Während ich meinen zweiten Kurzurlaub des Monats August in Stuttgart genoss, stieg die Vorfreude aufs Heimspiel gegen Nürnberg – ein durchaus härteres Kaliber als Freiburg 2 Wochen zuvor. Nach einem schönen Weiberabend bei meiner Freundin Julia frühstückten wir am Samstag Morgen lange und ausgiebig und machten uns dann auf den Weg nach Stuttgart-Bad Cannstatt, inklusive dem neuen Shirt, was ich mir erst gekauft hatte.

Julia verabredete sich mit Bea, ich hatte ein Treffen mit meinen Jungs vereinbart – groß geworden ist es nicht, und außer mir waren auch nicht nur Jungs da. Ich lerne Sandy kennen, die sich vor wenigen Wochen im Forum angemeldet hat. Auf der Treppe vorm Carl Benz Center sitzend wurde wieder fleißig geplaudert, Hauptinhalt war dabei die Champions League Auslosung vom Donnerstag. Wer fliegt wohin, wer ist wo dabei und wer verzichtet aus Zeit- und Geldgründen. Noch wusste ich nichts von meinem nächsten großen Vorhaben nach der Rumänien-Reise.

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Mannschaftsaufstellung

Da ich erst recht spät am Treffpunkt war und der obligatorische Schwatz nicht kürzer war als sonst, war ich auch erst recht spät im Stadion drin, obwohl ich noch als erste reinging, die Jungs, Micha und Andy folgten später. Aber die Mannschaftsaufstellung verpassen? Trotz der fehlenden Anzeigetafel auf der Gegenseite zum Ablesen – undenkbar für mich!

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Es war durchaus eines der Gründe zum Freuen auf diese Partie: die Stimmung im Stadion gegen Nürnberg ist jedes Jahr bestens, so zumindest die Meinung der von mir Befragten, denn für mich war es ja das erste Heimspiel gegen Nürnberg. Und ich wurde in dieser Hinsicht nicht enttäuscht, die Stimmung war wirklich elektrisierend, ein ständiges Hin und Her. Nun liegt es an den Jungs auf dem Platz, die mit dem Spiel schon längst begonnen hatten, das ganze in einen nächsten Heimsieg umzumünzen.

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Trotzdem prima Stimmung!

Im Rückspiel gegen Timisoara nur wenige Tage zuvor war es eher die nichts riskierende Verwaltung des Hinspielergebnisses, doch was sich uns gegen Nürnberg bot, war allenfalls als “entsetzlich” zu bezeichnung. Haarsträubende Fehlpässe, vor Müdigkeit fast einschlafende Spieler – und viel zu viele Chancen für den Gegner. Das sollte jedem klar geworden sein, auch wenn ich mich von dieser entsetzlichen Vorstellung mit dem Schießen von Fotos abzulenken versuchte – vergeblich.

Auch die SMS meines Kumpels Franz (der das ganze von einem Leipziger Sportcafe aus beobachtete), was der VfB denn mache und ob das nicht doch die erste Bundesliga-Heimniederlage seit Markus Babbels Amtsantritt im November 2008 werden würde, machte es nicht wirklich besser, das zu ertragen. Im Gegenteil, sie gehörte zu diesen SMS, die die Welt nicht braucht.

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Endlich Halbzeit, also flüchtete ich gerade zu von diesem Kriegsschauplatz der öden Langeweile und traf mich erneut mit Martin, wir konnten uns nun endlich auch darauf einigen, uns in Halbzeitpausen in der Mitte zu treffen, bei den jeweiligen Plätzen in Block 37 und 33 ist Block 35 wie geschaffen – direkt neben den Toiletten, vor der sich eine beachtliche Schlange bei den Damen bildete. Immer dann, wenn es dringend ist.

Mit Hoffnung, es würde besser werden, bin ich wieder an meinen Platz. Und wie im Rückspiel gegen Timisoara blieb meine Hoffnung vergebens. Das kollektive Stöhnen machte sich bei jedem nicht angekommenen Pass breit, die schlechter werdende Laune breitete sich unaufhörlich aus. Eines der wenigen Spiele, die keinen Spaß mehr machen.

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Besser als eine Niederlage, aber zufrieden sein mussten wir wohl oder übel mit dem Ergebnis – denn der Nürnberger Pinola vergab zum Schluss die Chance aufs späte Siegtor. Einmal kurz durchpusten, und als ich ausatmete, vernahm ich so einige Pfiffe. Zufrieden war ich selbstredend nicht mit dem Ergebnis, aber zu dieser Phase der Saison zu pfeiffen, das würde ich mir nicht anmaßen.

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Später traf man sich wieder beim Otto, mehr oder weniger unglückliche Gesichter. Im TV liefen die ersten Minuten des Spieles Bayern gegen Wolfsburg, ein echtes Topspiel. Bis zum Schluss bleiben konnten wir nicht, halb 8 wollten wir aufbrechen, aber jede Minute wurden den Wolfsburgern die Daumen gedrückt.

Es ist müßig, sich zu fragen, warum wir nicht viertel 8 schon losgefahren sind – denn so werde ich in Erinnerung behalten, dass das einzige Tor, was ich an jenem Tage war, ausgerechnet das von unserem ehemaligen Helden, jetzt Judas und Verräter, Mario Gomez im Bayerntrikot geschossen wurde – Endstand des Spiels: 3:0. Durchaus ein Grund, schlecht drauf zu sein. Aber es wird wieder besser, auch hieran habe ich keinen Zweifel.

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