Ein Jahr des Umbruchs geht zu Ende. Ich kann keinesfalls behaupten, dass nichts los gewesen wäre. Eine neue Liebe, ein neuer Job, ein neues Leben, alles in 2010. Dazu eine sensationelle Rückrunde mit dem VfB Stuttgart, gefolgt von einer desaströsen Hinrunde. Kurz gesagt: spannend wars.
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JANUAR
Wie schon im Jahr zuvor verbrachte ich Silvester bei meiner Freundin Ines in Leipzig mit zahlreichen Freunden und Bekannten. Lustig wars wie immer, viel Material wurde verballert, viel gelacht und am nächsten Morgen auf der Gästecouch schön lange geschlafen.
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Der viele Schnee im Winter 2009/2010 war legendär. Wo es im Jahr zuvor noch saumäßig kalt war (bis zu -26° C), war es in diesem Jahr eine ganze Ladung Schnee. Des öfteren wartete ich vergeblich auf meine Straßenbahn, die mich ins Geschäft fahren sollte. Zur Not wurde eben die Strecke zu Fuß durch den Schnee zurückgelegt. Im folgenden Winter sollte das schon nicht mehr so einfach sein. Besonders lustig wurde der viele Schnee dann doch noch, als ich mich auf die Reise nach Grimma zu meinen Wenzls machte. Die kleine Olivia hatte durchaus Spaß beim Schlittenfahren.
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Mitte Januar stand der traditionelle Neujahrsumtrunk im Geschäft an. Wie jedes Jahr Bowling, wie jedes Jahr das übliche All-You-Can-Eat- Buffet, nur zum üblichen Billard im Anschluss reichte es nicht, zu viel Betrieb in der altgedienten Bowlingbahn in Markkleeberg bei Leipzig.
Die Winterpause in der Bundesliga war kurz, lediglich 3 Wochen waren Zeit, um uns zu erholen. Hinter uns lag eine schwierige Hinrunde, die mit der Entlassung von Trainer Markus Babbel und den ersten erfolgreichen Spielen unter Neu-Trainer Christian Gross endete.
Los ging es wieder mit dem Hinrunden-Auftakt gegen Wolfsburg. Es war ein erfolgreicher Auftakt in eine grandiose Rückrunde. Mein warmer Wintermantel hat das erste Spiel leider nicht überlebt, er ging beim Aussteigen aus dem Auto kaputt, so kam ich zu meiner geliebten roten Stuttgart-Jacke, mittlerweile treuer Begleiter bei jedem einzelnen Spiel.
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Kawumms! Das hat Spaß gemacht! Dem Sieg gegen Wolfsburg folgte eine sensationelle Leistung gegen Dortmund. Ich glaube mich nicht zu erinnern, wann ich jemals so viele fremde Leute um mich herum umarmt habe. Ein tolles Spiel, tolle Tore, tolle Stimmung. Genau so muss Fußball sein!
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FEBRUAR
Einen Tag vorm Valentinstag war es Zeit fürs nächste Heimspiel, heute auf dem Plan: der Hamburger SV. Mit deren Verpflichtung des holländischen Nationalspielers Ruud van Nistelrooy hatten sie einen Joker in ihre Reihen bekommen. Lediglich 2 Ballkontakte brauchte er, um uns den Garaus zu machen. Eine einzige Enttäuschung. Tags darauf verkühlte ich mich beim Mannschaftstraining, es zog eine akute Bronchitis nach sich.
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Die hielt mich aber nicht davon ab, das bereits lang geplante Auswärtsspiel nach Köln anzutreten, kombiniert mit einem längst überfälligen Besuch bei meiner Freundin Steffi aus Dortmund. Ich bin zwar vor lauter Husten im Gästeblock fast gestorben, aber ich bereute nichts. Der VfB verpasste dem FC eine Klatsche, jede Menge Spaß und gute Laune.
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Nicht sonderlich genesen ging es wieder nach Stuttgart, das Achtelfinal-Hinspiel der Champions League. Unser Gegner: niemand geringes als der FC Barcelona. Vor dem Spiel traf ich mich noch mit einem Kumpel, seine Worte werde ich nie vergessen: “Lass den VfB hier mal das 1:0 schießen, dann brennt hier die Bude!” – gesagt, getan. Cacau schoss in Führung, das Stadion tobte, das beste Spiel seit langer Zeit, die beste Stimmung, der beste Spaß. Dass das Spiel noch mit dem Ausgleich endete, war schade, der guten Laune tat das keinen Abbruch.
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Weiter auf den Schwingen des Erfolgs stand schon das nächste Heimspiel an, viel Fahrerei in kurzer Zeit. Aber es ist ja nicht so, als hätte ich es nicht so gewollt. Auch das Spiel gegen Frankfurt wurde souverän gemeistert, besonders schön, dass ich meinen guten Kumpel Franz wieder in Stuttgart begrüßen durfte. Auch Farid, Moderatoren-Kollege und Kumpel bei studiVZ, war mit dabei.
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MÄRZ
Schon bei der Auslosung des Champions League Achtelfinals stand für mich fest: ab nach Barcelona. Sogleich wurde der Flug gebucht, über den Flughafen Berlin-Schönefeld. Die Wenzls hatten einen früheren Flug bekommen, ich flog erst am Nachmittag. Durch die Verspätung des Fluges schien meine Reise unter einem schlechten Stern zu stehen, dass sie mein Leben auf positive Art und Weise schlagartig ändern sollte, ahnte ich noch nicht, als ich für 24 Stunden in Spanien landete.
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Das Spiel in Europas größtem Stadion war weniger der Rede wert, mit 4 Gegentoren und keinem einzigen Schuss aufs gegnerische Tor schieden wir sang- und klanglos aus, doch wir erlebten eine Wahnsinnsstimmung, die lange im Gedächtnis bleiben wird. Das schönste “Mitbringsel” war jedoch meine bessere Hälfte Felix, den ich dort kennenlernte.
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Ein Wiedersehen mit meiner Freundin Julia, gebürtige Schwäbin und derzeit Studentin der Tiermedizin in Leipzig, läutete das nächste Heimspiel in Stuttgart ein. Diesmal gegen Hannover, ein schönes Spiel wars nicht, aber dennoch ein weiterer wichtiger Sieg. Nichts schien uns aufhalten zu können, die Erinnerungen an die schlechte Hinrunde waren so gut wie vergessen.
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APRIL
Nie brauchte ich länger für eine Anreise nach Stuttgart als am ersten April-Wochenende, schon am Karfreitag ging es los, es sollte das erste gemeinsame Wochenende der frisch Verliebten sein. Mit einem mehrstündigen Zwischenstopp in Thüringen bei Freunden der Wenzls ließen wir es uns gut gehen, bevor die Reise weiterging in die württembergische Landeshauptstadt.
Gladbach war der nächste willkommende Sparringspartner. Die frühe Führung für die Gäste, es behagte einem so ganz und gar nicht, schließlich waren wir gerade kräftig dabei, das Feld von hinten aufzurollen, wir waren doch noch nicht fertig damit. Am Ende ging es noch gut, der VfB drehte das Spiel und schenkte uns den Sieg. In einer Zeit, wo so manches Neue in mein Leben trat, entdeckte ich auch neue Möglichkeiten der Autogrammjagd – der Spruch “Christian, es gibt Freibier” wurde zum Running Gag zwischen mir und meinem Kumpel Kevin.
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Ich musste mich erneut einer meiner größten (fußballbezogenen) Ängste stellen: die Angst vor einer erneuten Niederlage in Berlin, seit 19 Jahren gewann der VfB nicht mehr im Olympiastadion, es wurde wirklich Zeit. Besonders große Lust auf meine 3. Niederlage hatte ich selbstredend nicht. Die Hertha, ohnehin schon seit Monaten akut abstiegsbedroht, musste das Spiel vor einer leeren Fankurve überstehen, die vorangegangen Ausschreitungen in Berlins vorherigem Heimspiel gaben Anlass zur teilweisen Blocksperre. Mit meiner neuen Liebe an der einen Hand, die rechte Hand zur Jubelfaust geballt. Mit einem 1:0 gewann der VfB knapp, aber das wir diesen Sieg noch erleben durften, darüber werden sich einige mehr als nur ich gefreut haben.
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Mehr als nur ein Spiel stand noch auf dem Plan zur Wiedergutmachung. Das, was in der Hinrunde teilweise recht heftig in die Hose ging, musste diesmal um einiges besser gemacht werden. Da war auch Leverkusen keine Ausnahme. Das Hinspiel mit 0:4 verloren, das Rückspiel schien mit einem schnellen Rückstand keine Freude bereiten zu können. Die zweite Halbzeit verbrachte Felix bei mir im Block 37c, sein unerschütterlicher Glaube, dass wir das Spiel noch gewinnen würden, stieß zuerst auf ein mildes Lächeln. Er sollte dennoch Recht behalten.
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Auswärtsfahren ist schön! Dem immer wieder aufkeimenden Werben “Komm nach Bochum!” konnte ich nicht mehr standhalten und gab nach, schmunzelnderweise. Die befürchtete Chaos-Fahrt, die ich ursprünglich geplant hatte, blieb aus, einfacher und schneller als ich dachte war ich dann im tiefsten Ruhrpott, gut zu erkennen an der roten Stuttgart-Jacke. Erfolgreich wars auch, zum Leidwesen meines brustringtragenden Leipziger Kumpels Franz, der im Vorfeld einen SMS-Ticker zum Spiel bestellte, ich dies aber vor lauter Begeisterung vergaß. Über die späte Nachricht des mittlerweile 2:0 aus Sicht des VfB wird er sich trotzdem sehr gefreut haben.
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MAI
Der Maifeiertag 2010 wurde zu einem Tag, den ich nie vergessen werde. Jede Worte, die von diesem Tag handeln, erzeugen nachwievor eine Gänsehaut bei mir. Angefangen hat es eine Woche zuvor in Bochum mit der Frage “Lust, bei der Choreo mitzumachen?” – nun standen wir da, am frühen Morgen vor dem letzten Heimspiel der Saison. Es wurde geackert, geschleppt, geschafft. Die Arbeit hat sich gelohnt, danach wurde nur noch gestaunt. Eine gigantische Choreographie erstrahlte über der ganzen Cannstatter Kurve, die wir an diesem Samstag schweren Herzens verabschieden mussten. Selten geriet das Spiel an sich so zur Nebensache.
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Den richtigen Saisonabschluss bildete Hoffenheim, das dritte Auswärtsspiel in Folge. Von Backnang aus wurde es zur kürzesten Anreise überhaupt, nach nur einer Stunde waren wir in Sinsheim, lange bevor die meisten VfB-Fans eintrafen. Mit Begeisterung trugen wir unsere Brustring-Shirts, die an jenem 8. Mai so gut wie jeder anhatte – ein erfreulicher Einheitslook. Das war unsere Art und Weise, den Hoffenheimern zu zeigen, was Tradition ist. Die Saison endete versöhnlich und voller Begeisterung. Vom Abstiegsplatz in die Europa League, als frisch gebackener Rückrundenmeister. Manchmal kann Fußball unglaublich schön sein.
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Mit Schmerzen in den Gliedern vom vielen Hüpfen im Gästeblock ging es direkt zurück zu Felix’ nachträglicher Geburtstagsfete. Viele Freunde, viele neue Gesichter, viele nette Leute und vor allem viel Spaß. Einzig und allein Felix’ bester Kumpel Sven hatte die A…karte – aber irgend jemand muss ja fahren, oder?
Abfinden wollten wir uns mit dem Ende der Saison allerdings noch nicht. Noch einmal musste es sein, meine erste Erfahrung in den Niederrungen der Regionalliga. Ebenfalls im Einheitslook ging es mit der Bahn nach München ins altehrwürdige Grünwalderstadion, der SSV Reutlingen (dessen Fans sind befreundet mit denen des VfB) gastierte bei den Amateuren, bzw. der 2. Mannschaft des TSV 1860 München. Richtig alte Stadionathmosphäre unter glühender Sonne. Es begann gut, Reutlingen ging in Führung, am Ende stand es 6:1 für die Gastgeber. Trotzdem eine interessante neue Erfahrung.
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Die Abrissarbeiten in der Cannstatter Kurve waren schon in vollem Gange als der VfB dazu einlud, sich originale Sitzschalen aus der Kurve für 10 Euro organisieren zu können. Das ließen wir uns nicht 2 Mal sagen und brachen auf. Dort angekommen trafen wir sogleich auf Diana, eine alte Bekannte von Felix. Wir nutzten die Gelegenheit für Erinnerungsfotos aus dem Innenraum des Stadions und der eine oder andere Stein aus der Kurve, der schnell in der Handtasche verschwand. Danach wurde gemeinsam diniert, ein schöner Tag mit Wehmut, niemand von uns sah gerne die Kurve fallen.
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JUNI
Der Sommer hatte Einzug gehalten in Deutschland, für eine ganze Woche kam meine bessere Hälfte mich in Leipzig besuchen. Da er das Leipziger Zentralstadion gern nochmal gesehen hätte, bevor dies im Juli in “RedBull Arena” umgetauft wurde, tat ich ihm den Gefallen und organisierte über ein Gewinnspiel 2 Eintrittskarten zum Public Viewing im alten Zentralstadion. Die WM hatte begonnen und die Deutsche Nationalmannschaft hatte ihr erstes und überaus erfolgreiches Gruppenspiel gegen Australien.
Alle Jahre wieder, ist auch mein 24. Geburtstag unausweichlich gewesen. Am 14. Juni lud ich wieder zum üblichen Kaffeeklatsch mit meinen Eltern. Tolle Geschenke, viele Glückwünsche, ob persönlich, online oder per Telefon/SMS, ich hab mich sehr gefreut. Und bis ich in das Alter komme, wo Happy und Birthday getrennte Wege gehen, ist es ja schließlich auch noch eine Weile hin.
Der Zoobesuch am nächsten Tag erfreute uns beide ebenfalls, zwischen Elefanten, Giraffen und Tigern platzte ein gar nicht tierischer Anruf hinein: es ging um meine neue Dauerkarte für die Saison 2010/2011, eine lange und schwierige Zeit, viele Telefonate, viele Briefe, viele Faxe und noch mehr Mails. Nach hartem Kampf und der tatkräftigen Unterstützung von Gerd, einem gemeinsamen Freund aus Weinstadt-Beutelsbach hatte ich die Gewissheit: mein Wunschplatz in der Kurve, mit einem teuren Sitzplatz im Oberrang direkt über dem Gästeblock wollte und konnte ich mich nicht zufrieden geben.
Wer nur eine Woche Zeit hat, sollte die Zeit auch effektiv nutzen. Einige Tage später ging es zum Tagesausflug nach Dresden. Für ein paar Stunden beeindruckendes Sightseeing, fleißiger Dauer-Fotografie, schmackhafter Gastronomie und einem Wetter, welches für den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein gewährte.
Der Juni endete mit einem Paukenschlag. Nach 5 Jahren trennten sich die Wege zwischen meinem bisherigen Arbeitgeber und mir, es war einfach an der Zeit. Eine Tatsache, die mir neue Chancen ermöglichte. Ich bewarb mich neu in Leipzig und Umland, in meinem Kopf entstanden allerdings schon ganz neue Gedankengänge.
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JULI
Was vorerst nur ein bloßer Gedanke war, wurde nach reiflicher Überlegung dann doch angegangen, mit jeder Menge Mut und Hoffnung. Das Gefühl trügte nicht, die Entscheidung, mich in Stuttgart zu bewerben, war genau das Richtige. Schnell hatte ich Vorstellungsgespräche, statt auf eine Entscheidung zu hoffen, konnte ich mich zwischen guten Adressen entscheiden. Die Entscheidung fiel auf eine Werbeagentur in Sindelfingen, die mir beim Vorstellungsgespräch super gefallen hat. Trotz des relativ weiten Anfahrtsweges bereute ich keine Sekunde meine Entscheidung. Mich erwartete ein neuer Lebensabschnitt in Stuttgart.
Wie in jedem Jahr folgte ich dem Aufruf zum tooor.de Kleinfeld-Open, einem jährlich im Juli statt findenden Kleinfeld-Turniers, organisiert von je einem Tapferen aus dem tooor.de Forum. Die Anreise zum “Schumi Cup” hielt sich in Grenzen, in knapp 2 Stunden waren wir auf der Ranch in der Nähe von Villingen-Schwenninge. Wie immer wars lustig, auch Felix hat mitgekickt und wurde zugleich fürs kommende Jahr verpflichtet. Wieder gabs Shirts für alle und eine ausreichende Foto-Dokumentation des Turniers.
Kurz vor meinem Arbeitsantritt in Sindelfingen wurde es Zeit für einen vorerst letzten Besuch in Leipzig, um ein paar Sachen einzupacken, die ich bis zu meinem finalen Umzug noch brauchen würde. Begleitet von dem vorerst letzten Bandauftritt mit meiner besten Freundin Julia wurde es erstmal Zeit, auf Wiedersehen zu sagen.
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AUGUST
Noch vor Beginn der neuen Bundesliga-Saison wurde es erstmal Zeit für die Europa League Qualifikationsspiele. Durch den Platz 6 der Vorsaison wurde das möglich, neue Perspektiven auf der Gegentribüne wurden entdeckt. Eine erste Kostprobe von dem, was uns noch in der gesamten Hinrunde erwarten würde: schlechte Spiele. Nur diesmal hatte es trotzdem gereicht. Gerade noch so.
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Zum ersten Mal seit vielen Monaten zog es mich wieder zum Mannschaftstraining. Alles war wie immer, die selben Absperrgitter, die selben Sicherheitskräfte. Nur eines war ganz neu: zum ersten Mal war meine bessere Hälfte dabei, als Assistent quasi.
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Schon im März des Jahres erhielt ich die Einladung zur Hochzeit von meinen Freunden Michi und Jenny und der Taufe ihres gemeinsamen Sohnes Etienne, kurz “@”. Viele Fotos, viel Spaß, gutes Essen. Schön wars in Freudenstadt. Und wer kann schon behaupten, mit Bekannten und dem Brautpaar auf der Hochzeit “You’ll never walk alone” sinden zu können? Den Brautstrauß konnte ich nicht fangen – den hat die Braut behalten. Total schwäbisch, weisch?!
Amtsantritt beim neuen Arbeitgeber. Mit Freude, Elan und Begeiserung ging es los, was bis heute immernoch anhält. Nette Kollegen, ein netter Chef, ein schönes Büro, tolle Aufgaben, neue Entwicklungsmöglichkeiten und interessante Herausforderungen.
Noch war die Qualifikation zur Europa League nicht durchstanden. Gegen Molde sind wir weitergekommen, jedoch wartete noch ein 2. Qualifikationsgegner auf uns: Slovan Bratislava. Das Heimspiel wurde zur Nervenprobe. Vielleicht hätte man es nicht so auf die leichte Schulter nehmen sollen, wenige Minuten reichten Bratislava, um 2 Tore zu schießen, der VfB zu diesem Zeitpunkt ausgeschieden. Die Freude über den späten Ausgleich und das damit verbundene Weiterkommen war groß, die Verwirrung über die hellseherischen Fähigkeiten eines Freundes ebenfalls.
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Endlich konnte es richtig mit Bundesliga losgehen. Das erste Mal in unserer Überbrückungskurve auf der Untertürkheimer Seite, das erste Mal auf den neuen Rängen. Die Freude währte nur kurz, wir wurden von Borussia Dortmund, dem späteren Herbstmeister förmlich aus dem Stadion geschossen.
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SEPTEMBER
Wesentlich mehr Grund zur Freude als die Ereignisse in der Bundesliga war die Europa League. Prompt wurden die Young Boys aus Bern abgefertigt, es war so schön, wie es schon immer hätte sein sollen. Dennoch: Spiele unter der Woche schlauchen.
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Etwas, worauf wir dennoch nicht vorbereitet waren, was aber dafür umso mehr genossen wurde, waren die Ereignisse beim Heimspiel gegen Borrussia Mönchengladbach. Heute denke ich zurück und schmunzel, es war wirklich ein Heidenspaß. Mit 7:0 gabs eine richtige Klatsche für die Gäste, bei uns wurde das Prinzip “Wer hat noch nicht, wer will nochmal?” praktiziert und sorgte für allerhöchste Entzückung.
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Nach 23 Wohnungsbesichtigungen, vielen Telefonaten, zahlreichen Mails und unzähligen Stunden auf ImmoScout war es soweit: die Wohnungszusage! Ich bekam die Zusage für eine wunderschöne und frisch hergerichtete 3-Zimmer-Wohnung in toller Lage in Bad Cannstatt. Besser gehts nicht!
Wer noch im letzten Heimspiel skandierte “Der VfB ist wieder da!” war nun umso bitterer enttäuscht. Sang- und klangls gingen wir unter, der Dauerregen als Wiederspieglung der Stimmung im Neckarstadion. Wer hätte gedacht, dass die Freude vom letzten Mal umso schmerzhafter zerstört wurde.
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OKTOBER
Transporter gemietet und ab nach Leipzig! Der Umzug konnte endlich losgehen. Mit 2 Tagen Sonderurlaub (mit freundlicher Genehmigung meines netten Chefs, danke nochmal!) nahmen wir die Bude auseinander und packten alles voll – zumindest soweit es ging. Eine zweite Fahrt war von vornherein eingelant.
Vom Umzugsstress direkt auf den Wasen – noch am Spieltag brachen wir auf und trafen uns mit Freunden auf dem Cannstatter Wasen. Die Eintracht aus Frankfurt sollte unser nächster Gegner sein, durchaus machbar, zumindest dachte ich. Es war nicht die erste Fehlentscheidung, die uns mindestens einen Punkt gekostet hat. Der zu Unrecht aberkannte Ausgleichstreffer von Serdar Tasci hätte zumindest noch einen Punkt eingebracht. Ihr meint, das ein einziger Punkt nicht viel ausmacht? Wer das jede Woche erlebt, sieht das auch anders.
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Wieder einmal ein Europa League Spiel, Getafe wartete als nächster Gegner. Ein schöner Kick wars nicht unbedingt, das Tor des Tages von Ciprian Marica reichte uns zum Sieg. Die Fans im Gästeblock konnte man an einer Hand abzählen, während beim Rückspiel, dem ich LEIDER nicht beiwohnen konnte, mehrere Hundert Fans mitgefahren waren.
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Einmal den Duft des Sieges gerochen, fällt es schwer, davon abzulassen. In der Europa League lief es super, in der Liga, naja, ihr wisst schon. Auswärts taten sie sich überaus schwer, auf dem Pflichtprogramm standen 3 Punkte gegen St. Pauli. Seit der 19. Minute mit 1:0 in Führung musste man stets den dummen Ausgleich einkalkulieren. Er blieb uns erspart, das späte 2:0 erlöste uns und bescherte uns auf dem Feld noch einen nackten Oberkörper.
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NOVEMBER
Das Unbeständige als Konstante – der VfB scheint sich in dieser Hinrunde mit Vorliebe an das Rezept “Was man am wenigsten erwartet” zu halten. Wer dachte, das Schützenfest gegen Gladbach wäre das vorerst einzige, der irrte. Mit 6:0, nur einem Tor weniger als gegen Gladbach, wurde auch Werder Bremen abgefertigt. Dennoch hielt sich das Mitleid für die Werder-Fans in meinem Freundeskreis in Grenzen. Sorry Leute, aber das musste sein.
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Wenn er sich je wieder in Stuttgart blicken lässt, so kann er sich darauf einstellen, genau beobachtet zu werden. Die Rede ist vom Schiedsrichter namens Dingert, der unser Spiel gegen Köln gepfiffen hat – oder sollte ich lieber sagen VERpfiffen? Einen Elfmeter gegen uns bekommen, der keiner war, und keinen Elfmeter bekommen, der auf jedem Fall einer war. Alles Diskutieren nützte nichts, eine weitere Kerbe im Brett der Verzweiflung.
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Der erste Schnee fällt im Winter 2010/2011, und zwar reichlich. Die schönen Seiten genoss ich mit weißen Schneelandschaften und vielen schönen Fotos, die schlechten Seiten begleiteten meinen Arbeitsweg. Verspätungen und Ausfälle, kein leichtes Unterfangen, pünktlich im Geschäft zu erscheinen.
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DEZEMBER
Wenns nicht so läuft, wie man sich das vorgestellt hat, fühlt sich die Saison um einiges länger an, als sie eigentlich ist. Gedanklich schon wieder reif für die Winterpause waren es jedoch noch ein paar Spiele, die wir überstehen mussten. Auch Hoffenheim gastierte noch bei uns, in Überzahl schaffte man nicht mehr als ein 1:1. Einzige hilfreiche (?) Erkenntnis: Timo Gebhart sollte besser keine Fallrückzüher mehr machen. Zumindest nicht im eigenen Strafraum.
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Ein letztes Europa League Spiel, die Bedeutungslosigkeit konnte man an den leeren Tribünen erkennen. Um ein Zeichen zu setzen, wurde die Mannschaft von den Ultras vom Commando Cannstatt und dem größten Teil der Untertürkheimer Kurve nicht unterstützt. Interessiert hat der Boykott die Mannschaft anscheinend wenig, klar und deutlich watschte man den Gegner aus dem gegnerischen Odense ab. Wenns in der Liga doch auch nur so einfach wäre.
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Große Einweihungsfete in meiner neuen Wohnung in Bad Cannstatt. Vom Zustand “fertig” bin ich weniger entfernt als die Wohnung selbst, aber dennoch lud ich noch einen Tag vorm letzten Bundesliga-Heimspiel zu mir auf den Seelberg ein. Mit den Jungs und Mädels vom Fanclub hats riesig Spaß gemacht, die Wii auszuleihen war ebenfalls eine super Idee.
Wenn nicht jetzt, wann dann? Die Bayern kommen. Die letzte Chance, um wenigstens noch einen Punkt mitzunehmen, sie wurde vergeben, dabei fing es gar nicht so schlecht an. Eine gute halbe Stunde reichte jedoch nicht aus, um mich vor meinem Alptraum zu bewahren. Es wurde ein Tag zum vergessen, den Protest hunderter Fans vor der Haupttribüne hatte ich nicht einmal mehr mitbekommen.
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Nur 4 Tage später, gleiches Spiel, gleicher Gegner, und die gleiche Angst vor der erneuten Blamage. Nicht das 3:6, das den Spielverlauf überhaupt nicht wiederspiegelt, wird in Erinnerung bleiben, sondern die gigantische Stimmung, die an diesem Abend im Neckarstadion war. Mit einer kleinen Versöhnung endete hier und heute der DFB-Pokal, ein paar Erfolgserlebnisse mehr hätten sich die stolzen Brustringträger dennoch unterm Weihnachtsbaum gewünscht.
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Zum Heimfahren hat es in meinem ersten Winter in Stuttgart nicht gereicht, bedanken darf ich mich beim pünktlichen Schneefall, der uns am 24. Dezember heimgesucht hat. Weihnachten mit meinem Schatz und meinen Schwiegereltern war wunderschön, es waren tolle Geschenke, entspannte Stunden, einfach toll.
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Weitere Jahresrückblicke: 2006 | 2007 | 2008 | 2009
33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen – im Stadion und Abseits davon.
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