Nur noch wenige Tage bis zum Pflichtspielauftakt. Bochum wartet, erste Runde DFB-Pokal. Transfers wurden getätigt, das alte Wappen ist zurück und Meistertrainer Armin Veh ist zurück an der Seitenlinie. Freude aufkommen will trotz alledem nicht wirklich. Zu enttäuschend verlief die vergangene Saison, all der Kummer und all der Frust, nicht vergessen in den vergangenen Monaten, die hinter uns liegen.
Mit gemischten Gefühlen blicke ich auf die neue Saison, dabei überwiegt mehr das Negative – eben genau so, wie die vergangene Spielzeit war. Mehr schlecht als recht hat mich die Saison 2013/2014 nur noch mehr verbittern lassen. Damit abzuschließen und optimistisch zu sein fällt da natürlich schwer. Man will es besser machen, heißt es seitens der Klubverantwortlichen. Natürlich, denn schlimmer konnte es ja fast nicht kommen. Obs gelingt?
Wie in jedem Jahr lud der VfB am vergangenen Wochenende zum traditionellen Saison-Opening ein, gefolgt von einem letzten Testspiel gegen den Premier League Vertreter aus Hull City. Anders als im vergangenen Jahr fand die Veranstaltung auf Parkplatz P9 neben dem Stadion statt. Schon im Vornherein war somit klar: viel Sonne und viel Rumstehen. Das ganze bei heißen Temperaturen und drückender Schwüle.
Buntes Rahmenprogramm
Pünktlich um elf Uhr öffneten die Tore gegenüber der Porsche Arena, der Mannschaftsbus wurde von den allermeisten sofort als Fotomotiv belagert, keine Chance für ein einziges ungestörtes Foto des Busses, der von nun an mit dem einzig wahren Wappen durch die Republik (und hoffentlich in den nächsten Jahren auch mal wieder außerhalb davon) fahren darf.
Ein buntes Programm wie in jedem Jahr, rund um die beiden Kernthemen: die Vorstellung des Kaders sowie die Präsentation der aktuellen Fanshop-Kollektion, welche – wie ich zugeben muss – einige wirklich nette Teile bereit hält. Felix verabschiedete sich wieder, auch in dieser Saison nichts neues bei uns, man hat sich daran gewöhnt. Während er seine ohnehin schon großen zwei Meter auf einer Bierbank platzierte, harrte ich in praller Sonne direkt am „Laufsteg“ aus.
Es zog sich, die Hitze tat ihr übriges. Noch bevor die ersten Spieler die Bühne betraten, spannten sich neben mir die ersten Regen- bzw. Sonnenschirme auf, und auch ich musste die zweite Schicht Sonnencreme auf meine für Sonnenbrand doch sehr empfängliche Haut schmieren. Eine entsprechende Kopfbedingung durfte nicht fehlen, da hat mir die Erfahrung eines Sonnenstichs im vorletzten Sommer mehr als gereicht.
Kurz erzählt
Die Mannschaft von Nahem zu sehen ist immer wieder ein Highlight, auch wenn dies in unserem üblichen Dunstkreis vielleicht verpönt sein mag. Einer nach dem anderen kam auf die Bühne und klatschte mit den Fans ab, die schneller waren als ich, was die ideale Platzwahl betrifft. Leider musste ich auch jene direkt vor mir ertragen, die anscheinend auch nur wegen Moritz Leitner erschienen waren: jung, aufgetakelt, High Heels, aufreizende Kleidung – und von Fußball selbstredend keinerlei Ahnung.
Alexandru Maxim bewies einmal mehr seine sekundären Qualitäten als Entertainer. Einen Satz auf Deutsch solle er sagen… „Achtzehnhundertdreiundneunzig, hey, hey!“ – die Lacher waren ihm sicher. Es folgte ein kurzer Sport-Talk mit einem völlig durchnässten Bernd Wahler, einem von der neuerlichen Kritik gezeichneten Fredi Bobic und einem (noch!) entspannten Armin Veh, bei dem man nicht so recht einschätzen kann, ob er sich der Schwierigkeit seiner Aufgabe denn tatsächlich vollumfänglich bewusst ist.
Nach der Präsentation der aktuellen Kollektion, dargestellt durch eine nett inszenierte Trampolin-Show des MTV Stuttgart, war es für uns an der Zeit zu gehen. Viele bekannte Gesichter säumten unseren Weg, es machte sich das Gefühl so langsam aber sicher breit, dass es bald wieder los geht. Es war Zeit für das Testspiel gegen Hull City. Nervosität? Ein bisschen. Befangenheit? Natürlich. Sorge, was die kommende Saison angeht? Definitiv. Uns wurde gezeigt, wozu der VfB fähig ist. Oder vielmehr: manchmal unfähig.
33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen – im Stadion und Abseits davon.
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