Keine anderen Worte lassen einen derart das Blut in den Adern gefrieren, das Herz in die Hose rutschen, den Schweiß auf die Stirn treiben und die Augen weit aufreißen. Anspannung, Nervosität, Panik, Aufregung und Angst sind ständige Begleiter, wenn ich diese 3 Worte höre.

Meine erste Saison als Bundesliga-Zuschauer ist zu Ende, eine durchwachsene Spielzeit 2007/2008 wurde gestern abgeschlossen. Erst seit August, also zu Beginn der nun beendeten Saison, schaute ich mir die Bundesliga an, davon seit etwa September regelmäßig im Sportcafe. Im Laufe der Zeit kristallierten sich bestimmte Präferenzen heraus – und mittlerweile steht fest: mein Herz habe ich an den VfB Stuttgart verloren.

Es war nicht immer leicht. Im letzten Mai noch Meister und DFB-Pokalfinalist gewesen, so sehr stürzte man in dieser Saison ab. Von Platz 5 bis 15 war alles dabei, große Leidensfähigkeiten waren hier gefordert. Unnötige Niederlagen, peinliche Auftritte, ideenlose Gurkenspiele, es war manchmal wirklich nicht mehr schön. Im September/Oktober 2007 war es wohl am schwersten, da schrieb ich bereits darüber.

Dennoch bewiesen mir manche Spiele, wie schön diese Mannschaft aus dem Schwabenland doch Fußball spielen kann. Glanzvolle Gala-Vorstellungen, kämpferische Höchstleistungen, traumhafter Meisterfußball, es war manchmal wirklich entzückend, da zuzusehen. Nicht zuletzt das nahezu perfekte Wochenende vor 2 Wochen.

Vor diesem letzten Spieltag standen eigentlich nur wenige Tatsachen fest: Bayern München wird Meister, Hansa Rostock und der MSV Duisburg steigen nach einem Jahr in der 1. Bundesliga direkt wieder in die Niederrungen der 2. Bundesliga ab. Alles andere dazwischen war spannend bis zum Schluss.

Auch wir gehörten zu denen, die noch ackern mussten. Der UEFA-Cup-Platz winkte, da wir zu viele Spiele im Endspurt vergeigt haben, mussten wir neben dem eigenen Sieg im letzten Spiel auch auf die Patzer der Konkurrenz hoffen. Leider tat uns nur ein Konkurrent den Gefallen und verlor knapp gegen den nun frisch gebackenen Vizemeister Bremen. Wir bekamen leider nicht mehr als ein 2:2 gegen die Abstiegsbedrohten Bielefelder hin, die sich damit den Klassenerhalt sicherten, da der 2. Abstiegskandidat, Nürnberg, seine letzte Chance nicht nutzt und nun abgestiegen ist. Ärgerlich und fassungslos zugleich!

Seit September verfolge ich die Bundesliga im Sportcafe, wo man mich mittlerweile kennt und ich schon einige Bekanntschaften knüpfen konnte, der engere Kreis besteht aus einem weiteren VfB-Fan, einem Bremen-Fan und einem weiblichen Schalke-Fan: so unterschiedlich, aber dennoch auf einer Wellenlänge. Schließlich sind wir alle für die selbe Sache auf der Welt.

Wo ich mich noch vor exakt einem Jahr über die Meisterschaft der Stuttgarter gefreut habe, die ich aus den Medien entnahm, bleibt heute der Eindruck einer durchwachsenen und schwierigen Saison. Damals wusste ich noch nicht, dass es mich so packen würde: erst letzten Juni erlebte ich mein erstes Spiel im Stadion überhaupt, das Länderspiel in Hamburg, weitere 2 Monate später kam das erste VfB-Spiel dazu, auswärts in Berlin, welches wir verloren haben – dennoch eine Art Schlüsselerlebnis, im Gästeblock fand ichs dann schon ganz nett.

Am Ende der Saison sollte nicht nur dieses eine Spiel auf dem Konto stehen. Es kamen die ersten beiden Heimspiele (bizarr: in über 500km Entfernung) dazu, gegen den Hamburger SV und Eintracht Frankfurt, sowie ein erneutes Heimspiel vor einer Woche in Wolfsburg, was bitterböse in die Hose ging.

Jetzt heißt es Vorfreude entwickeln auf die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz, welche ich mit 2 Spielen live erleben werde: ich bin bei Österreich – Deutschland sowie bei einem möglichen Viertelfinale mit deutscher Beteiligung dabei. Und im August gehts wieder los, dann werde ich wieder mitfiebern. Ich kann es kaum abwarten, bis mir die Anspannung wieder ins Gesicht geschrieben steht und alle, die mit mir das Spiel schauen, befürchten müssen, das es gleich mit mir vorüber ist.

Der Fußball und Ich: eine ganze Saison als Probezeit und ich bin mir sicher: Das passt! Wie konnte ich nur die Zeit ohne Fußball überstehen?

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