöchentlichen Montagsmeeting gesagt, ob wir denn auch eingeladen seien, als mein Chef meine Kollegin bat, die Einladungskarten für seinen 50. Geburtstag zu gestalten. Was einst mit einem Lächeln abgetan wurde, landete als tatsächliche Einladung auf unseren Schreibtischen. Dass mir der Abend noch Spaß machen würde, hatte ich Stunden zuvor nicht gedacht, zu frisch waren noch die Ereignisse aus Frankreich. Doch vielleicht lag es doch eher daran, die kleinen und kostbaren Momente zu genießen, wenn man sich vor Augen hält, wie schnell unser kurzes Leben doch vorbei sein kann.
Arbeitsverweigerung. Sie wurde mir tatsächlich nahe gelegt, als wir mit hängenden Köpfen nach Hause liefen. Ich solle es doch der Mannschaft gleich tun und auf einen Spielbericht verzichten, sagte man mir, denn immerhin hatte sich der VfB nicht einmal bemüht. Und genauso fühlte es sich auch an, wie kein anderes Spiel in den letzten Jahren war dieses sinnbildlich für die Lustlosigkeit, die Ohnmacht, die Planlosigkeit. Gegen den bisherigen Tabellenletzten aus Augsburg war die Mannschaft vollkommen von der Rolle und schien laut weitläufiger Meinung sogar gegen den Trainer zu spielen. So Unrecht hatten sie damit gar nicht.
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Alexander Zorniger hatte am Tag nach dem Spiel gegen Augsburg noch mit beinahe glasigen Augen in die Mikrofone gesagt, er muss irgendetwas übersehen haben. Es wiederzufinden, gestattete man ihm nicht mehr. Es scheiden sich die Geister, ob es nun gut oder schlecht war, den Coach vor die Tür zu setzen, von dem man sich ein halbes Jahr zuvor noch viel erhofft hatte. Bis zuletzt klammerte sich der Verein an ihm fest, in der verzweifelten Hoffnung, dass der Hurra-Fußball der ersten Spieltage zurückkehrt und dabei die Punkte an den Neckar bringt. Für mich war die Entlassung nur eines: der beste Beweis dafür, dass sich beim VfB einfach niemals irgendetwas ändert. Alte Muster, alte Routinen, immer wieder die alte Leier. Läufts nicht, fliegt der Coach – und die Mannschaft enttäuscht weiter. Das wird auch Jürgen Kramny zu spüren bekommen.
„Wir fahren weit, wir trinken viel, und wir verlieren jedes Spiel“ – die Jungs fanden das ganz lustig, als sie vor dem Eingang vorm Westfalenstadion in einer riesigen Menschenmenge standen, die sich nur langsam zentimeterweise vorwärts schob. Ein komplett gebrauchter Tag bei dem so ziemlich miestesten Wetter, dass man sich für ein Auswärtsspiel nur vorstellen kann. Zu allem Überfluss war ich auch noch auf mich alleine gestellt, Felix lag währenddessen krank daheim, als mir der kalte Regen ins Gesicht prasselte. Es gibt Tage, da wäre man wirklich lieber daheim geblieben. Kurz hatten wir Hoffnung, es würde doch etwas Zählbares herausspringen, doch am Ende siegte wieder die schlimme Vermutung des ergebnistechnischen Abschlachtens. Dass das Spiel gar nicht so lief, interessiert hinterher auch niemanden mehr – außer mir vielleicht.
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DEZEMBER
Es gab nicht viel, was man sich als VfB-Fan zum Nikolaus und zu Weihnachten wünschen konnte. Wir sind genügsam geworden: alles, was wir wollen ist Zuversicht. Jene Zuversicht, die uns glauben lässt, es gäbe noch Hoffnung für den VfB in der Rückrunde. Mehr als ein 1:1 gegen schwache Bremer war dennoch nicht drin, die Rufe der Ungeduld wurden in den letzten Monaten immer lauter. Dass es eben zu mehr einfach nicht reicht, es war die größte Ernüchterung dieser Zeit. Etwas zum Freuen gab es am Nikolaustag trotzdem. Ich blickte in die Augen eines kleinen Kindes, als Felix seinen Stiefel sah: überall Star Wars, samt Shirt, Mini-Lego-Set und Kinokarten.
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Im ersten Moment dachte ich, es ginge schon irgendwie in Ordnung. Dass ich dafür noch im Mainzer Gästeblock für diese Aussage angefeindet wurde, gab mir allerdings zu denken. Keine Tore gab es zu sehen, doch war es ein weiteres Mal ein Armutszeugnis der Chancenverwertung, kläglich scheiterte der VfB auch hier an sich selbst und musste sich durchaus den Vorwurf gefallen lassen, gegen wen sie denn noch gewinnen wollten, wenn sie sich noch irgendwie aus der Schlinge des Abstiegs befreien wollten. Braunschweig und Wolfsburg hießen die letzten Gegner, doch da der VfB nach diesem Wochenenede erneut Tabellenletzter war, schwand die Hoffnung, aufs Weiterkommen, auf einen Punktgewinn gegen die Wölfe. Heute lache ich darüber.
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Als Kind der Großstadt habe ich nie wirklich viel mit Tieren und Bauernhöfen zu tun gehabt. Traurig bin ich darüber nicht, dafür hatte ich eben die Annehmlichkeiten des Stadtlebens. Dass es mich im Alter von beinahe 30 Jahren zum ersten Mal seit meiner Kindheit auf ein Gestüt locken würde, wer hätte es gedacht. Felix’ Cousine lud ein zum Adventsmarkt im Islandpferdezentrum am Pragsattel in Stuttgart, bei Glühwein und Bratwurst ließen wir es uns gut gehen. Lediglich die Wahl meiner Schuhe würde ich kein weiteres Mal so treffen.
Was mache ich eigentlich hier? Warum stehe ich freiwillig im Regen? Warum riskiere ich hier eine Erkältung? Warum nehme ich in Kauf, morgen völlig übermüdet im Geschäft anzutreten? Weil ich diesen Verein mehr liebe, als ich je sagen könnte. Auch an solchen Tagen, an denen er mich zur Weißglut bringt. Sie schafften es nicht einmal, in der regulären Spielzeit des Pokal-Achtelfinals, sich gegen einen Zweitligisten durchzusetzen, einzig und allein Toni Sunjics unerwarteter und beinahe grotesker Siegtreffer brachte uns weiter. Nach mehr als dem Weiterkommen wird ohnehin nie wieder jemand fragen.
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Wer hatte schon ahnen können, dass so etwas passiert. Gedanklich mit der Hinrunde der Saison abgeschlossen, mit einem ganzen Fußballjahr voller Pleiten, Pech und Pannen, man wollte nur noch, das Winterpause ist. Und dann sowas. Bis heute habe ich nicht verstanden, wie das gehen konnte, doch noch heute lächle ich beinahe selig beim Gedanken daran. 3:1 gegen Wolfsburg. Tolles Spiel, tolle Stimmung und noch tollere Tore. Es gibt Tage, an denen ist Fußball so unheimlich einfach und befriedigend. Oft genug war er es nicht.
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„Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis…“ Wenige Stunden, nachdem ich 4.051 Worte über das letzte Hinrundenspiel gegen Wolfsburg niederschrieb, las ich keine anderen Worte dieser Welt lieber als diese. Pure Gänsehaut, als die weltbekannte Musik ertönte, fesselnd und beeindruckend zugleich. Der einzige wirklich angepeilte Kinofilm des Jahres, es war endlich soweit. Lediglich im Sindelfinger CinemaXX bekam ich zum Wunschtermin und zur Wunschuhrzeit noch gute Plätze in 3D. Wer den Film noch nicht gesehen hat, soll sich überraschen lassen und sich gewiss sein: es lohnt sich!
„Dieses Jahr wird’s nicht so lang wie letztes Mal!“ Wir hatten das wirklich noch ernst gemeint, als wir unsere diesjährige Weihnachtsfeier im Geschäft planten. Felix hat es mir bis heute nicht verziehen, dass meine Eltern, die bereits am Tag der letzten Weihnachtsfeier in Stuttgart eingetroffen waren, sich von ihm haben bespaßen und bekochen lassen müssen. Einen freien Tag zusätzlich hatte ich mir nun gegönnt, sehr viel kürzer wurde die Weihnachtsfeier trotzdem nicht. Das eine oder andere Gläschen Sekt, gutes Essen und ein paar lustige Stunden mit den Kollegen und dem Chef. Hin und wieder sind es doch die kleinen Dinge, die Freude bereiten.
Mit der Familie Weihnachten zu feiern ist Jahr für Jahr das Schönste. Noch schöner wäre es mit Sicherheit gewesen, es hätte sich zuvor weihnachtliche Stimmung verbreitet. Darauf warteten wir in diesem Jahr vergeblich, Felix ging sogar mit kurzer Hose nach Draußen. Ein paar „entspannte“ Tage sollten es werden, doch jeder, der die Liebsten über die Feiertage bekochen und bespaßen muss, kann erahnen, wieviel Stress das mitunter bedeuten kann.
Umso entspannter plante ich nunmehr die letzten Tage des Jahres. Ein letzter Twitter-Stammtisch, ein letzter Blog-Eintrag, ein letzter Versuch, im alten Jahr noch ein kleines bisschen Ruhe zu finden. Ein weiteres Mal geht es heute Abend zu den Schwiegereltern, es dürstet mich gar sehr nach entspannten Stunden ohne Stress. Davon hatte ich dieses Jahr wahrlich genug.
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Selten war ein Jahr so kraftraubend wie dieses. Gefühlte 365 Tage Abstiegskampf haben ihre Spuren hinterlassen und lassen mich nur hoffen, dass uns das Jahr 2016 nicht nur fußballtechnisch besser gewogen ist. Einige Pläne sind in meinem Kopf gereift, doch als guten Vorsatz werde ich diese nicht wirklich formulieren – immerhin glaube ich nicht daran, dass man alleine mit guten Vorsätzen ab dem ersten Januar zu einem neuen, besseren Menschen wird. Im nächsten Jahr werde ich weiter fleißig fotografieren, in 2015 stehen sage und schreibe 39.375 Fotos zu Buche, was schwer zu überbieten sein wird. Ob ihr nun gute Vorsätze habt oder nicht, ich wünsche euch nur das Beste – wir lesen uns bald hier wieder. Allseits guten Rutsch!
Weitere Jahresrückblicke: 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014
33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen – im Stadion und Abseits davon.
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