Teil 1: Tor-Gala bei bestem Fußball-Wetter
Teil 2: Kurzurlaub in Stuttgart
Teil 3: Autogrammstunde beim Mannschaftstraining

Einige Tage ist es nun schon her, alles in Worte zu fassen, ist schwierig, aber wenn ich mir ein Wort aussuchen müsste, um das Spiel zu beschreiben, würde ich dieses hier wählen: “Geil”. Eine eindrucksvolle Tor-Gala der roten Schwaben aus Stuttgart, man überrollte die Frankfurter Eintracht und am Ende stand ein 4:1-Heimsieg zu Buche. Und ich war mittendrin.

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Ganz neu war es nicht – bereits Anfang des letzten Monats debütierte ich im Gottlieb-Daimler-Stadion beim 1:0-Heimsieg gegen den Hamburger SV, bei denkbar schlechtem Ergebnis und nur wenig Zeit, mir die Stadt anzuschauen – gelinde gesagt gar keine Zeit. Das war diesmal anders, ich hatte genug Zeit, wurde durch die Innenstadt geführt und genoss die ersten Eindrücke, bevor es bei bestem Fußball-Wetter wieder ins Stadion ging.

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Mannschaftsaufstellung

Ein Bekannter vom Internetforum tooor.de stellte mir seine Dauerkarte zur Verfügung und somit erlebte ich das Spiel im Block 37c – oder vielmehr: Cannstatter Kurve! Zwar noch relativ weit weg von A- und B-Block und dem “Commando Cannstatt”, den Ultras in der Cannstatter Kurve, aber zumindest näher dran als das letzte Mal (Gegenseite, auf der Untertürkheimer Kurve).

Als ich mich vorm Stadion von Micha, mit dem ich den Vormittag, bzw. Mittag verbrachte, verabschiedet hatte, gings auch schon ins Stadion. Wieder überwältigt von dem Anblick meines Stadions suchte ich nur kurz meinen Platz im Block 37c. Ich erwartete eigentlich, ein paar bekannte Gesichter zu sehen in der Reihe, leider war dem nicht so. Wahrscheinlich waren die, die normalerweise neben dem Bekannten sitzen, von dem ich die Dauerkarte hatte, woanders “wohnhaft”. Für mich spielte es aber keine Rolle, ich hatte ein gutes Bauchgefühl.

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Mit halbem Ohr verfolgte ich die Grüße auf der Videowand, da ich ohnehin nicht damit rechnete, gegrüßt zu werden. Jonas hatte es mir bei meinem ersten Heimspiel vor einem Monat ja angekündigt, leider klappte es nicht. Auch diesmal wurde ich nicht gegrüßt – nicht weiter tragisch. Der Versuch, meine Bea in einem der ein paar Blöcke entfernten Cannstatter Kurve in der Nähe des B-Blocks zu erspähen, schlug natürlich fehl.

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Toooor! Das ging aber schnell!

Dann wurde es auch Zeit für die Mannschaftsaufstellung – also schnell die Kamera eingeschalten und einfach mal draugehalten. Schon beim ersten Namen, der unseres Trainers Armin Veh, dachte ich mir: “Scheisse, wie geil ist das denn?” – Noch nie habe ich eine Mannschaftsaufstellung so laut vernommen wie in diesem sensationellen Augenblick. Meine eigene Lautstärke beim Mitbrüllen der Helden in Rot und Weiß passte ich selbstredend der meiner “Kollegen” an. Die Lautstärke kommt auf dem Video, welches ich dabei gemacht habe, nicht so stark wieder, aber ein Gänsehautgefühl war es allemal.

Während ich die ersten paar Spielminuten in der Cannstatter Kurve genoss ließ ich den Videomodus meiner Digitalkamera fleißig weiterlaufen – nicht zu Unrecht, denn nach wenigen Minuten zappelte der Ball bereits im gegnerischen Netz. Und getroffen hat der Spieler, den “wir” am Anfang der Saison als Spielmacher verpflichteten und dieser diese Position nur mäßig ausfüllen konnte: der kleine Türke Yildiray Bastürk, der von Hertha BSC Berlin kam. Erst 3 Minuten waren gespielt und schon das erste Tor! Es ging schonmal gut los.

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Neben mir machte es sich ein junger Mann bequem, der Werder Bremens Diego recht ähnlich sah. Am Vormittag sagte mir Michael (ein anderer Micha) für das Spiel ab, da er arbeiten musste. Ein Kumpel würde seine Karte bekommen. Da ich aber sonst niemanden von der “Clique” entdecken konnte, wusste ich nicht, das es der Platz neben mir war. Eine spätere SMS an Michael brachte dann die Auflösung und man unterhielt sich ein wenig.

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Torschütze: Yildiray Bastürk

Doch noch war ich für mich alleine, und doch feierte ich mit fast 55.000 Fans ein Spiel, in dem unsere Stuttgarter loslegten wie die Feuerwehr. Weitere 3 Minuten waren gespielt, da streckten sich schon wieder sämtliche Jubelfäuste in den traumhaft warmen Stuttgarter Sommerhimmel. Meine stillen Gebete wurden erhört, als ich die Kamera auf die Anzeigetafel richtete. Er hat wieder ein Tor gemacht, wie schon so oft in den letzten Monaten: Mario Gomez. Nationalspieler. Fußballer des Jahres. Deutscher Meister. Um das noch einmal zu betonen: Die Partie war noch nicht einmal 6 Minuten alt.

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Mein Blick schwebte entzückt und berauscht über die Ränge und Tribünen des Gottlieb-Daimler-Stadions an jenem Samstag-Nachmittag. Besonders gern blick er in der Ecke der Cannstatter Kurve hängen, wo A- und B-Block sowie die Blöcke davor mit dem Commando Cannstatt für ordentlich Stimmung sorgten. Eines Tages, dessen bin ich mir sicher, möchte ich auch mal dort stehen und von den Capos angeheizt werden. Da wird sich eben nicht einfach wieder hingesetzt, wenn eine Torchance vorbei ist.

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Keine 3 Minuten später…

Mein Gefühl sagte mir, dass das noch nicht alles war. Schon oft haben wir Führungen leichtfertig verspielt um dann am Ende entweder mit leeren Händen dazustehen oder die Fans mit einem dramatischen Schlussakt an den Rand des Nervenzusammenbruchs zu bringen. Und ich sollte Recht behalten – das war noch nicht alles.

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10 Minuten später nach dem Tor von Mario hat sich bestimmt so mancher VfBler gedacht: “Schon 16 Minuten…schon lange kein Tor mehr geschossen?!” – in Folge dessen peitschte man die Mannschaft unaufhörlich mit “Auf gehts, Stuttgart, schieß ein Tooooor!” nach vorne, in der Hoffnung, es würde helfen. Und es half: in der 18. Minute traf erneut der kleine Türke Bastürk zum 3:0. Mit einer Mischung zwischen Beeindruckt, Ungläubig und Berauscht starrte ich schon nahezu lethargisch auf den Rasen, wo sich die Jubeltraube aus weiß-rot gekleideten Spielern formte, über die Ränge des Stadions, die spätestens jetzt das reinste Tollhaus waren und auf die Leute neben mir im Block, die sich jubelnd in den Armen lagen. “Wenn das hier ein Traum ist…lass mich bitte nie wieder aufwachen!”.

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Torschütze: Mario Gomez!!!

Viel passierte bis zur Pause dann auch nicht, gelinde gesagt: Nichts passierte. Die Jungs legten in den ersten Minuten los wie die Feuerwehr und verwalteten das Ergebnis vorerst bis zur Pause. Eine erste Überprüfung der bisher geschossenen Fotos und gedrehten Videos ließ mich über beide Ohren grinsen: alle 3 Tore hatte ich bereits auf Video. Zufrieden sank ich vorerst in die rote Sitzschale mit der Nummer 8 und ging für einen Moment in mich, bis jetzt war es einfach ein Super-Spiel.

Nachdem in der ersten Hälfte nach nur 3 Minuten das erste Tor durch Bastürk fiel, hätte ich eigentlich vorgewarnt sein müssen. Auf den allerletzten Drücker erwischte ich den Rec-Knopf an der Kamera und fing so das 4:0 durch Cacau ein, welches diesmal auf meiner Seite gefallen ist. Spätere Video-Analysen beweisen: Hätte ich nur mal genau aufgepasst. Ein echtes Traumtor unserer schwarzen Perle aus Brasilien.

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Da wär ich gerne mittendrin!

Eine der imposantesten, nicht spielbezogenen Szenen war definitiv die Laola-Welle, welche mit mehreren Anläufen beim Commando Cannstatt gestarten wurde, über das hintere Drittel der Haupttribüne aber leider nicht hinweg kam. Nach etlichen Versuchen und unter zahlreichen Anpeitschungsversuchen schwappte die Welle dann endlich zur Untertürkheimer Kurve über – an für sich so, wie es sein sollte. Nicht ganz! Ich empfinde es als couragiert, aber unüblich, das der Gästeblock, der bereits 0:3 hinten liegt, die Laola-Welle mitmacht. Meinen größten Respekt in dieser Situation!

Weiterhin genoss ich ein gutes Spiel, welches der VfB beherrschte, auch wenn die Torraum-Szenen weniger wurden und die Schwaben einen Gang zurückschalteten und somit den Hessen mehr Ballbesitz ermöglichten. Beinahe logische Konsequenz: In der 63. Minute gelang es einem Frankfurter, den Ball an Keeper Schäfer vorbei ins Netz zu bringen, Amanatidis konnte mit dem Anschlusstreffer allerdings nicht mehr als Ergebniskosmetik betreiben.

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Wieder der kleine Türke! Achja: das bin tatsächlich ich im Video: “Mama? 3:0!” – und vergaß in dem Moment, das die Kamera noch an ist!

Ein solches Ergebnis hatte ich nach dem 1:4 in München bei den Bayern wirklich nicht erwartet – ein traumhafter Tag wurde perfekt durch eine Tor-Gala, wie man sie sich schon so oft gewünscht hatte in dieser durchwachsenen Saison 2007/2008. Als der Schiri abpfiff, ging eine weitere Welle der Begeisterung durch das Stadion, es waren wieder 3 wichtige Punkte auf dem Weg zu den UEFA-Cup-Plätzen und auch die beste Antwort auf die schlechte Tordifferenz, die bei Punktgleichheit leider Magenschmerzen bereitet.

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Der Zwischenstand aus Berlin (gegen Karlsruhe)

Wo er in Hamburg noch die reinste Erlösung gewesen ist, dachte ich mir bei ihm nun nur noch: “Was, schon vorbei?” – der Schlusspfiff! Ein paar letzte Fotos und ein abschließendes Panorama-Fotos des Stadions nahm ich noch mit, bevor ich die Treppenstufen zu einem der Ausgänge trottete. Erinnert an mein erstes Länderspiel in Hamburg, blickte ich mich noch einmal um und verließ das Stadion dann mit einem breiten Dauergrinsen. Viel Zeit blieb nicht, Bea wartete vorm Stadion bereits auf mich.

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Endlich mal auf meiner Seite!

Endlich bot sich mir die Chance, dieses einmalige Mädel kennenzulernen. Unübersehbar mit ihrem weißen Glücksrock fand ich sie schnell an einer der kleineren Anzeigetafeln, die vorm Stadion angebracht waren. An dieser Stelle endet der Artikel zum Spiel, weiter gehts im 2. Abschnitt des Artikels zu meinem Stuttgart-Aufenthalt, der diesmal glücklicherweise umfangreicher ausfiel als das letzte Mal. Hier könnt ihr weiterlesen

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Cacau traf zum 4:0

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Feiern mit den Fans – Teil 1

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Feiern mit den Fans – Teil 2

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