Es ist vollbracht, weitere 3 Punkte auf dem Weg zur Europameisterschaft 2008 in Österreich/Schweiz. Ich bin unglaublich stolz auf diese Mannschaft! Es war kein besonders hübsches Spiel, aber dafür war es umso wichtiger. Wieder geschwächt durch fehlende Stammspieler traten wir gestern abend zum EM-Qualifikationsspiel in Wales an.
Unsere Jungs!
Scheinbar mühelos marschiert die Deutsche Fußballnationalmannschaft durch die Spiele. Dies war Jogi Löws 13. Spiel als Bundestrainer. Seine Erfolgssträhne scheint unglaublich: 11 Siege, 1 Unentschieden und nur 1 Niederlage im bedeutungslosen Freundschaftsspiel gegen Dänemark, was ein Debütantenball war. Jene Debütanten von damals können heute allerdings ohne große Mühe die wichtigen Ausfälle kompensieren, siehe das Spiel gegen England vor 2 einhalb Wochen.
Miro ist Kapitän und endlich wieder der Alte…
Während andere große Mannschaften des Weltfußballs noch Mühe und Not beim Lösen ihres EM-Tickets haben, wie England oder Italien, haben wir die EM-Teilnahme schon so gut wie sicher. Es müsste schon ein Wunder geschehen, wenn uns das noch misslingen würde. Also Leute, nehmt euch schonmal Urlaub beim Chef für den nächsten Sommer.
…denn zum Tore machen ist er da! Und er kann es!
Wie immer schaute ich das Spiel bei meinen Eltern. Stunden vorher fingen Zahnschmerzen an, mir die Vorfreude aufs Spiel zu verderben. Sollte dies etwa ein schlechtes Omen sein? In der Halbzeitpause des Spiels Hertha BSC Berlin gegen VfB Stuttgart, welchem ich live in Berlin beigewohnt habe, bekam ich Bauchschmerzen. Wer den Beitrag über meinen Kurztrip nach Berlin gelesen hat, weiß, das dies jedenfalls kein gutes Omen war. Eine Schmerztablette später hörten die Schmerzen dann aber doch noch auf und ich konnte beruhigt mein Spiel schauen.
Bastian “Silberpfeil” Schweinsteiger im Zweikampf
Mein Vater witzelte zu Beginn des Spiels: “Ich geb den Jungs 3 Minuten, dann fällt das erste Tor.” – Schön wärs, dachte ich mir. Die ersten 3 Minuten verstrichen ohne ein Tor, aber mit einer (fast schon selbstverständlichen) sehr starken deutschen und einer überraschend schwachen walisischen Mannschaft im Millenium Stadion in Cardiff, welches seeeehr viele leere Plätze aufwies. Nach nur wenigen Minuten gab es erste Schlägereien von deutschen Hooligans – so schade eigentlich! Und das der deutsche Block während der Schweigeminute gebrüllt hat “Hurra, Hurra, die Deutschen die sind da!” gebrüllt haben – in aller Freundschaft, aber in einer Schweigeminute sollte man so viel Anstand haben und schweigen. Danach hätte wir gut und gerne die Waliser in Grund und Boden singen können – wie das auswärts funktioniert, haben 6500 Landsleute in England schon besonders eindrucksvoll gezeigt!
Starke Szene: Roberto Hilbert auf…
Der alte Herr hatte also Unrecht, dachte ich mir in der 4. Minute. Ich wollte schon meinen Mund aufmachen und sagen “Scheiss’chen wars”, da fiel auch schon das erste Tor. Und wem haben wirs zu verdanken? Miroslav Klose, sein erstes Tor nach 1 Jahr und 2 Tagen im Nationaldress (zuletzt in San Marino getroffen), sein erstes Spiel als Mannschaftskapitän und sein 70. Tor im 35. Spiel – das macht eine herrliche Rechnung! Er ist wieder da, und es ist ein wunderbares Gefühl, nachdem er lange Monate ein beunruhigendes Formtief hatte. Wie wichtig es dann aber ist, das Jogi an ihn geglaubt hat, offenbarte sich nun also doch noch.
…Miro Klose, der bereits am Tor wartet. 2:0!
Ich will das Spiel nicht unnötig in den Himmel heben, denn so toll wars wirklich nicht. Die Abwehr stand fest, unsere ebenso wie die der Waliser. Das Mittelfeld ackerte sehr gut, doch der letzte Pass zum Torabschluss kam meist nicht an. Daran muss noch gearbeitet werden. Aber es zeigte sich wieder, das wir sehr systemorientiert arbeiten, und nicht wie z.B. die Engländer oder die Waliser spielerorientiert. Dann wird es nämlich sehr viel schwerer, die halbe Mannschaft ersetzen zu müssen und trotzdem überlegen zu gewinnen.
Jubeltraube für unseren Doppel-Torschütze!
Zur Pause stands 1:0, ich süffelte genüsslich meine supersaure Grapefruitlimonade (selbstverständlich kalorienarm!) und führte die gewohnten Fußballfachgespräche mit meinem Vater. Mein erarbeitetes Wissen über den Fußball und das Drumherum scheint meinen Vater zwar nicht mehr zu schockieren, aber nachwievor zu beeindrucken.
So macht Siegen Spaß: Das Danke an die Fans
Danach gings voller Vorfreude weiter, ich war großer Hoffnung, das noch mehr Tore für unsere Jungs fallen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Gut, wir mussten aber lange darauf warten. Das Spiel verflachte und wurde richtig langweilig. Wenn ich da an England denke, ich hab vor lauter Aufregung so viel Wasser in mich hineingeschüttet und musste bereits nach einer halben Stunde aufs Klo, aber ich hab mich durchgebissen – ganz ohne Maleur!
Danke, Miro! Das war…
Eine Stunde war gespielt und man Vater ließ schon wieder so eine Vorhersage los! “So, jetzt Druck machen, dann macht ihr auch noch ein Tor!”, meinte er. Und just in dem Moment klingelte es es schon wieder in der Kiste. Wieder war es unser Miroslav Klose, der das Tal der Tränen nun endlich durchschritten hat. Weitere Chancen brachten allerdings dann nichts mehr ein und als der Schiri nach 93 Minuten endlich das Spiel abpfiff, waren wir wieder unendlich glücklich, unsrem Vorsatz, dem EM-Ticket, wieder ein großes Stückchen näher gekommen zu sein.
…SPITZE!!!
Danach gabs noch das aktuelle Sportstudio mit weiteren Spielen. Tschechien, die wir im März mit 2:1 auswärts schlugen und die wir am 17. Oktober zu Hause empfangen (LIVE DABEI in München! YEEEEEEHAAAAAW! Sorry!), quälten San Marino nur mit Mühe ein 3:0 ab. Ich erwähne es immer wieder gerne: Wir haben die geschlagen mit 13:0 auswärts und 6:0 zu Hause. Das Revange-Duell Italien gegen Frankreich, die Wiederholung des WM-Finales 2006, blieb ohne ein einziges Tor – wie langweilig!
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Das Spiel in der Zusammenfassung – Quelle: dfb.de
Und wieder ein Sieg, wieder glücklich und zufrieden. Nun hoffen und glauben wir alle an einen Sieg am Mittwoch in Köln, wenn Rumänien der Gegner ist. Es ist nur ein Freundschaftsspiel, aber ich bin live dabei. Auf der Liste stehen noch 4 EM-Qualifikationsspiele: Auswärts gegen Irland und zu Hause gegen Zypern, Tschechien (YEEAAAAAAAH! Sorry nochmal!) und noch einmal Wales. Ich bin sehr guter Hoffnung, das wir auch diese Spiele gewinnen. Denn mal ehrlich..wer soll uns schon groß aufhalten, hä?
33 Jahre, gebürtig aus Leipzig, seit 2010 wohnhaft in Stuttgart – Bad Cannstatt. Dauerkartenbesitzerin, Mitglied, ehemalige (Fast-)Allesfahrerin und Fotografin für vfb-bilder.de. Aus Liebe zum VfB Stuttgart berichte ich hier von meinen Erlebnissen – im Stadion und Abseits davon.
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